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Marko Martin wurde 1970 in Burgstädt/ Sachsen geboren. Mit Hochschulverbot aus politischen Gründen belegt, verließ er im Mai 1989 als Kriegsdienstverweigerer die DDR und siedelte in die Bundesrepublik über. Dem Abitur am Bodensee folgte ein Studium an der Technischen und der Freien Universität in Berlin, das er mit einem Magister-Abschluss in den Fächern Germanistik, Politikwissenschaft und Geschichte beendete. Zwischendurch lebte Marko Martin mehrere Jahre in Paris.
In den neunziger Jahren beschäftigte er sich – als regelmäßiger Mitarbeiter der im Dezember 2012 eingestellten Zeitschrift KOMMUNE – besonders mit französischen Intellektuellen und der Exil- und Antitotalitarismus-Thematik. Inzwischen, auch als Resultat ausgedehnter Reisen in nahezu alle Weltgegenden, liegt sein publizistischer Fokus auf Israel, Lateinamerika und Südostasien sowie auf Fragen der Menschenrechte im Zeitalter der Globalisierung. Martins zahlreiche Essays, Reise-Reportagen und Literaturkritiken erscheinen vor allem in der Welt und der „Jüdischen Allgemeinen“, der Zeitschrift "Mare" und dem Zweimonatsperiodikum „Internationale Politik“. Regelmäßig ist er in den Literaturprogrammen von „Deutschlandfunk Kultur“ zu hören.
Im September 2007 war Martin unter Pseudonym Sonderkorrespondent der „Welt“, um im damals diktatorisch regierten Burma über die blutige Niederschlagung der friedlichen Mönchs-Proteste zu berichten.
Marko Martin ist Mitglied des „PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland“ und arbeitet seit Jahren in dessen Sektion „Writers in Prison“ mit. Er ist Jury-Mitglied des Karl-Wilhelm-Fricke-Preises, den die „Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur“ jährlich an Personen vergibt, die sich um die kritische Aufarbeitung von Diktaturen verdient gemacht haben. Von 2015 bis 2017 war er überdies Jury-Mitglied des Internationalen Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt.
In seinem literarischen Werk beschäftigt sich Marko Martin vor allem mit (Fremdheits-)Erfahrungen in Zeiten der Globalisierung.
In der Anderen Bibliothek erschienen seine Bücher »Schlafende Hunde« und »Die Nacht von San Salvador«, sowie 2019 der Essayband »Dissidentisches Denken«. Mit »Das Haus in Habana. Ein Rapport« stand er auf der Shortlist des Essayistikpreises der Leipziger Buchmesse.
Auszeichnungen
- 1994 Arthur F. Burns Fellowship für San Francisco
- 2003 Arbeitsstipendium der Stiftung Kulturfonds der neuen Bundesländer
- 2004 Arbeitsstipendium des Else-Heiliger-Künstlerfonds
- 2001, 2002 und 2005 Amsterdam-Aufenthaltsstipendium der Deutsch-Holländischen Kulturstiftung