Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Gelaufene Veranstaltung

Mittwoch, 18. April 2012 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

Lesung mit anschl. Gespräch

Alban Nikolai Herbst liest aus seiner phantastischen Reisenovelle „Die Fenster von Sainte Chapelle" (kulturmaschinen 2012)

In Zusammenarbeit mit Barbara Stang PR Consulting

"Es war dann völlig still. Von Paris hörte man überhaupt nichts mehr. Nur das schwere Atmen des Mannes pfiff leise durch den Raum, in den ich ganz hineintrat, hoch über mir einen tiefblauen, sternübersäten Himmel, den goldene Tangenten gliederten, als wärn Meridiane zur Zierde erschaffen. Schon das wär Grund genug gewesen, mich ebenfalls zu setzen, um hinaufzumeditieren. Doch nahm ein schleichender Schrecken von mir Besitz. Denn als ich die Fenster sah, wirklich sah, begriff ich, daß es einen Zusammenhang gab, dessen Ursache ich in mir selbst finden mußte: einen Zusammenhang nämlich mit jener anderen, dieser fensterlosen Kapelle ..."

aus: Die Fenster von Sainte Chapelle


Der Teufel, der Gott und das Internet. Eine Liebesgeschichte, eine Obsession, Teufel und Gott und das Netz: So ließe sich in markiger Kürze Alban Nikolai Herbsts neues Buch beschreiben – wäre nicht Falltür für Falltür in ihm und immer noch eine nächste – ein Höllensturz, um es mit William Blake auszudrücken. In ihrem ersten Entwurf ist diese Novelle im Internet entstanden – geschrieben in Echtzeit während eines anderthalbwöchigen Aufenthalts in Paris. Die Übergänge „wirklich" erlebter Geschehen in ihre literarische Gestalt sind nahezu unspürbar. Bis man zusammenschreckt: Und mit dem Leser der Autor selbst auch erschrocken ist, der sich wie jener in eine Geschichte hineingesogen fühlt, die vor Jahrhunderten begann, und die mit dem Ende des Buches ganz sicher noch nicht abgeschlossen ist. Mit Alban Nikolai Herbst spricht Britta Gansebohm über seine Konzeption moderner, phantastischer gegenüber der sogenannten realistischen Literatur, und der Autor wird Szenen aus der Novelle vortragen. Der, dass muß man nicht mehr verraten, auch ein Vortragskünstler ist.

 Alban Nikolai Herbst
Bild: © privat
Alban Nikolai Herbst, geboren 1955, arbeitet und wohnt in Berlin als Dichter, Autor, Librettist und Rundfunk-Regisseur. Für „Wolpertinger oder Das Blau" (1993) erhielt er den Grimmelshausen-Preis, für „Thetis.Anderswelt" (1998) den Rom-Preis der Villa Massimo, sowie den Fantastikpreis der Stadt Wetzlar. Der Roman „Meere" (2003/08) sorgte für juristisches Aufsehen und erschien erneut 2008 in einer vom Autor leicht revidierten Ausgabe. Herbst wurde für sein Gesamtwerk 2007/08 auf die Poetik-Dozentur der Universität Heidelberg berufen. Der Verlag kulturmaschinen, Berlin, verlegt seit einigen Jahren die essayistisch-literarischen Texte von Alban Nikolai Herbst.
Moderation: Britta Gansebohm
Der Literarische Salon Britta Gansebohm
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
Gelaufene Veranstaltung

Mittwoch, 09. Mai 2012 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

BUCHPREMIERE: Lesung mit anschl. Gespräch

Barbara Sichtermann liest aus ihrem aktuellen Buch "WAS FRAUEN SEX BEDEUTET" (Brandes & Apsel 2012)

In Zusammenarbeit mit dem Brandes & Apsel Verlag.


Bild: © Brandes & Apsel Verlag
In der Form der fiktiven Interviewsituation lässt Barbara Sichtermann sieben ganz unterschiedliche Frauen verschiedenen Alters zu Wort kommen. Die Frauen erzählen von ihrem geheimen sexuellen Leben jenseits ihrer Ehemänner, vom Erwachen der Lust in frühester Jugend oder der späten Entdeckung derselben als Erwachsene. Sichtermann lässt ein mehrdeutiges Sittenbild entstehen, eine Sphäre weiblicher Sexualität, in der die Moral nicht gilt. Weibliche Liebeslust findet in einer »Geheimwelt« statt, die manche Überraschung für Leserinnen und Leser bereithält. Frauen lernen Heimlichkeit, Umwertung der gewohnten Werte (vor allem was Aufrichtigkeit betrifft), Unberechenbarkeit und Amoralität als Teil ihres Lebens und als Bedingung ihrer Lust anzuerkennen.

 Barbara Sichtermann
Bild: © Simon Brückner
Barbara Sichtermann, Jahrgang 1943, ist Journalistin und Schriftstellerin. Sie studierte Volkswirtschaft in Berlin und arbeitet seit 1978 als freie Autorin. Sie schrieb dreißig Bücher und erhielt verschiedene Preise, u. a. den Jean-Améry-Preis für Essayistik. Ihre Themen: Leben mit Kindern, Frauenpolitik und -bewegung, Medien, die Rebellion von 1968. Bekannt wurde sie als Fernsehkritikerin der »Zeit«. Zuletzt erschien von ihr: »Das ist unser Haus. Eine Geschichte der Hausbesetzung«, zusammen mit Kai Sichtermann.
Moderation: Britta Gansebohm
Der Literarische Salon Britta Gansebohm
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
Der literarische Salon
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