Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Gelaufene Veranstaltung

Donnerstag, 23. Juli 2015 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

BUCHPREMIERE - LESUNG mit GESPRÄCH

Marko Martin liest aus seinem druckfrischen Buch "Madiba Days. Eine südafrikanische Reise" (Wehrhahn Verlag, 2015)

Eine Veranstaltung im Rahmen des gemeinnützigen Vereins "Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V."


Bild: © Buchcover - Wehrhahn Verlag
1990 bedeutete nicht nur für Deutschland eine Zäsur. Mit der Freilassung Nelson Mandelas begann auch das Ende der anachronistischen Apartheid in Südafrika. Marko Martin hat das Land seither oft besucht, doch ist auf seiner jüngsten Reise plötzlich alles anders. In der Nacht des 5. Dezember 2013 erreicht ihn in Kapstadt die Nachricht vom Tod des legendären Freiheitskämpfers. Alles Gesehene und Erinnerte erhält damit eine zusätzliche Grundierung: Wieviel Vergangenheit steckt in der Gegenwart, welches Sprechen darüber ist möglich? In Johannesburg und Pretoria, bei Begegnungen in Townships und auf einer ehemaligen geheimen ANC-Farm spürt Martins literarisches Tagebuch Mandelas Lebensleistung nach, über die »Versöhnung zwischen schwarz und weiß« hinaus: Ein Freiheitsstreben ohne ideologische Hybris, ein Insistieren auf demokratische Institutionen. Sind Revolutionäre also doch nicht immer zum Scheitern verurteilt? Martin, einst als Kriegsdienstverweigerer aus der DDR ausgereist, stellt sich dieser Frage und würdigt auch den Anteil von Mandelas zahlreichen jüdischen Kampfgefährten. Gleichzeitig gemahnt ihn die abgeschottete Welt der hiesigen Buren an die eigene Kindheit. Seine assoziierenden Aufzeichnungen werden damit auch zu einem Stück Erinnerungsliteratur: Da sind etwa die Eltern, deren Mitgliedschaft bei den Zeugen Jehovas vor realsozialistischer Indoktrination schützte und dennoch geistig beengte – bis schließlich die ganze Familie der Sekte und dem Staat Adieu sagte.

Am Schluss dieser episodenreichen, mit Präzision und Verve erzählten Reise findet sich der Autor in der quirligen Welt von Mandelas politischen Enkeln wieder – NGO- und Gay-Aktivisten, die nun der Geißel der Homophobie den Kampf ansagen, das Subversive des Eros dabei nicht vergessend. Marko Martins »Madiba-Days« ist ein Hohelied auf das Vermischte und die Chance, sich neue Erfahrungswelten zu erobern – immer wieder aufs Neue.

 Marko Martin
Bild: © privat
Marko Martin wurde 1970 in Burgstädt/ Sachsen geboren. Mit Hochschulverbot aus politischen Gründen belegt, verließ er im Mai 1989 als Kriegsdienstverweigerer die DDR und siedelte in die Bundesrepublik über. Dem Abitur am Bodensee folgte ein Studium an der Technischen und der Freien Universität in Berlin, das er mit einem Magister-Abschluss in den Fächern Germanistik, Politikwissenschaft und Geschichte beendete. Zwischendurch lebte Marko Martin mehrere Jahre in Paris. 

In den neunziger Jahren beschäftigte er sich – als regelmäßiger Mitarbeiter der im Dezember 2012 eingestellten Zeitschrift KOMMUNE – besonders mit französischen Intellektuellen und der Exil- und Antitotalitarismus-Thematik. Inzwischen, auch als Resultat ausgedehnter Reisen in nahezu alle Weltgegenden, liegt sein publizistischer Fokus auf Israel, Lateinamerika und Südostasien sowie auf Fragen der Menschenrechte im Zeitalter der Globalisierung. Martins zahlreiche Essays, Reise-Reportagen und Literaturkritiken erscheinen vor allem in der Welt und der „Jüdischen Allgemeinen“, der Zeitschrift "Mare" und dem Zweimonatsperiodikum „Internationale Politik“. Regelmäßig ist er in den Literaturprogrammen von „Deutschlandfunk Kultur“ zu hören.

Im September 2007 war Martin unter Pseudonym Sonderkorrespondent der „Welt“, um im damals diktatorisch regierten Burma über die blutige Niederschlagung der friedlichen Mönchs-Proteste zu berichten.

Marko Martin ist Mitglied des „PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland“ und arbeitet seit Jahren in dessen Sektion „Writers in Prison“ mit. Er ist Jury-Mitglied des Karl-Wilhelm-Fricke-Preises, den die „Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur“ jährlich an Personen vergibt, die sich um die kritische Aufarbeitung von Diktaturen verdient gemacht haben. Von 2015 bis 2017 war er überdies Jury-Mitglied des Internationalen Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt.

In seinem literarischen Werk beschäftigt sich Marko Martin vor allem mit (Fremdheits-)Erfahrungen in Zeiten der Globalisierung.

In der Anderen Bibliothek erschienen seine Bücher »Schlafende Hunde« und »Die Nacht von San Salvador«, sowie 2019 der Essayband »Dissidentisches Denken«. Mit »Das Haus in Habana. Ein Rapport« stand er auf der Shortlist des Essayistikpreises der Leipziger Buchmesse.

