Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Gelaufene Veranstaltung

Freitag, 27. September 2019 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

Lesung & Gespräch

Luo Lingyuan zu ihrem aktuellen Roman „Die chinesische Orchidee“ (Louisoder Verlag, 2019)

Eine Veranstaltung im Rahmen des Vereins „Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.“


Bild: © Cover: Louisoder Verlag
China 1990 bis 2010. Eine Nation im Umbruch. Es herrschen unvorstellbarer Reichtum, unbegrenzte Macht, Willkür und Korruption. Und dazwischen die mörderischen Versuche der Partei, die Kontrolle zu behalten. Denn machtbewusste Provinzfürsten drohen der Zentralgewalt in Peking zu entgleiten. Wie kleine Kaiser halten sie fern von Peking üppig Hof, Konkubinen inklusive. Eine dieser Nebenfrauen ist die junge Su Lifei. Nach dem Tod ihrer Eltern heiratet sie einen kleinen und loyalen Beamten, erfüllt ihre Pflichten als Ehefrau, Mutter, Angestellte. Doch dann tritt der charismatische Gouverneur Kang Yimiao in ihr Leben. Und es kommt, was kommen muss: Leidenschaft, Liebe, zunehmender Einfluss, mehr Leidenschaft, mehr Liebe ... Su Lifei entdeckt, was das Leben zu bieten hat im Schatten der Macht. Sie steigt an Kangs Seite von einer mittellosen kleinen Angestellten zur beneideten Unternehmerin auf. Bis sich eines Tages die gefürchtete Disziplinarkommission der Partei meldet. Kang Yimiao verschwindet von der Bildfläche. Su Lifei flüchtet nach Peking. Mächtigere Liebhaber, spektakulärere Geschäfte, höhere Falltiefe ... Ein dramatisches Sittengemälde aus einem noch immer fremden Land und die ergreifende Geschichte einer unbezähmbaren, mutigen und sehr weiblichen Frau.

Pressestimmen

»Die in der Volksrepublik China geborene Autorin, die beeindruckend kunstvoll, garniert mit einer Art asiatischer Sprachmelodie auf Deutsch schreibt, gewährt Einblicke in ihre Heimat.«
Münchner Merkur

»Der Roman spielt in einem Land, das uns trotz aller Globalisierung und Kenntnisse doch in seinem tiefsten Inneren noch verschlossen ist. Es gibt andere Denkmuster, Haltungen und Konventionen, andere Traditionen und Tabus. Die teils blumige Sprache und das lockere Leben, das Lifei führt, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es immer noch sehr darauf ankommt »das Gesicht zu wahren«, den Schein aufrechtzuerhalten und gegenüber anderen vorsichtig mit Äußerungen und Handlungen zu sein. Die Geschichte ist spannend erzählt und macht Lust auf mehr Stoff der Autorin.«
Lesart



 Luo Lingyuan
Bild: © privat
Luo Lingyuan wurde 1963 in China geboren. Sie studierte Computerwissenschaft und Journalismus in Shanghai und lebt seit 1990 in Berlin, wo sie auch anfing, ihre Texte in deutscher Sprache zu verfassen. Ihr erster Erzählband Du fliegst jetzt für meinen Sohn aus dem fünften Stock (2005) wurde mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis ausgezeichnet. Zahlreiche ihrer Romane beschäftigen sich mit deutsch-chinesischen Begegnungen und den Missverständnissen, die damit einhergehen, wie z.B. Die chinesische Delegation (2007), Wie eine Chinesin schwanger wird (2008) oder der Erzählband Nachtschwimmen im Rhein (2008). Ihr aktueller Roman Die chinesische Orchidee (2019) ist im zeitgenössischen China angesiedelt und erzählt von den Aufstiegsbestrebungen einer machtbewussten Frau. Luo Lingyuans Literaturschaffen wurde mit zahlreichen Stipendien gefördert, darunter dem Alfred-Döblin Stipendium, dem Arbeitsstipendium des Berliner Senats und dem Grenzgänger-Programm der Robert Bosch Stiftung.
Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
Gelaufene Veranstaltung

