Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Gelaufene Veranstaltung

Mittwoch, 19. September 2018 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

Lesung mit Gespräch

Carmen-Francesca Banciu liest aus ihrem aktuellen Roman „Lebt wohl, Ihr Genossen und Geliebten!“ (PalmArtPress; Auflage: 2, 4. September 2018)

Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2018


Bild: © PalmArtPress; Auflage: 2
Die Kindheit endet tatsächlich erst dort, wo die Geschichte unserer Eltern zur eigenen Geschichte wird und wir vor ihren wie vor den eigenen Abgründen die Augen nicht mehr verschließen können.

Maria-Maria reist nach Rumänien, um ihren verunglückten Vater zu besuchen und ihn, trotz seiner besitzergreifenden Geliebten, zu betreuen. In seinen Augen hat sie, die Tochter, die reale Utopie der kommunistischen Gesellschaft verraten. Sie wiederum erkennt in ihm ausschließlich den festgefahrenen Parteirhetoriker, der sich als moralische Instanz aufspielte, anderen Opfer abverlangte, aber selbst ein bigottes Leben führte.

Der neue Roman von Carmen-Francesca Banciu handelt vom Tod eines vermeintlichen Patrioten, für den Vaterland, Partei und der Aufbau einer neuen Gesellschaft stets den wichtigsten Platz in seinem Leben einnahmen und von der Liebe, die man sich von den Eltern erhofft, die einem versagt bleibt, und die man selbst zu geben vielleicht nicht imstande ist. Sie spürt der Frage nach, wie man Abschied von den Eltern nehmen, wie man mit ihren Lebenslügen umgehen kann, und welche persönliche Veränderung man dabei erfährt.

Die versartige Sprache des Romans überträgt die Dramatik der zwischenmenschlichen Beziehungen direkt auf die Leser, die dadurch Teil des Erzählten werden. Banciu beobachtet das Sterben des Vaters, sie horcht und wartet. In der Wiederholung entfalten die Worte ihre Suggestivkraft. Banciu umkreist ihre Figuren, schöpft aus Erinnerungen wie aus einer geteilten Gegenwart. Ein Wort zieht das nächste nach sich. Man erlebt, wie sich Gedanken formen und wie sie wieder in sich zusammenstürzen. Ihr Abgesang auf die ideologische Überhöhung der Familie, der Partei und des Vaterlandes steckt voller Mut und Aktualität.

PRESSESTIMMEN

»Das ist herzergreifend und lehrreich zugleich. Eine besondere literarische Leistung.«
NDR Kultur, 05.07.2018 Ulrike Sárkány

»Carmen Francesca Banciu hat wiederum ein sehr bewegendes Buch vorgelegt, das zu fesseln vermag und gerade auch wegen der hohen Suggestivkraft ihrer lyrischen Sprache nur zu empfehlen ist.«
Literaturkritik, 30.06.2018 Anke Pfeifer

»Was für ein Buch, welch bühnenreife Sprache! (…) Unkonventionelle Literatur, großartige Literatur.«
Weser Kurier, 13.06.2018 Hendrik Werner


 Carmen-Francesca Banciu
Bild: © Marijuana Gheorghiu
Carmen-Francesca Banciu, geboren 1955 in Lipova, Rumänien ist sowohl rumänische und als auch deutsche Schriftstellerin. Zwischen 1974 und 1980 studierte sie Kirchenmalerei in Arad und Außenhandel an der Fachhochschule in Bukarest. 1985 wurde ihr der Internationale Kurzgeschichtenpreis der Stadt Arnsberg verliehen, daraufhin erfolgte ein 5-jähriges Publikationsverbot in Rumänien. Nach ihrem Aufenthalt in Berlin als Stipendiatin des Künstlerprogramms des DAAD wählte sie im Jahr 1991 diese Stadt als ihren Hauptwohnsitz. Seit 1996 schreibt sie ihre Werke hauptsächlich auf Deutsch. Sie arbeitet ebenso als Übersetzerin, Lektorin und schreibt Beiträge für den Rundfunk und diverse Zeitungen. Zudem ist Carmen- Francesca Banciu Dozentin für Kreativitätstraining. Sie hat den Kurs „Touching Life – Das Leben Berühren“ kreiert, leitet Seminare für Kreatives Schreiben an Universitäten in den USA, UK, der Sommerakademie Venedig und eine Weiterbildungsliteraturwerkstatt für Autor*innen aus der Bundesrepublik.
Seit 2003 ist sie Contributing Editor für die Internetzeitschrift "LOGOS a Journal for Modern Culture and Society" und “The Brooklyn Rail” in New York. Seit 2013 ist Banciu Mitherausgeberin/Stellvertretende Direktorin des interdisziplinären, mehrsprachigen, transnationalen E-Magazin LEVURE LITTERAIRE.

