Gelaufene Veranstaltung
Mittwoch, 15. Oktober 2003 um 20.30 Uhr
im Klub im Podewil
work-in-progress Lesung
Peter Wawerzinek & Nina Jäckle lesen aus ihren Romanen-in-Arbeit "Abschied" und "Kartoffelbrei"
Nina Jäckle hat mit ihrem Debütband „Es gibt solche“ den exakt nachfragenden, still eindringlichen Ton der scharfsichtigen Beobachterin in die deutsche Literatur gebracht. Für die kurze Spanne des vorsichtigen Austausches bilden ihre Figuren eine eindringliche Erzählgemeinschaft, die deren Seelenzustand emanzipiert.
Peter Wawerzineks Interesse gilt den Leuten, die gegen die Gefahr des Scheiterns verschiedene Faibles entwickeln, die sich von der tonangebenden Gemeinschaft loslösen, die Strandläufer sind, Parkbankbesetzer, Puppenspieler.
Peter Wawerzinek liest aus dem Romanmanuskript Einbrenne: „Ich werde es erklären. Wenn ich steif bleibe und keinen Finger rühre, die Themen unter den Steinen belasse, die Tasten nicht bewege, nicht Buchstaben hämmere, entsteht der Nichttext, der von einem Nichtthema bestimmt ist.“
Nina Jäckle liest aus dem Romanmanuskript Noll: „Wie das wohl ist für einen, der den letzten Augenblick gesetzt hat, wie man einen Punkt setzt, nach dem beendeten Satz. Wie das wohl ist, wenn einer geht.“
Nina Jäckle, geb. 1966 in Schwenningen am Neckar, veröffentlichte 2002 Erzählungen unter dem Titel „Es gibt solche“. 2004 erschien der Roman „Noll“.