Donnerstag, 10. Oktober 2019 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

Lesung & Gespräch

Tom Müller in Lesung & Gespräch zu seinem Debütroman „Die jüngsten Tage“ (Rowohlt Verlag, August 2019)

Eine Veranstaltung im Rahmen des Vereins „Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.“

Jonathan Buck steht am Bahnsteig nach Berlin, er wartet auf den Zug. Die Mutter seines Jugendfreundes Strippe will ihn dringend sprechen, und es gibt keine Ausflucht mehr. Denn Strippe ist tot, und seine Mutter will von Jonathan hören, was war und was jetzt werden soll. Das Einzige, was Jonathan will, ist neben Elena im Bett liegen, d’Annunzio lesen, rauchen. Kalte Tomatensuppe löffeln, sich an früher erinnern, an die Berliner Nachwende-Jugend, als alles möglich schien. An Strippes Seite. Vor dreißig Jahren, im Vakuum der Wendejahre, haben sie Sinnlichkeit gesucht und neue Idole. Sie wollten Helden sein im Aufstand der Gefühle. Strippes Tod zwingt Jonathan Gericht zu halten, über sich, die Zeit und seine Träume.

Tom Müller erzählt die Geschichte einer Freundschaft, die immer an die Grenzen ging, erzählt von Aufbruch und Übermut, die kein Maß kannten. ”Die jüngsten Tage”: eine Reise zwischen Hamburg und Berlin, Kindheitsabenteuern und Gegenwartseskapade, italienischen Dichtern und deutschen Zügen.

Noch einmal das wilde Leben: Freundschaft, Liebe und Tod. Erwachsenwerden ist jedenfalls keine Option, ganz egal, wie lange die Jugend vorbei ist. Tom Müllers Roman ist maßlos und verzweifelt, poetisch und komisch, und er erzählt vom unstillbaren Verlangen nach mehr als Allem - im Leben und in der Literatur. Ein wunderbares Buch.
Christoph Peters

Pressestimmen

»Wie mühelos Tom Müller von der Lektoren- und Verlegerrolle in die des Autors wechselt, ist schon besonders.«
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

»Ein Buch für Leser "die zu würdigen wissen, dass Literatur mehr ist als nur ein Vehikel für den geradlinigen Thesentransfer, nämlich die Kunst, Entlegenes zu verknüpfen."«
Stuttgarter Zeitung

»Jonathan läuft wie ein offenes Messer durch die Welt, weil er das Gefühl braucht, noch nicht stumpf und verrostet zu sein ... Es ist die große Stärke dieses Debüts, dass seine desillusionierende Botschaft von seiner erzählerischen Kraft in der Waage gehalten wird, man könnte auch sagen: das Erwachsene und Reife des Buches von seiner Jugendlichkeit.«
Die Welt

»Tom Müller erzählt von einem Propheten, der im dunklen Bauch einer dürftigen Wendezeit für den italienischen Dichter und protofaschistischen Verführer Gabriele D’Annunzio zu brennen beginnt. Und es sind ihm Leser zu wünschen, denen die sublime Überblendung der ästhetizistischen Flugmanöver von D’Annunzio mit den Attentätern von 9/11 nicht entgeht.«
Stuttgarter Nachrichten



 Tom Müller
Bild: © Benjamin Gutheil
Tom Müller, geboren 1982 in Friedrichshain, ging früh nach Trento, Porto Sant’Elpidio und Castellamare di Stabia, um Italienisch zu lernen. Nach mehrjährigen Aufenthalten in Griechenland und anderen Teilen der Welt, studierte er Romanistik und Germanistik in Tübingen, Pisa und Perugia. Er war Finalist des Open Mike und Stipendiat der Jürgen Ponto-Stiftung. Er ist Mitglied der Gruppe "Arbeit an Europa", Spieler der DFB-Autoren-Nationalmannschaft, Initiator der Berliner Read Parade und Verlagsleiter des Tropen Verlags. Tom Müller lebt in Berlin. Mehr unter www.tommueller.info
www.tommueller.info
Moderation: Britta Gansebohm
Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
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