Klaus Pohl (*1952 in Rothenburg ob der Tauber) war nach seiner Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Berlin Schauspieler, u.a. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Thalia Theater Hamburg, Schauspielhaus Zürich und viele Jahre am Wiener Burgtheater. Gearbeitet hat Klaus Pohl u.a. mit Luc Bondy, Peter Zadek und Robert Wilson. An der Berliner Schaubühne spielte er zusammen mit Angela Winkler, Otto Sander, Ulrich Wildgruber und Eva Mattes. Klaus Pohl ist ebenso Theaterregisseur, Drehbuchautor und Dramatiker. Beginnend mit Da nahm der Himmel auch die Frau (1979) – uraufgeführt an den Münchner Kammerspielen - schrieb er viele Theaterstücke mit konkretem Bezug zur Zeitgeschichte. Bekannt wurde Klaus Pohl 1984 mit dem Stück Das Alte Land, das Konflikte zwischen Flüchtlingen und Alteingesessenen in Norddeutschland nach Kriegsende thematisierte. Dafür erhielt er 1983 den Schiller-Förderpreis, 1984 wurde er in der Kritikerumfrage von Theater heute zum Dramatiker des Jahres gewählt. Ausgezeichnet wurde Klaus Pohl mit dem Mülheimer Dramatikerpreis, mit dem Gerhart-Hauptmann-Preis und mit dem Ernst-Schneider-Preis. In mehr als 100 Vorstellungen wurden seine Stücke „Karate-Billy“ und „Wartesaal Deutschland“ am Deutschen Theater aufgeführt. Sein Drehbuch Abschied. Brechts letzter Sommer wurde mit Josef Bierbichler in der Regie von Jan Schütte verfilmt. Die Verfilmung seines Romans „Die Kinder der preußischen Wüste“(Arche Verlag, 2011) über seinen langjährigen Freund Thomas Brasch wurde soeben von dem Regisseur Andreas Kleinert unter dem Titel „Lieber Thomas“ realisiert. Die Dreharbeiten wurden im Dezember 2019 in New York abgeschlossen. Aktuell läuft am Berliner Ensemble sein gemeinsam mit Peter Luppa verfasstes Theaterstück „Auch Zwerge haben klein angefangen“. Klaus Pohl lebt in Wien und New York.
„Klaus Pohl hat die Geschichte seines Freundes nun zehn Jahre nach dessen Tod veröffentlicht. Sein Roman „Die Kinder der preußischen Wüste“ ist ein mehrstimmiges poetisch-episches Zeitbild geworden, teilnahmsvoll an den Tatsachen entlang erzählt von jemandem, der weiß, wovon er schreibt, und das Kunststück fertigbringt, sich selbst in einem Roman auftreten zu lassen, ohne dass das peinlich wird.“ Ralph Gerstenberg, Deutschlandfunk, 3.11.2011