Gelaufene Veranstaltung
Donnerstag, 15. April 2010 um 20.30 Uhr
im BKA-Theater
Diskussion mit dem Philosophischen Quartett zum Grundeinkommen
Thema: Die Furcht vor der Freiheit - überfordert das Grundeinkommen den
Menschen? Mit Dorothee Schulte-Basta & Robert Ulmer
Gäste: Matthias Möring-Hesse & Götz W. Werner
Die Forderung eines Bedingungslosen Grundeinkommens ist mittlerweile aus den Debatten um die Zukunft der sozialen Sicherungssysteme nicht mehr wegzudenken. Es ist eine Forderung, die zentrale Gerechtigkeitsvorstellungen berührt und endsprechend kontrovers diskutiert wird. Befürwortende eines bedingungslosen Grundeinkommens verstehen dieses als eine allgemeine Stärkung der individuellen Freiheit. Als Befreiung von den Nötigungen der Existenzangst ebenso wie von den Zumutungen des Arbeitsmarktes und den Schikanen der Sozialbürokratie. Vielen ist diese befreiende Wirkung des Grundeinkommens nicht ganz geheuer. Ein gewisser Druck sei nötig, sagen sie, denn zu viel Freiheit überfordere die Menschen.
"Wenn ich erkannt habe, dass der Mensch ein freies Wesen ist, das unter allen Umständen nur seine Freiheit wollen kann, habe ich gleichzeitig erkannt, dass ich nur die Freiheit der anderen wollen kann." Kann Sartres Erkenntnis auch für sozialstaatliche Bezüge leitend sein? Kann die Freiheit des Einzelnen Maßstab für Gemeinschaft sein?
Die Veranstaltung
Mit der Woche des Grundeinkommens 2009 wurde das Philosophische Quartett zum Grundeinkommen ins Leben gerufen. Titel & Konzept sind in Anlehnung an die ZDF-Sendung entstanden. Gastgebende sind Robert Ulmer und Dorothee Schulte-Basta, studierte Philosophen, die mit zwei Gesprächspartnern ethische und philosophische Grundsatzfragen des Bedingungslosen Grundeinkommens diskutieren. Jenseits von Finanzierungsmodellen und tagesaktuellen Positionen, sollen hier die ethischen Wurzeln der Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens näher betrachtet werden. Ihr Anliegen ist es, die von der Grundeinkommensidee berührten philosophischen und weltanschaulichen Themen in aller Ausführlichkeit zu betrachten und die philosophischen Fragen des Grundeinkommens einem breiteren Publikum in ansprechender Form nahe zu bringen. Mit den beiden Gästen wird 90 Minuten lang in entspannter Salonatmosphäre diskutiert. Die Gastgeber Dorothee Schulte-Basta und Robert Ulmer inspirieren und konfrontieren ihre Gäste mit Fragen und Thesen zum Schwerpunktthema um im Anschluss auch die Statements und Fragen des Publikums mit einzubeziehen. Das Philosophische Quartett zum Grundeinkommen findet zum dritten Mal statt, erstmalig als Gäste im Salon von Britta Gansebohm.
Das Ziel
Das Philosophische Quartett zum Grundeinkommen will sich jenseits von tagespolitischen Fragen und Lagerdifferenzen den Wurzeln der Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens nähern. Im Gespräch aufscheinende Kontroversen sollen als spannende intellektuelle Herausforderungen wahrgenommen werden. Gemeinsam mit kompetenten Gesprächspartnern möchten wir in Ruhe & Ausführlichkeit “zu den Dingen selbst” gelangen.
Die Veranstaltenden des Philosophischen Quartett zum Grundeinkommen Dorothee Schulte-Basta und Robert Ulmer haben als Aktive fürs Grundeinkommen immer wieder erlebt, dass es ein Bedürfnis gibt, jenseits der praktischen Umsetzungsfragen des Grundeinkommens über „die eigentlichen“ Fragen ins Gespräch zu kommen. Weitere Informationen unter: www.philosophisches-quartett-grundeinkommen.de
Dorothee Schulte-Basta, M.A., arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin für einen grünen Bundestagsabgeordneten und ist Mitglied im Netzwerkrat des Netzwerks Grundeinkommen. Sie engagiert sich in zahlreichen zivilgesellschaftlichen Organisationen so z.B. bei ISM, INSA und im Arbeitskreis Zukunft des Sozialen des Bildungswerks Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung. Im Mai 2010 erscheint ihr Buch Subsidiarität, Solidarität, Leistungsloser Selbstwert – Bedingungsloses Grundeinkommen und Katholische Soziallehre
Matthias Möhring-Hesse; Professor für philosophische und theologische
Grundlagen des sozialen Handelns, Universität Vechta; Veröffentlichungen:
Matthias Möhring-Hesse ist Mitautor der Stellungnahme zum Grundeinkommen der
Grundwertekommission beim Parteivorstand der SPD:
http://www.spd.de/de/pdf/2008_GWK_Grundeinkommen.pdf
www.uni-vechta.de/isps/119.html
Robert Ulmer, Diplomkaufmann, Studium Psychologie und Philosophie,
Mitbegründer der Berliner Initiative Grundeinkommen und Redaktionsmitglied
bei www.grundeinkommen.de, wo u.a. folgende Texte von ihm erschienen:
Grundeinkommen – eine Gesellschaft ohne Mitwirkungspflichten und Autoritäre
Lohngesellschaft
Der Literarische Salon Britta Gansebohm
im BKA-Theater
Mehringdamm 34, Berlin-Kreuzberg (UBhf.: Mehringdamm),
10961 Berlin