Gelaufene Veranstaltung
Donnerstag, 15. September 2011 um 20.00 Uhr
im BKA-Theater
BUCHPREMIERE mit Musik
Elke Mascha Blankenburg liest aus ihrem Debütroman "TASTENFIEBER und
LIEBESLUST" (Gmeiner Verlag 2011)
Am Steinwayflügel: Markus Syperek. Stimme aus dem Off: Jürgen Thormann.
Bild: © Buchcover: Gmeiner Verlag
Die 63jährige Künstlerin Eva-Maria, neu in Berlin eingetroffen, entschließt sich, eine Kontaktanzeige aufzugeben, um über das Internet doch noch die Liebe ihres Lebens zu finden. Unter den zahlreichen Bewerbern fällt ihre Wahl auf Maximilian, einen merkwürdigen Vogel, dessen ironischer und gleichermaßen filigraner Schreibstil sie sofort in Bann schlägt und ihre Aufmerksamkeit fesselt, obwohl beide nicht unterschiedlicher sein könnten:
Sie, Eva-Maria, Pianistin und Künstlernatur durch und durch, geprägt durch die rebellische Zeit der 60er-Jahre, finanziell unabhängig, unkonventionell und in erotischer Hinsicht sehr erfahren.
Er, Maximilian, Mitte 60, ein konservativer und versponnener Adliger alter Schule, Pleitier, fantasievoll gescheitert auf allen Ebenen, Mediziner, Architekt und jetzt -was bleibt, wenn nichts mehr da ist? - Erfinder. Gemeinsam ist ihnen ihre Sprachgewandtheit, und so führen sie mit scharfem Florett Rede und Gegenrede, drücken manchmal im Minutentakt die Sendetaste ihres E-Mail-Programms, nähern sich erst zurückhaltend und humorvoll aneinander an, um dann zügig in eine erotisierende Ungeduld überzugehen.
Er ist hingerissen von ihrem Künstlertum, ihrem Ruhm, ihrer freien Lebensweise. Sie, fasziniert von seinem unbeschwerten Optimismus und seiner fürsorglichen Art.
Beide erleben die Leichtigkeit des jugendlichen Übermuts, Fröhlichkeit und Aufbruchsstimmung begleiten zwei betagte Menschen, die jung geblieben sind und deshalb mühelos das Risiko eines Liebesrausches eingehen können. Es könnte die perfekte Beziehung sein, doch nach und nach prallen die unterschiedlichen Lebensentwürfe aufeinander und drohen in unüberbrückbaren Gegensätzen zu versinken. Ein Geschlechterrollenkampf entbrennt, von dem Eva-Maria dachte, dass sie ihn schon längst siegreich hinter sich gelassen hätte. Immer wieder kommt es zu Trennung und rauschhafter Versöhnung, zu haarscharfem aneinander vorbeireden und zu neu entflammter Liebe. Der Leser wird mitgenommen in die verschiedenen Ansichten zur Lebensführung, Politik, zur 68er Zeit, zu Philosophie, Liebe und Kunst. Er nimmt Partei für den einen und verwirft sie wieder beim Lesen der nächsten Mail zu Gunsten des anderen. Er steigt ein in psychologische Verstrickungen, in beider Kampf um Selbstbehauptung, in sexuell rauschhafte Nächte, Verbalerotik und in die sexuelle Besessenheit der Protagonisten. Durch ein hinterlistiges Spiel geschieht das, was der Leser nicht mehr für möglich hält:
Es kommt zu einem überraschenden Happy End.
"Selten hat es so viel Spaß gemacht, in fremder Post zu schnüffeln!"
Thomas Hackenberg, WDR 5
Eine Veranstaltung im Rahmen des Vereins "Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V."