Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Veranstaltungen 2021
Gelaufene Veranstaltung

Sonntag, 29. August 2021 um 16.00 Uhr
im Künstlerhof Schreyahn

2. Open Air Literaturfestival im Wendland mit hochkarätigen Autor*innen „Unsere Umwelt: Lebensraum und Lebenstraum?“ – Lesungen, Schreibworkshops und Gespräche

Lesung & Gespräch mit Ronya Othmann zu ihrem Debütroman „Die Sommer“ (Carl Hanser Verlag, 2020)

Im Rahmen von „Und seitab liegt die Stadt“ ein Projekt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (Förderprogramm „Kultur in ländlichen Räumen“) und des Literarischen Colloquiums Berlin.


Bild: © Carl Hanser Verlag
„Die Sommer“
In ihrem Debütroman verknüpft die Gewinnerin des Publikumspreises des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs (2019) das Thema „Herkunft“ mit dem Thema „Landschaft“ und schreibt gleichsam über das Dasein zwischen zwei Welten.

Leyla, die Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden verbringt alle großen Schulferien in Nordsyrien. Das Dorf liegt nahe zur Türkei. Jeden Sommer verbringt Leyla dort. Sie riecht und schmeckt es. Sie kennt seine Geschichten. Sie weiß, wo die Koffer versteckt sind, wenn die Bewohner wieder fliehen müssen. Im Internet sieht sie das von Assad vernichtete Aleppo und gleich daneben die unbekümmerten Fotos ihrer deutschen Freunde. Leyla wird eine Entscheidung treffen müssen.

»Othmanns Roman macht etwas deutlich, was viel mehr ins allgemeine Bewusstsein gehört: Unter uns leben viele Menschen, die nicht nur durch ihre Flucht aus den Konflikten im Nahen und Mittleren Osten traumatisiert sind, sondern auch durch die späteren Verwüstungen der Heimat. ... Er bietet eindringliche Sichten auf die fatalen subjektiven Wirkungen, die es auf hier lebende Verwandte hat.« Sabine Kebir, Der Freitag, 26.10.20

»Othmann verschränkt überzeugend kulturelle und ethnische Thematiken zweier Kulturen. ... Der Roman ist realistisch, mitreißend und regt zum Nachdenken an.« Antonia Barboric, Die Presse, 09.10.20

»Othmann hat eine überzeugende, kluge Erzählweise für ihren Roman gefunden. ... Durch die stets markierte Distanz ... gewinnt die politische Ebene des Romans ihre Eindringlichkeit.« Wiebke Porombka, DIE ZEIT, 10.09.20

»Othmann schafft einen Einblick in eine Welt, die wir auf den ersten Blick zu kennen meinen. ... Der Roman verarbeitet das Thema Identität ohne den üblichen Kitsch, mit dem so oft über Herkunft geschrieben wird.« Doris Akrap, Die Tageszeitung, 27.08.20

»Ein umwerfender Debütroman, der sehr konkret und anschaulich erzählt ist, mit starken Figuren und Dialogen, die so ins Romangeschehen integriert sind, dass sein Ton auch dann lebhaft wirkt, wenn er das von Figuren-Erfahrung geprägte Wissen transportiert.« Meike Feßmann, Deutschlandfunk Kultur, 21.08.20

»Othmann fügt mit ihrem Debüt der Gegenwartsliteratur eine Perspektive hinzu: eine jesidisch-kurdisch-deutsche Geschichte. ... „Die Sommer“ ist ein Buch, das einfühlsam von Zerrissenheit erzählt, davon, zwischen den Stühlen zu sitzen.« Pia Uffelmann, MDR Kultur, 11.08.20
Downloads zum Thema
Flyer_Unsere Umwelt – Lebensraum & Lebenstraum? (pdf 1013.91 KB)
Poster_Unsere Umwelt – Lebensraum & Lebenstraum? (pdf 312.82 KB)
 Ronya Othmann
Bild: © Cihan Cakmak
Ronya Othmann wurde 1993 in München geboren und lebt in Leipzig. Sie erhielt u.a. den MDR-Literaturpreis, den Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik, den Lyrik-Preis des Open Mike, den Gertrud-Kolmar-Förderpreis und den Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs. 2018 war sie in der Jury des Internationalen Filmfestivals in Duhok in der Autonomen Region Kurdistan, Irak, und schrieb bis August 2020 für die taz gemeinsam mit Cemile Sahin die Kolumne „OrientExpress“ über Nahost-Politik. Seit 2021 schreibt sie für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung die Kolumne „Import Export". 2020 erschien ihr Debütroman „Die Sommer“, für den sie mit dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet wurde.
Moderation: Britta Gansebohm
Kulturverein Platenlaase e.V.
im Künstlerhof Schreyahn
Rundling 19, Wustrow (Wendland), 29462 Wustrow (Wendland)
Der literarische Salon
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