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Rolf von Sydow

geboren 1924 in Wiesbaden

Rolf von Sydow, geboren 1924 in Wiesbaden, war Fernseh-, Film- und Theaterregisseur und lebt heute in Berlin. Sein Vater entstammte einem alten brandenburgischen Adelsgeschlecht, seine Mutter war jüdischer Herkunft. Deshalb konnte er nach dem Abitur im Jahre 1942 seinen Kindheitswunsch, Offizier oder Diplomat zu werden, nicht in die Tat umsetzen. Er diente jedoch unerkannt bis 1944 als Panzerfahrer in Hitlers Wehrmacht. Dann wurde seine wahre Herkunft entdeckt, die ersehnte Beförderung wurde ihm verweigert und er entging nur knapp der Verfolgung.
In der anschließenden kanadischen Kriegsgefangenschaft entdeckte Rolf von Sydow als Mitglied einer fliegenden Theatergruppe eine neue Welt, die Welt der Fantasie und des künstlerischen Ausdrucks. Sein Talent als Schauspieler wurde erkannt, aber auch sein diplomatisches Fingerspitzengefühl beim Regieführen. 1947 begann er seine Karriere als Schauspieler und Regieassistent beim Theater in Coburg, bevor er zum RIAS nach Berlin ging und dort jüngster Hörspielregisseur wurde. In den folgenden Jahren wurde er bekannt als Regisseur einer Vielzahl von Spielfilmen, Theater- und Fernsehproduktionen, beispielsweise Durbridge-Filme, wie die Dreiteiler Wie ein Blitz (1970) und Das Messer (1971) sowie Verfilmungen etlicher Romane von Rosamunde Pilcher oder die Serie Zwei Münchner in Hamburg. Seine Karriere als Filmemacher führte ihn zu Begegnungen mit Berühmtheiten wie Ava Gardner, Maria Schell, Lilli Palmer, Heinz Rühmann, Gert Fröbe oder O. W. Fischer.
1983 erschien seine viel beachtete Biografie „Angst zu Atmen“. Sein zweites Buch „Der Regisseur“ lässt hinter die Film-Kulissen blicken. Aus erster Hand berichtet von Sydow, wie es wirklich bei den Dreharbeiten zu vielen Filmen zuging und was selbst neugierigen Klatschreportern entgangen ist.

In seinem neuesten Buch „Rückkehr der Zugvögel“ beweist er abermals seine Vielseitigkeit. Sein geübter Regisseursblick für Allzumenschliches wird kongenial um die Fähigkeit ergänzt, mit leichtem Erzählton Lebenslügen zu entlarven und so den Leser zu fesseln.


Der literarische Salon
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