Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Gelaufene Veranstaltung

Sonntag, 20. September 2020 um 16.00 Uhr
im Künstlerhof Schreyahn

Sommer-Veranstaltungsreihe an frischer Luft zum Thema „Herkunft“ in Lüchow-Dannenberg - Zusammenleben: Wurzeln und Wandel

Shida Bazyar in Lesung und Gespräch zu ihrem preisgekrönten Debütroman „Nachts ist es leise in Teheran“ (Kiepenheuer & Witsch, 2016; TB, Kiwi, 2017)

Sonntag, den 20. September 2020 um 16:00 Uhr, Auf der Wiese im Künstlerhof Schreyahn, Rundling 19, 29462 Wustrow

Britta Gansebohm
Britta Gansebohm
© Arash Marandi

Förderprogramm für Literaturveranstaltungen im ländlichen Raum
"Im Rahmen von „Und seitab liegt die Stadt“ ein Projekt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (Förderprogramm „Kultur in ländlichen Räumen“) und des Literarischen Colloquiums Berlin."

Über die Veranstaltungsreihe


Shida Bazyar erzählt in ihrem preisgekrönten Debütroman „Nachts ist es leise in
Teheran“ die Geschichte einer iranisch-deutschen Familie, die ihren Anfang 1979 in
Teheran nimmt und den Bogen spannt bis in die deutsche Gegenwart. Von Behsad,
dem jungen linken Revolutionär, von der Flucht nach der Machtübernahme der
Mullahs. Ebenso von den Kindern, die in Deutschland aufwachsen und zwischen den
Welten zu Hause sind. Revolution, Unterdrückung, Widerstand und der unbedingte
Wunsch nach Freiheit sind Themenfelder, die in diesem Roman miteingewoben
wurden.

Die Autor*innen dieser Reihe beschäftigen sich mit den Wurzeln der Herkunft sowie mit gesellschaftlichen Umbrüchen.


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Pressestimmen

„Shida Bazyar ist ein aufregendes Romandebüt gelungen: Ohne eitle Larmoyanz, mit großem Einfühlungsvermögen und sprachlicher Souveränität vergegenwärtigt sie exemplarische Lebensgeschichten, die auch als ein Roman über die aktuellen Herausforderungen der Integration gelesen werden können.“
Stephan Lohr, spiegel.de

„Auf berührende Weise zeigt Shida Bazyar die Zerreißprobe zwischen zwei Kulturen, vor der geflüchtete Menschen unweigerlich stehen. [...] Wie Sonden schickt sie ihre Romanfiguren in Bereiche, die sonst nicht sichtbar sind.“
Sara Maria Behbehani, Stuttgarter Nachrichten

"Denn der Roman erzählt nicht nur von Flucht und dem Verlust von Heimat, sondern auch von Wurzellosigkeit in beiden Kulturen – und davon, dass dieses schwierige Verhältnis zu Wurzeln ebenfalls eine Heimat sein kann.[...] Es sind deutsche Geschichten, obwohl das Buch im Iran beginnt, obwohl im Titel Teheran steht und obwohl – nein gerade weil – die Hauptfiguren darin nicht weiß sind."
Mithu Sanyal, Laudatio zum Uwe-Johnson-Förderpreis

„Nachts ist es leise in Teheran ist eigentlich das perfekte Buch zur Flüchtlingskrise, aber man möchte diesem Buch nicht die Ungerechtigkeit antun, es in der Hinsicht klein zu machen. Das Buch würde einem auch gefallen, wenn es keine Flüchtlingskrise gäbe. Aber wenn man wieder zurück will in die Menschlichkeit, von dem was es heißt sein Land zu verlassen, dann nimmt man sich Nachts ist es leise in Teheran und wird wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt.“
Jakob Hein, radio eins

„Shida Bazyars Roman kann für sich in Anspruch nehmen, uns über die [...] wie auch immer geartete Integration in die deutsche Gesellschaft aus einer Perspektive zu erzählen, die gemeinhin hierzulande nicht zur Sprache findet – einfach, weil die Betroffenen diese Sprache meist nicht beherrschen.“
FAZ

„Mit klarem scharfem Blick und viel Raum und Gefühl für Widersprüchliches zeichnet Bazyar ein Familienportrait über Menschen, die in einem Familienportrait über Menschen, die in einem fremden Land ein neues Leben begonnen haben und versuchen, sich etwas vom Alten zu bewahren.“
Bücher Magazin

„Schon jetzt das Debüt des Jahres. Dieses Buch ist so phänomenal gut, legt die literarische Latte so hoch, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass es da im Verlauf des Jahres noch irgendetwas Besseres kommen wird.“
buchrevier.de

„Shida Bazyars Debüt ist ein hochaktueller wie tiefgründiger Roman, der auf ganz sanfte Weise einen Einblick gibt, wie es sich anfühlen muss, die eigene Heimat und die Familie in einer unsicheren und gefährlichen Lage zurückzulassen und in der Fremde ein neues Zuhause zu finden.“
Ostthüringer Zeitung



 Shida Bazyar
Bild: © Joachim Gern
Shida Bazyar, geboren 1988 in Hermeskeil / Rheinland-Pfalz, studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten in Zeitschriften und Anthologien. Im Rahmen der Klagenfurter Tage der Deutschsprachigen Literatur war sie 2012 Stipendiatin im Literaturkurs. Von der Heinrich-Böll-Stiftung erhielt sie ein Studienstipendium. Im Frühjahr 2016 wurde ihr vielbeachteter und von der Kritik positiv aufgenommener Debütroman „Nachts ist es leise in Teheran“ veröffentlicht. Das Debüt wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ulla-Hahn-Autorenpreis und dem Uwe-Johnson-Förderpreis. Bazyar lebt in Berlin und arbeitet in Brandenburg als Bildungsreferentin in der Betreuung jugendlicher Teilnehmer eines Freiwilligen Ökologischen Jahres.

