Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Veranstaltungen 2021
Gelaufene Veranstaltung

Sonntag, 18. Juli 2021 um 16.00 Uhr
im Künstlerhof Schreyahn

2. Open Air Literaturfestival im Wendland mit hochkarätigen Autor*innen „Unsere Umwelt: Lebensraum und Lebenstraum?“ – Lesungen, Schreibworkshops und Gespräche

Marion Poschmann liest aus ihrem Roman „Die Kieferninseln“ (Suhrkamp Verlag, 2017) sowie Gedichte aus ihrem Lyrikband „Geliehene Landschaften“ (Suhrkamp Verlag, 2016)

Im Rahmen von „Und seitab liegt die Stadt“ ein Projekt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (Förderprogramm „Kultur in ländlichen Räumen“) und des Literarischen Colloquiums Berlin.


Bild: © Suhrkamp Verlag
„Die Kieferninseln“
Gilbert Silvester, Privatdozent und Bartforscher im Rahmen eines universitären Drittmittelprojekts, steht unter Schock. Letzte Nacht hat er geträumt, dass seine Frau ihn betrügt. In einer absurden Kurzschlusshandlung verlässt er sie, steigt ins erstbeste Flugzeug und reist nach Japan, um Abstand zu gewinnen. Dort fallen ihm die Reisebeschreibungen „Auf schmalen Pfaden ins Hinterland“ des klassischen Dichters Bashō in die Hände, und plötzlich hat er ein Ziel: Wie die alten Wandermönche möchte auch er den Mond über den Kieferninseln sehen. Auf der traditionsreichen Pilgerroute könnte er sich in der Betrachtung der Natur verlieren und seinen inneren Aufruhr hinter sich lassen. Aber noch vor dem Start trifft er auf den Studenten Yosa, der mit einer ganz anderen Reiselektüre unterwegs ist, dem Complete Manual of Suicide. Die Kieferninseln ist ein Roman von meisterhafter Leichtigkeit: tiefgründig, humorvoll, spannend, zu Herzen gehend.

»Marion Poschmann hat eine wunderbare Sprache für Die Kieferninseln gefunden, lakonisch, transparent wie ein japanisches Lackkunstwerk, das durch das wiederholte Auftragen und Polieren immer neuer Schichten erst Tiefenwirkung erhält.« Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Geliehene Landschaften“
Lehrgedichte und Elegien
»Geliehene Landschaft« heißt ein traditionelles Stilelement in der ostasiatischen Gartenkunst. Eine Szenerie außerhalb der Gartenanlage, oft ein Berg oder ein imposantes Gebäude, wird bewusst in die Gestaltung mit einbezogen. Ein kleiner Raum öffnet sich so ins Weite und steigert seine Pracht. Nicht anders verfahren Gedichte.
Ein Garten wird immer als paradiesisches Gefilde angelegt. Jeder Stadtpark kann als Jenseitslandschaft gelesen, jede öffentliche Grünfläche auf ihr utopisches Potential hin untersucht werden. Marion Poschmann leiht sich einen Lunapark in den USA oder ein Stück der finnischen Taiga und geht den spirituellen Sehnsüchten und politischen Implikationen nach, die in diesen Landschaften zum Ausdruck kommen. Ihre Gedichte reflektieren – teils in der Adaption klassischer Formen wie dem Lehrgedicht oder dem japanischen Nō-Spiel –, wie jede Landschaft als ästhetisches Konstrukt auftritt, und sie feiern die schöpferische Kraft der Sprache und der Natur.

»Marion Poschmanns Gedichte … entwickeln eine Wahrnehmungskunst, die neue Maßstäbe setzt in der Dichtung des 21. Jahrhunderts.« Michael Braun, Neue Zürcher Zeitung

»Kein Zweifel: Marion Poschmann gehört zu den bedeutendsten Talenten der deutschen Gegenwartslyrik.« Eberhard Geisler, taz. die tageszeitung

»Marion Poschmann sieht sich (…) einer Tradition von „Naturlyrik“ verpflichtet, die zwangsläufig auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen reagieren muss.« Deutschlandfunk Kultur, 5. Juli 2021
Downloads zum Thema
Flyer_Unsere Umwelt: Lebensraum & Lebenstraum? (pdf 1013.91 KB)
Poster_Unsere Umwelt – Lebensraum & Lebenstraum? (pdf 312.82 KB)
 Marion Poschmann
Bild: © Heike Steinweg/Suhrkamp Verlag
Marion Poschmann, 1969 in Essen geboren, wuchs in Mülheim an der Ruhr und in Essen auf. Von 1989 bis 1995 studierte sie Germanistik, Philosophie und Slawistik, zunächst in Bonn und ab 1992 in Berlin, 1994 außerdem Szenisches Schreiben an der Berliner Hochschule der Künste. 1997 bis 2003 unterrichtete sie Deutsch im Rahmen des deutsch-polnischen Grundschulprojekts „Spotkanie heißt Begegnung“. Sie lebt als freie Schriftstellerin in Berlin und ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur, der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste, der Freien Akademie der Künste in Hamburg sowie des PEN-Zentrums Deutschland. Für ihre Lyrik und Prosa wurde sie mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet.
Moderation: Britta Gansebohm
Kulturverein Platenlaase e.V.
im Künstlerhof Schreyahn
Rundling 19, Wustrow (Wendland), 29462 Wustrow (Wendland)
Der literarische Salon
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