Auszeichnungen

  • 1994 Arthur F. Burns Fellowship für San Francisco
  • 2003 Arbeitsstipendium der Stiftung Kulturfonds der neuen Bundesländer
  • 2004 Arbeitsstipendium des Else-Heiliger-Künstlerfonds
  • 2001, 2002 und 2005 Amsterdam-Aufenthaltsstipendium der Deutsch-Holländischen Kulturstiftung

Moderation: Britta Gansebohm
Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
Gelaufene Veranstaltung

Freitag, 26. Juni 2015 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

BUCHPREMIERE: Lesung & Gespräch

Susanne Aernecke liest aus ihrem Roman "Tochter des Drachenbaums" (Alyna Verlag, 201

Sommerlektüre: Die Weltreisende Susanne Aernecke, Dokumentarfilmerin und Autorin von u.a. "Septemberkinder. Eine Kapitänstochter auf den Spuren ihres Vaters" (Dumont Bucherverlag, 2015), entführt uns auf die Kanareninsel La Palma und zu deren Ureinwohnern, den Guanchen.


Bild: © Cover: Alyna Verlag
Im Literarischen Salon präsentieren wir an diesem Abend sowohl das neue Buch von Susanne Aernecke als auch erstmals den neu gegründeten ALYNA VERLAG.

Für den ersten Band der Amakuna-Saga »Tochter des Drachenbaums« der Autorin hat der Europa Verlag mit ALYNA ein neues Imprint gegründet.

Der ALYNA Verlag möchte eine neue Generation selbstbewusster Frauen als Leserinnen ansprechen, die mit wachem Blick auf eine sich ständig verändernde Welt schauen.

Der Roman:
Ein Kampf um Liebe und Macht, der zwei Frauen über die Jahrhunderte verbindet…

IRIOMÉ ist die letzte Hohepriesterin der kanarischen Ureinwohner von La Palma und Hüterin Amakunas, eines geheimnisvollen Pilzes, der das Reisen durch Zeit und Raum ermöglicht und jegliche Krankheiten zu heilen vermag.
Als die Spanier ihre Heimatinsel La Palma erobern, wird Iriomé nach Cádiz verschleppt. Von der Liebe ihres Lebens verraten, gerät sie in die Fänge der Inquisition, die ihr Amakuna entreißen will. Mithilfe eines maurischen Medico gelingt ihr die Flucht durch das alte Andalusien zurück in ihre Heimat. Dort verbirgt sie das Geheimnis des ewigen Lebens, bis das Schicksal eingreift und es wieder ans Licht holt.

ROMY ist Ärztin und wird von rätselhaften Träumen nach La Palma geführt. Dort begibt sie sich auf die Spuren Iriomés und entdeckt in einer Grabkammer den heilenden Pilz. Um ihn als universales Heilmittel der Menschheit zur Verfügung zu stellen, reist sie zurück nach Augsburg und startet eine Versuchsreihe. Sie ahnt nicht, dass die Pharmakonzerne ihr längst auf den Fersen sind und vor nichts zurückschrecken, um Amakuna in ihre Hände zu bringen – auch nicht vor Mord. Doch dann begegnet sie dem charismatischen Konzernchef Nic Saratoga, der ihr Schutz gewährt und einen Vertrag anbietet. Kann sie ihm trauen?

DIE AMAKUNA-SAGA: Seit Jahrhunderten verwenden die Medizinfrauen der Guanchen auf La Palma einen psychotropen Pilz, der ihnen erlaubt, in die Vergangenheit und die Zukunft zu blicken. Doch Amakuna hat noch andere, verborgene Eigenschaften: Er heilt alle Krankheiten dieser Welt und verknüpft das Schicksal derer, die den Pilz zu sich nehmen, bis in alle Ewigkeit. In Vergangenheit und Gegenwart entfaltet der Roman das dramatische Schicksal zweier Frauen, deren Seelen durch Amakuna miteinander verbunden sind. Beide werden von den Mächtigen ihrer Zeit verfolgt und müssen ihr Geheimnis schützen, sogar gegen die Liebe ihres Lebens. Ein Buch wie eine Traumreise!

In KOOPERATION mit Barbara Stang PR Consulting & dem ALYNA Verlag.
Downloads zum Thema
Tochter Drachenbaum Folder (pdf 5.59 MB)

 Susanne Aernecke
Bild: © Anja Bach
Susanne Aernecke, Kapitänstochter, Weltreisende und Geschichtensammlerin. Sie studierte Sprachen und absolvierte eine Regieausbildung an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film. Susanne Aernecke drehte Fernsehdokumentationen (für ARD, ZDF, Arte, 3sat, Discovery), schreibt Bücher und Drehbücher, produziert Hörbücher und synchronisiert Filme. Ihre Dokumentationen handeln u. a. von indianischen Schamanen im Amazonas, von wilden Reitern in der Mongolei, von Mönchen in Indien und Schiffsbauern in der Südsee.

Bisher erschienen von ihr Komm mit ich liebe dich, eine Abenteuerreise in die Demut (2008), Irgendwas muss dran sein. Wahre Geschichten über Begegnungen mit Gott (2010), Septemberkinder.
Eine Kapitänstochter auf den Spuren ihres Vaters (2015). Susanne Aernecke lebt auf der Kanareninsel La Palma und in München. Sie schreibt bereits an der Fortsetzung von Tochter des Drachenbaums, die den Auftakt der dreibändigen Amakuna-Saga bildet.
www.amakuna-saga.de
Moderation: Britta Gansebohm
Der Literarische Salon Britta Gansebohm
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
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