Veröffentlichungen u.a.

  • 1998 „Vaterflucht“ (der erste Roman in deutscher Sprache), Volk und Welt, Berlin 2000 „Ein Land voller Helden“ (Roman), Ullstein, Berlin
  • 2002 „Berlin ist mein Paris, Geschichten aus der Hauptstadt“ (Erzählungen), Ullstein, 2007 „Das Lied der traurigen Mutter“ (Roman), Rotbuch, Berlin
  • 2015 „Leichter Wind im Paradies“ (Roman), PalmArtPress Berlin (Vorwort: Werner Fritsch)
  • 2018 „Lebt wohl, Ihr Genossen und Geliebten!“, PalmArtPress

Auszeichnungen

  • 1985 Internationaler Kurzgeschichtenpreis der Stadt Arnsberg für Das strahlende Ghetto
  • Stipendiatin des Künstlerprogramms des DAAD, Berlin 1991
  • 2007 GEDOK Literaturförderpreis
  • 2014 Dorfschreiber von Katzendorf (Siebenbürgen)
  • 2017 Zweiter Platz bei Play for Voices - Words without Borders Radio Drama Contest für It’s Cold and It’s Getting So Dark (Übersetzung: Elena Mancini)
  • 2018 Nominiert für den Deutschen Buchpreis (Longlist) für „Lebt wohl, Ihr Genossen und Geliebten!“

Moderation: Britta Gansebohm
Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
Gelaufene Veranstaltung

Freitag, 14. September 2018 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

Musik & Tanz, Lesung mit Gespräch

Schlecky Silberstein liest aus seinem Buch „Das Internet muss weg“ (Knaus Verlag, 2018)

Eine Veranstaltung des gemeinnützigen Vereins „Freunde & Förderer des Literarischen Salons e.V.“


20 Jahre www.salonkultur.de – Das kleine Fest zum großen Jubiläum

Im Jahr 1998 wurde die Website salonkultur.de für den im Mai 1995 von Britta Gansebohm gegründeten „Literarischen Salon“ erschaffen. Das 20-jährige Bestehen dieser Website wird in Anwesenheit der zwei Webmaster mit Lesung & Gespräch, Musik & Tanz gefeiert.


Bild: © Knaus Verlag (Cover)
Ausgerechnet Schlecky Silberstein, Kultakteur in der Netzgemeinde, propagiert diesen Leitspruch: »Das Internet muss weg.« Der Blogger und Online Comedian kennt das Netz wie seine Westentasche. Und gerade deshalb warnt er davor. Dank Fake News, Filterblasen und Social Bots erlangen Konzerne, politische Entscheidungsträger und Kriminelle zunehmend Kontrolle über weite Teile der Menschheit. Schlecky Silberstein analysiert den »Daten-Kasino-Kapitalismus«, in dem unsere Daten als Handelsware gezielt eingesetzt werden, um unser Verhalten vorherzusagen und zu beeinflussen. Nicht nur Donald Trump wusste ihn auf seinem Weg zur Macht zu nutzen, auch unsere eigene Gesellschaft droht von programmierbaren Propaganda-Maschinen gelenkt zu werden. Können wir einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet lernen oder hilft nur noch die sofortige Abschaltung?

PRESSESTIMMEN

»Schlecky Silberstein hat ein Buch geschrieben, das aufhorchen lässt und ermutigt, sich mehr mit der Thematik des Internets und unserer Datennutzung zu beschäftigen.«
Tiroler Tageszeitung (A) (07.04.2018)

»Wenn Sie also schon immer mal wissen wollten, wie Facebook Ihr Leben kontrolliert und warum Sie eigentlich gar nichts dagegen tun können, sollten Sie dieses Buch unbedingt lesen.«
Stader Tageblatt, Alexander Schulz (28.04.2018)


 Schlecky Silberstein
Bild: © privat
Schlecky Silberstein, geboren 1981, ist einer der wichtigsten Blogger Deutschlands. Sein gleichnamiger Blog hat über 600.000 regelmäßige Leser, rund 130.000 folgen ihm auf Facebook. Die von ihm produzierte Comedy Show »Bohemian Browser Ballett« ist fester Bestandteil von »funk«, dem jungen Online-Medienangebot von ARD und ZDF. Schlecky Silberstein lebt in Berlin.
Moderation: Britta Gansebohm
Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
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