Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Gelaufene Veranstaltung

Donnerstag, 25. September 2014 um 20.00 Uhr
im TAK - Theater Aufbau Kreuzberg

BUCHPREMIERE - Lesung & Gespräch

Christoph Brumme liest aus seinem neuen Roman „Ein Gruß von Friedrich Nietzsche“ (C.H.Beck, 2014)

In Kooperation mit dem Verlag C.H.Beck.


Bild: © Cover - Verlag C.H.Beck
Ost-Berlin, späte 80er Jahre: Horst, genannt „Bobby“, Fischer, Paul Hansen und Franz Schönlein, der eine Student der Philosophie, der andere Gärtner, der Dritte Friedhofsmusiker, führen ein anarchisch-subversives Dasein.
Sie finden ihre Freiheit in Liebschaften und tagelangen Literatur-, Schach- und Alkoholexzessen und beobachten genüsslich den Verfall des sie drangsalierenden Systems. Denn da ist der abgelebte, paranoide, brutale und kettenrauchende Hauptmann Welke, der ein ganzes Heer von IM auf sie ansetzt. Bobbys Schwäche für Frauen nutzt er nur zu gerne aus und zieht sein Netz aus Überwachung und Einschüchterung immer enger um die drei – bis sich einer darin verfängt.
Klug und komisch, abgründig und unerschrocken erzählt dieser Roman von der paranoiden Logik der Macht und dem Irrwitz, der sich dahinter verbirgt, aber nicht weniger brutal ist, von schelmischer Gegenwehr und davon, was es heißt, doch zu verlieren. Die Gefängnisszenen in Christoph Brummes neuem Roman sind unvergesslich, bizarr, böse, anrührend. Eine Parabel auf politische Systeme, die nicht weichen wollen.

 Christoph Brumme
Bild: © Erika Bobély-Hansen
Christoph Brumme, 1962 in Wernigerode/Harz geboren, gelernter Eisenbahner, arbeitete am Theater Eisleben als Regieassistent und studierte Philosophie. Seit 1991 lebt er als freier Schriftsteller in Berlin. Er veröffentlichte die Romane "No" (1994/2008), "Tausend Tage" (1997), "Süchtig nach Lügen" (2002) und "Der Honigdachs" (2010) und den Reisebericht "Auf einem blauen Elefanten" (2009). Brumme betreibt u. a. den Blog "Honigdachs.com" mit Beiträgen vor allem über Osteuropa. 2014 erscheinen außerdem die beiden Bücher "111 Gründe, das Radfahren zu lieben" und "111 Gründe, das Schachspielen zu lieben".
Honigdachs.com
Moderation: Britta Gansebohm
Der Literarische Salon Britta Gansebohm
im TAK - Theater Aufbau Kreuzberg
Prinzenstraße 85 F, im AUFBAU HAUS, 10969 Berlin
Gelaufene Veranstaltung

Montag, 08. September 2014 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

Lesung mit anschl. Gespräch

KRÄHENDÄMMERUNG: Der erste Weltkrieg in den Texten der wiederentdeckten, großen Schriftstellerin Katarina Botsky

Dr. Martin A. Völker liest Novellen von Katarina Botsky aus dem von ihm herausgegebenen Buch "Krähendämmerung"


Bild: © Archiv M. Völker
Die menschliche Existenz jenseits des gewöhnlichen und wohlgeordneten Lebens ist das große Thema der heute kaum bekannten Schriftstellerin Katarina Botsky (1880–1945). In ihren Texten, die zumeist in der Zeitschrift Simplicissimus erschienen sind, entpuppt sie sich als Meisterin der Kurzgeschichte. Kleine, grotesk verformte Perlen bietet Botsky dar, in denen sich das Elend der Rand­existenzen, der vermeintlichen Freaks, und der Wahnsinn der Welt auf schauerliche und doch mitfühlende Weise widerspiegelt.

Der Erste Weltkrieg ist das alles überragende Thema der im Band Krähendämmerung zusammengestellten Texte. Auf unvergleichliche Weise überführt Katarina Botsky die lebensweltliche Trias des Falschen, Bösen und Hässlichen in den Bereich der Literatur. Über Völkers Buch schreibt der Schriftsteller und Expressionismus-Forscher Hartmut Geerken in seinem Geleitwort: „Die hier vorliegende Sammlung von Novellen sollte endgültig das Vergessensein von Katarina Botsky beenden. Noch deutlicher als im ersten Buch In den Finsternissen (2012) zeigt sich hier ihre grandiose Beherrschung der Sprache, mit der sie die dunklen Seiten des Daseins literarisch souverän in den Griff bekommt und den Leser in ihren Bann zieht.“
Katarina Botsky wurde als „schreibende Käthe Kollwitz“ bezeichnet. Ihre Kurzgeschichten gehören zu den eindrucksvollsten literarischen Auseinandersetzungen mit dem Ersten Weltkrieg.

Eine Veranstaltung im Rahmen des Vereins "Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V."

Dr. phil. Martin A. Völker
Bild: © Horst Werner
Dr. phil. Martin A. Völker, geb. 1972 in Berlin. Studium der Kulturwissenschaft, Kul­tur­politik und Europäischen Ethnologie in Berlin. Zwischen 1998 und 2011 Lehrstuhlassistent und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Ästhetik und Institut für Kulturwissen­schaft der Humboldt-Universität zu Berlin; anschließend tätig als freier Publizist und Lektor, Dozent und Sciencecoach. Zahl­reiche Buchbeiträge und Herausgaben zur Kultur-, Kunst- und Li­teraturgeschichte, zudem Lyrik und Kurzprosa. Er ist Herausgeber heute vergessener Autoren und Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.
Moderation: Britta Gansebohm
Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
Der literarische Salon
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