Veröffentlichungen

  • „Nachts ist es leise in Teheran“, Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2016

Auszeichnungen

  • 2016 Kulturförderpreis der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover für „Nachts ist es leise in Teheran“
  • 2016 Ulla-Hahn-Autorenpreis für „Nachts ist es leise in Teheran“
  • 2016 Das Debüt: Bloggerpreis-fuer-literatur für „Nachts ist es leise in Teheran“
  • 2017 Uwe-Johnson-Förderpreis für „Nachts ist es leise in Teheran“
  • 2019 Nominiert für den dreisprachigen Euregio-Schüler-Literaturpreis 2019, für „Nachts ist es leise in Teheran“

Moderation: Britta Gansebohm
Kulturverein Platenlaase e.V.
im Künstlerhof Schreyahn
Rundling 19, Wustrow (Wendland), 29462 Wustrow (Wendland)
Gelaufene Veranstaltung

Sonntag, 27. September 2020 um 16.00 Uhr
im Künstlerhof Schreyahn

Sommer-Veranstaltungsreihe an frischer Luft zum Thema „Herkunft“ in Lüchow-Dannenberg - Zusammenleben: Wurzeln und Wandel

Güner Yasemin Balci in Lesung und Gespräch zu ihren Büchern „Arabboy“ und „ArabQueen“ (S. Fischer Verlag )

Sonntag, den 27. September 2020 um 16:00 Uhr, Auf der Wiese im Künstlerhof Schreyahn, Rundling 19, 29462 Wustrow

Güner Yasemin Balci schreibt über Menschen, die nicht wissen, wohin sie gehören: über Muslime, die zwischen Freiheit und Regeltreue verloren gehen. Die Bücher „Arabboy“ und „ArabQueen“ von Güner Yasemin Balci basieren auf den Erfahrungen ihrer langjährigen Arbeit mit Jugendlichen aus türkischen und arabischen Familien in Berlin-Neuköllns sozialem Brennpunkt.

Arabboy. Eine Jugend in Deutschland oder Das kurze Leben des Rashid A.
Rashid, Sohn einer libanesisch-palästinensischen Familie, ist weder Deutscher noch Libanese oder Palästinenser, er ist ein »Arabboy«, so nennt er sich in den einschlägigen Chaträumen, die er und seine Kumpel mit selbstgemachten Gewalt-Clips versorgen. Sie gehorchen dem Gesetz der Straße, auf der sich jeder sein Recht nehmen muss. Wer das nicht kann, wird zum »Opfer« - er ist dem Lebenskampf nicht gewachsen. Mit Hilfe von Aabid, der es vom Flüchtlingsjungen zum »Mega-Checker« im Rotlichtmilieu gebracht hat, macht Rashid kriminelle Karriere, bis er durch seine Drogensucht die Kontrolle über sein Leben verliert. Ihn rettet seine Verhaftung. Im Gefängnis wartet er auf seine Abschiebung – und Deutschland, das so verhasste Land, wird für ihn zum Inbegriff aller Sehnsüchte.

ArabQueen oder Der Geschmack der Freiheit
Mariam führt ein Doppelleben: Zu Hause die folgsame Tochter kurdischer Eltern, in der Welt außerhalb die selbstbewusste »ArabQueen«, die heimlich mit ihrer deutschen Freundin Lena Tanzen geht und Jungs trifft. Als sie ihren Cousin Walid heiraten soll, weiß Mariam, dass sie eine Entscheidung treffen muss, an der sie zu zerbrechen droht. Die Journalistin Güner Balci, die selbst jahrelang in einem Mädchentreff in Neukölln gearbeitet hat, erzählt eindrucksvoll am Schicksal Mariams, wie es ist, in zwei unvereinbaren Welten zu leben – für viele junge muslimische Frauen in Deutschland die bittere Realität – und welchen Preis die Freiheit hat.


 Güner Yasemin Balci
Bild: © Andreas Labes
Güner Yasemin Balci wurde 1975 in Berlin-Neukölln geboren. Bis 2010 war sie Fernsehredakteurin beim ZDF, heute arbeitet sie als freie Autorin und Fernsehjournalistin. 2012 erhielt sie für ihre Reportage ›Tod einer Richterin‹ den Civis-Fernsehpreis. 2016 erschien ihr Dokumentarfilm ›Der Jungfrauenwahn‹ (Arte/ZDF). Balci ist Kolumnistin für die »Stuttgarter Nachrichten«, ihre Texte erschienen u.a. in der »Zeit« und im »Spiegel«; im Deutschlandradio und Deutschlandfunk sind ihre politischen Features gesendet worden.
Ihre Bücher bauen auf den Erfahrungen ihrer langjährigen Arbeit mit Jugendlichen aus türkischen und arabischen Familien in Neuköllns sozialen Brennpunkten auf: ›Arabboy‹ (2008), ›ArabQueen‹ (2010) und ›Aliyhas Flucht (2012).
Moderation: Britta Gansebohm
Kulturverein Platenlaase e.V.
im Künstlerhof Schreyahn
Rundling 19, Wustrow (Wendland), 29462 Wustrow (Wendland)
Der literarische Salon
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