Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Gelaufene Veranstaltung

Donnerstag, 07. Februar 2019 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

BUCHPREMIERE „Der traurige Gast“ - Lesung & Gespräch

Matthias Nawrat liest aus seinem neuen Roman „Der traurige Gast“ (Rowohlt Verlag, Erscheinungstermin: 22.01.2019)

Eine Veranstaltung des Literarischen Salons in Kooperation mit dem Rowohlt Verlag. Der Eintritt zur Buchpremiere ist frei.

Es ist der Winter des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche. Ein Mann ohne Namen beobachtet seine prekäre Nachbarschaft mit wachsender Beunruhigung. Über Gespräche und Begegnungen, den Blick in die eigene Biographie wie auf vergangene Lebensgeschichten, sucht er Antworten auf die Frage nach dem Wesen des Menschen, dem Leben, dem Tod. Er sitzt im Souterrain, bei Dariusz, der einmal Chirurg war und einen Sohn hatte, der in Südamerika ertrank. Oder mit Karsten, dem früheren Studienkollegen, in einer Bar nahe der Charité, wo der als Molekularbiologe beschäftigt ist. Oder bei der alten polnischen Architektin Dorota, deren intellektuelle Energie auf ihn genauso verwirrend wie ansteckend wirkt. Umso tiefer trifft es den namenlosen Gast, dass er – ein Stück selbstgebackenen Kuchen in der Tasche – bei seinem letzten Besuch in ihrer leergeräumten Wohnung steht. Frau Dorota, sagt der Vermieter, hat sich in ihrem Schlafzimmer erhängt. "Der traurige Gast" ist eine Selbst- und Weltbefragung von bestrickender erzählerischer Intensität. Ein philosophischer und zutiefst menschlicher Roman, der weiß, was Verlieren, Verdrängen, Neu-Ankommen bedeuten. Ein Buch vom Überleben, in aller Schönheit, trotz allem Schrecken.

Da die Platzkapazität begrenzt ist, sind Reservierungen erwünscht unter: britta.gansebohm@salonkultur.de

 Matthias Nawrat
Bild: © Sebastian Hänel
Matthias Nawrat, 1979 im polnischen Opole geboren, siedelte als Zehnjähriger mit seiner Familie nach Bamberg um. Er studierte in Freiburg und Heidelberg Biologie, danach am Schweizer Literaturinstitut in Biel. Für seinen Debütroman «Wir zwei allein» (2012) erhielt er u.a. den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis, sein Roman «Unternehmer» (2014), für den Deutschen Buchpreis nominiert, wurde u.a. mit dem Kelag-Preis und dem Bayern 2-Wortspiele-Preis ausgezeichnet. «Die vielen Tode unseres Opas Jurek» (2015), sein dritter Roman, brachte ihm den Förderpreis des Bremer Literaturpreises sowie die Alfred Döblin-Medaille ein. Matthias Nawrat lebt in Berlin.
Moderation: David Hugendick
Der Literarische Salon Britta Gansebohm
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
Gelaufene Veranstaltung

Donnerstag, 24. Januar 2019 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

Lesung und Gespräch

Ulla Lachauer liest aus ihrem Buch „Von Bienen und Menschen. Eine Reise durch Europa“ (Rowohlt Verlag, erschienen am 24.07. 2018)

Die Veranstaltung wird aus Mitteln des Förderprogramms Grenzgänger der Robert-Bosch-Stiftung unterstützt. Grenzgänger ist ein Programm der Robert Bosch Stiftung, das in Kooperation mit dem Literarischen Colloquium Berlin e.V. durchgeführt wird.

Bienen sind sehr besondere Wesen. Wie es diesen kleinen, fleißigen Wesen ergeht, wie wir Menschen mit ihnen umgehen – das ist ein Seismograph für den Zustand unserer Welt.
Das Thema Bienen ist heute in aller Munde. Wer aber sind die Imker? Ulla Lachauer, für ihre Reportagen vor allem über Osteuropa vielgerühmt und preisgekrönt, hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Regionen Europas bereist und mit Imkern gesprochen. Der Bogen ihrer Erkundungen ist weit gespannt: von der Ostseeinsel Gotland über die Lüneburger Heide bis nach Stuttgart und in den Schwarzwald, von den französischen Pyrenäen über Kärnten bis Ljubljana, vom böhmischen Isergebirge bis in die russische Exklave Kaliningrad. Ihr Buch enthält vierzehn Porträts passionierter Imker, unter anderem das eines jungen Syrers, der vor dem Krieg in seinem Heimatland mit seinem Vater fünfhundert Bienenvölker hielt und mittlerweile in Deutschland einen Neuanfang wagt.
Welche Rolle hat das Imkern für das Leben und Überleben gespielt? Wie gehen die «Bienenmenschen» heute mit den Herausforderungen der Globalisierung um, mit dem wachsenden touristischen Interesse an Bienen, aber auch mit Bedrohungen wie der gefürchteten Varroamilbe? Wie greifen Politik und Krieg in den Mikrokosmos Bienenhaltung ein? Und was kann ein Imker aus seiner besonderen Erfahrung heraus uns über Natur und Gesellschaft mitteilen?
Eine spannende, vielschichtige Erkundungsreise, geprägt von der für Ulla Lachauer typischen Empathie für die Menschen, denen sie begegnet.


Die Veranstaltung wird aus Mitteln des Förderprogramms Grenzgänger der Robert-Bosch-Stiftung unterstützt.


 Ulla Lachauer
Bild: © Eva Häberle
Ulla Lachauer, geboren 1951 in Ahlen/Westfalen, lebt in Lüneburg. Sie arbeitet als freie Journalistin, Dokumentarfilmerin und Buchautorin. Von ihr sind erschienen: "Die Brücke von Tilsit" (1994), "Paradiesstraße (1996), "Ostpreußische Lebensläufe" (1998), "Ritas Leute" (2002), "Der Akazienkavalier" (2008) und "Die blinde Gärtnerin" (2011). Ihre Werke konzentrieren sich geografisch auf Mittel- und Osteuropa, das europäische Russland zu Sowjetzeiten, während der Wende und danach sowie auf Sibirien und Kasachstan. Ulla Lachauer ist Vielreisende und bewegt sich in Frankreich, der Türkei, Irland, ihrer Heimat Westfalen und Baden-Württemberg. Sie beschäftigt sich mit Untergang und Nachleben ländlicher Welten, städtischer Überlebenskunst, Vertreibungen in Europa und jüdischer Kultur. Ulla Lachauer wurde mit dem Barbara-Künkelin-Preis 2012 ausgezeichnet und erhielt am 15. September 2017 in Lüneburg das Bundesverdienstkreuz.
Moderation: Britta Gansebohm
Der Literarische Salon Britta Gansebohm
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
Der literarische Salon
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