Gelaufene Veranstaltung
Freitag, 28. Februar 2020 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR
Lesung & Gespräch
Nele Pollatschek liest aus ihrem frischen Buch „Dear Oxbridge. Liebesbrief an England“ (Galiani Berlin, 2020)
Nele Pollatschek analysiert messerscharf, klug, komisch und wütend eine turbulente Liebesbeziehung zu einer verwirrenden Insel.
Bild: © Buchcover: Galiani Berlin
Als Nele Pollatschek am 23. Juni 2016 nach Oxford unterwegs ist, wo sie jahrelang studiert hat, ahnt sie nicht, dass sie am nächsten Tag zum Brexit Profiteur wider Willen werden wird. Über Nacht löst sich wegen des Währungszerfalls ihr Studienschuldenberg fast in Luft auf – gleichzeitig aber durchlebt sie den Schock ihres Lebens: Die Briten wollen mit Europäern wie ihr nichts mehr zu tun haben.
Nele Pollatschek folgt ihrer Obsession, die seit ihrer Jugend „Oxbridge“ heißt. Nichts kann sie abhalten, dort hinzukommen, wo ihre Helden, die mitunter exzentrischen englischen Geistesriesen, studierten – in Oxford und Cambridge. Irrsinnige Anstrengungen nimmt sie auf sich, um dorthin vorzudringen, durchlebt das Hochstaplersyndrom, als es endlich gelingt, lernt das bizarre Verhalten der englischen Eliten kennen, kommt der Abwasserwirtschaft und dem Pillenkonsum der Briten auf die Schliche, verbringt die Nächte zwischen High-Society-Parties und Bibliothek. Sie fühlt sich dem englischen Wesen so nah wie nie zuvor und denkt, sie gehöre dazu – da erfolgt dieser Schlag.
Die Autorin hat sieben Jahre lang in Cambridge und Oxford studiert. In dieser Zeit hat sie sich ein genaues Bild der widerspenstigen Insel und ihrer Eliten gemacht. In „Dear Oxbridge“, ihrem Abschiedsbrief an England, geht Nele Pollatschek der Frage nach, wie es zum Bruch kommen konnte. Was ist nur los mit diesem England? Und mit dem Scharfblick einer Miss Marple erkennt sie: der Schlüssel zur Misere liegt da, wo sie gerade war! Das System Oxbridge bringt jene Mentalität und jenen englischen Politikertyp hervor, der gerade das Land zugrunde richtet. Mit abgründigem Humor schreibt sie ein augenöffnendes Buch und setzt ihrer großen Liebe, dem alten England, ein kluges Denkmal.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Vereins „Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.“