Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Veranstaltungen 2018
Gelaufene Veranstaltung

Donnerstag, 17. Mai 2018 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

BUCHPREMIERE - Lesung mit Gespräch

Sibylle Plogstedt liest aus ihrem Buch „Im Netz der Gedichte. Gefangen in Prag nach 1968“

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Ulrike Helmer Verlag.

Inhalt: 1968 – das Jahr der Studentenrevolte begann mit dem »Prager Frühling« in der Tschechoslowakei. Doch die Reformversuche der Partei- und Staatsführung endeten schon im August mit dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes. Sibylle Plogstedt, als Studentin der Opposition aktiv, wird 1969 von der Staatssicherheit verhaftet. Jahrzehnte später arbeitet sie ihre politische Gefangenschaft auf.

Sibylle Plogstedt, einstiges SDS-Mitglied, Mitgründerin der feministischen Zeitschrift Courage und Pionierin der neuen Frauenbewegung, erzählt auf mitreißende Weise Geschichte im Doppelpack: Anhand der eigenen Biografie schlägt sie ein zentrales Kapitel bundesdeutscher und osteuropäischer Vergangenheit auf – vom Prager Frühling über die Aktionen der westdeutschen Linken bis hin zum erwachenden Feminismus. Sie ist vierundzwanzig, als sie 1969 von der Staatssicherheit der Tschechoslowakei gefangen genommen wird. Ihre Erfahrungen mit Geheimdiensten und politischer Haft besitzen angesichts der aktuellen antidemokratischen Entwicklungen in Europa eine große Aussagekraft.

PRESSESTIMMEN

»Dies ist eine Geschichte von Mut und Verzweiflung, von Erniedrigung und Größe.(...) Sibylle Plogstedt erzählt von sich und den Menschen, die im Sinne einer pervertierten Idee verletzt wurden und mit großer Kraft versuchen, mit den Narben zu leben. Und sie widerspricht damit auch der landläufigen Ansicht, dass die Zeit alle Wunden heilt.«
(Süddeutsche Zeitung)

»Es ist ein nachdenkliches und stilles Buch, das in die Zeit eines gescheiterten Aufbruchs zurückführt und den seelischen Schäden nachspürt, die Verhöre und eine gezielt betriebene psychische Zersetzung hinterlassen haben. Nach Jahren der Verdrängung hat sich die Autorin nun ihre Hafterfahrung vom Leib geschrieben und eine Vergewisserung darüber versucht, welche seelischen Verwundungen ihr die ausgefeilten Methoden der psychischen Folter zugefügt haben.«
(Frankfurter Allgemeine Zeitung)

»Wenn der Begriff »Ästhetik des Widerstandes« einen Sinn hat, dann bei diesem Protokoll einer Selbstbefreiung, das Sibylle Plogstedt geschrieben hat. Mit dem üblichen Memoiren-Kunstgewerbe hat das nichts zu tun. Hier ist eine Geschichte gelungen, deren Sog man sich dank ihrer psychologischen Kriminalistik nicht entziehen kann. Zugleich nehmen wir teil an einer Fahrt mit der Geisterbahn durch ein politisches Räderwerk.«
(Radio Bremen)

Dr. Sibylle Plogstedt
Bild: © privat
Sibylle Plogstedt , 1945 in Berlin geboren, absolvierte ein Studium der Sozialwissenschaften in Berlin. Sie war von 1965 bis 1976 Mitglied des Sozialistischen Studentenbundes. 1969 geriet sie in Prag in politische Haft. In den Jahren 1974-1976 war Sibylle Plogstedt an der FU Berlin mit Berufsverbot belegt. 1976 wurde sie Mitgründerin der feministischen Zeitschrift Courage. Von 1986 bis 1989 war sie Redakteurin des Vorwärts in Bonn, danach freie Journalistin für verschiedene Fernseh-, Hörfunk- und Internetredaktionen. Sibylle Plogstedt lebt als freie Autorin im Wendland.
www.sibylle-plogstedt.de
Moderation: Britta Gansebohm
Der Literarische Salon Britta Gansebohm
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
Der literarische Salon
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