Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Veranstaltungen 2012
Gelaufene Veranstaltung

Mittwoch, 17. Oktober 2012 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

Lesung mit anschl. Gespräch

Kai Hensel liest aus seinem Thriller “Das Perseus-Protokoll” (Frankfurter Verlagsanstalt 2012)

Eigentlich sollte die 23-jährige Politikstudentin Maria Brecht nur ihre an Liebeskummer leidende Nachbarin für eine Woche nach Kreta begleiten. Doch dann begegnet sie bei einer Mountainbike-Tour in die Berge Kretas einem mysteriösen Fremden. In seinem Wagen bemerkt sie einen Koffer – und Blutspuren. Panisch flieht Maria auf ihrem Bike, der Fremde folgt ihr in seinem Wagen. Sie entkommt mit einer halsbrecherischen Abfahrt. An einer abgelegenen Stelle der Südküste wurde ein Schnellboot gefunden. Man vermutet, etwas wurde nach Kreta geschmuggelt. Etwas, das wichtig genug ist, einen Mann zu töten, wichtig genug, um Maria, die einzige Zeugin, aus dem Weg zu räumen. Von Kommissar Gerakákis erhält sie die Aufforderung, Kreta sofort zu verlassen und nach Athen zu reisen. Maria gerät in eine Stadt im Ausnahmezustand. Der Müll liegt seit Wochen auf den Straßen, die Akrópolis ist von Aktivisten besetzt. Sie erfährt, dass in den kretischen Bergen eine Leiche gefunden wurde. Dass Bauern ihre Flucht den Abhang hinunter beobachtet haben, dass Maria selbst die Hauptverdächtige in dem Mordfall ist. Fassungslos ruft sie bei Kommissar Gerakákis an, doch der ist plötzlich spurlos verschwunden. Eléni, eine Journalistin, bietet Maria ihre Hilfe an – im Gegenzug will sie ihre Story exklusiv. Über Eléni lernt sie den Lebemann und Finanzjongleur Yánnis kennen. Er unterstützt mit seinem Geld die linke Protestbewegung, feiert aber gleichzeitig rauschende Partys mit den Reichen und Schönen der Athener Elite. Und er interessiert sich auffallend für den Koffer, den Maria im Wagen des Fremden gesehen hat. Maria misstraut Eléni, recherchiert auf eigene Faust. Bei dem verzweifelten Versuch, ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen, stößt sie auf ganz Ungeheuerliches, ihr eigener Fall scheint nur ein kleines Detail in einem Geflecht größten Ausmaßes. Die Spur führt sie tief in die Verstrickungen der griechischen Politik und Finanzwelt hinein, bis zu einem Punkt, der dramatische Folgen haben wird – nicht nur für die Demokratie Griechenlands, sondern für ganz Europa.

Pressestimmen zu Das Perseus-Protokoll

Kai Hensel erzählt in seinem ersten Roman eine Geschichte von Gier, Gewalt und geheimen Machenschaften. Absolut auf der Höhe der Zeit!
FOCUS

Das Besondere an diesem Buch ist, wie die sehr aktuelle Krisenbeschreibung Griechenlands langsam und fast unmerklich fortgeschrieben wird zu einem Bild eines Landes im Verfall. (...) Es zeigt, was die Spaltung einer Gesellschaft in Sieger und Verlierer bewirken kann. Die zweite Besonderheit an Kai Hensels Roman ist, dass jedes Kapitel wie ein Denkbild für sich steht. Man merkt, dass da jemand sehr genau und liebevoll ziseliert.
RUTH FÜHNER, HR2 KULTUR

Eindrucksvoll beschreibt Kai Hensel Athen auf dem Weg in den Zusammenbruch: Stromausfälle, Müll auf den Straßen, grassierende Armut, leerstehende Geschäfte, Drogensucht und Gewalt, die Atmosphäre der Wut und Verzweiflung. (...) Der Plot ist sorgfältig konstruiert und der Autor beweist offensichtliche Ortskenntnis und Gespür für Atmosphäre.
HR ONLINE

Wie die Ohnmacht der griechischen Gesellschaft in Bilder gefasst wird, das ist packend. Und an der Stelle zeigt auch das Potential, das die (Kriminal-)Literatur hat, wenn sie aktuelle Politik kommentiert: Das Perseus-Protokoll denkt die Geschichte da weiter, wo die Nachrichtenmedien an ihre Grenzen stoßen.
WDR FUNKHAUS EUROPA

Kai Hensel lässt sie alle auftreten: die Gewinner und Verlierer der Krise, das kaputte Athen mit seinen kaputten Typen. Beschrieben wird eine sich auflösende Gesellschaft. Wirklich gelungen.
RBB INFORADIO

Ein Buch, das auch Griechenland-Insider zu überraschen und unterhalten vermag, gerade weil es gewisse Gedankengänge zu Ende bringt, die Extreme in Bilder fasst und das Ganze in einen spannenden Krimi gießt.
WIENER ZEITUNG

Ein unglaublich spannender, hochaktueller Polit-Thriller! Kai Hensel hat exakt recherchiert, einen tollen Plot ersonnen und die Atmosphäre in Athen und Griechenland überzeugend zwischen zwei Buchdeckel gepackt. Genau so müssen fesselnde Thriller sein, daher eine nachdrückliche Leseempfehlung!
LITERATURKURIER
 Kai Hensel
Bild: © Laura J. Gerlach
Kai Hensel, geboren 1965 in Hamburg, lebt als freier Autor in Berlin. Er begann seine Laufbahn als Werbetexter, arbeitete seit 1990 für zahlreiche TV-Produktionen. Als Autor und Co-Autor schrieb er Drehbücher für mehrere Kinofilme; Der Tag als Bobby Ewing starb erhielt 2005 den Max-Ophüls-Preis als bester Film. Seine beiden Theaterstücke Klamms Krieg und Welche Droge passt zu mir? wurden an über 200 Theatern im In- und Ausland inszeniert und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Weitere Theaterstücke wurden auch fürs Radio produziert. Hensel unternahm ausgedehnte Reisen durch Afrika und Asien, er schrieb Reisereportagen für Tagesspiegel, Tip, Frankfurter Rundschau. Er veröffentlichte in mehreren Krimi-Anthologien, zuletzt Berlin Blutrot. Für seine Erzählung Das Huhn erhielt er 2003 den Deutschen Kurzkrimi-Preis. Aktuell läuft Am Ende des Tages, zu dem er das Drehbuch schrieb, in Österreich in den Kinos. Der WDR produziert seinen Text NEID – ein Motivationstraining für den Hörfunk. Das Perseus-Protokoll ist sein erster Roman und im März 2012 bei der Frankfurter Verlagsanstalt erschienen.
Moderation: Britta Gansebohm
Der Literarische Salon Britta Gansebohm
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
Der literarische Salon
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