Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Veranstaltungen 2004
Gelaufene Veranstaltung

Dienstag, 05. Oktober 2004 um 20.30 Uhr
im Klub im Podewil

Buchpremiere

Melania G. Mazzucco (Italien) liest aus ihrem neuen Roman "Vita" Knaus 2004 (it.: Rizzoli 2003)

Julia Franck liest die dt. Übersetzung

Auswandererschicksal. Familiensaga. Oder der Traum vom besseren Leben.

Vita ist die ergreifende Geschichte zweier Kinder, die 1903 in das Elend der New Yorker Arbeiterviertel auswandern, und zugleich eine literarische Suche der Autorin nach ihren eigenen Wurzeln. Der 2003 mit dem Premio Strega ausgezeichnete Roman stand monatelang auf den italienischen Bestsellerlisten.

In ihrer Heimat wird Melania Mazzucco als Nachfolgerin von Elsa Morante und Dacia Maraini gefeiert. New York, 1903: Jeden Tag gehen in Ellis Island zwölftausend Einwanderer an Land. Auch die neunjährige Vita und der zwölfjährige Diamante sollen dem Elend ihres süditalienischen Heimatdorfs entkommen und bei Vitas Vater in Little Italy ein neues Leben anfangen.

Doch die Verhältnisse in der neuen Heimat sind noch schlimmer als zu Hause: In der winzigen Pension von Vitas Vater, einem Patriarchen, sind Dutzende von Tagelöhnern zusammengedrängt. Seine amerikanische Frau Lena muss wie eine Sklavin schuften, und auch Vita und Diamante werden gezwungen, jede erdenkliche Arbeit anzunehmen - Tellerwäscherin, Kussverkäuferin, Zeitungsjunge, Wasserträger, Lumpensammler.

Gemeinsam schlagen sich die beiden Kinder durch und lernen mit der Zeit nicht nur die neue Sprache, sondern auch die Liebe kennen. Doch eine gemeinsame Zukunft gibt es für sie nicht - Vita bleibt in Amerika, Diamante geht zehn Jahre später zurück. Als Vitas Sohn 1944 mit den Alliierten in Süditalien landet, macht er sich auf die Suche nach dem Mann, der sein Vater hätte sein können.

Noch einmal fünfzig Jahre später erweckt Diamantes Enkeltochter Melania mit Hilfe ihrer Fantasie und Intuition eine Geschichte über Vita und Diamante zum Leben, die realistisch und magisch zugleich ist - die Geschichte einer Kinderliebe, die kein Ende haben durfte, die Geschichte des Traums vom besseren Leben, der sich als Seifenblase entpuppt.
Downloads zum Thema
Mazzucco (pdf 301.66 KB)
 Melania Gaia Mazzucco
Bild: © Basso Cannarsa
Melania Gaia Mazzucco, 1966 geboren, ist eine italienische Schriftstellerin. Nach ihrem Studium an der Filmhochschule in Rom schreibt sie Romane, Theaterstücke und Drehbücher, für die sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde, u. a. mit dem Premio Strega 2003 für den Roman Vita (dt.: Leben).
 Julia Franck
Bild: © ohne
Julia Franck wurde 1970 in Berlin-Lichtenberg als eineiiger Zwilling geboren. Die Eltern sind die Schauspielerin Anna Katharina Franck und der Regisseur Jürgen Sehmisch. Julia Franck ist Enkelin der Bildhauerin Ingeborg Hunzinger und Ururenkelin des Malers Philipp Franck.
Die Sinnlichkeit ihrer Prosa beziehe Franck, so Literaturkritiker Denis Scheck, zunächst auf menschliche Beziehungen, vor allem in Der neue Koch, Liebediener und Bauchlandung. Geschichten zum Anfassen. In ihren jüngeren Werken entdecke Julia Franck ihre eigene Familiengeschichte, aber auch die deutsche Geschichte als Thema für ihr literarisches Schaffen.
Moderation: Maria Carmen Morese
Der Literarische Salon Britta Gansebohm
im Klub im Podewil
Klosterstr. 68-70, Mitte-Tiergarten-Wedding, 10179 Berlin
www.podewil.de
Der literarische Salon
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