Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Gelaufene Veranstaltung

Donnerstag, 05. September 2019 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

Lesung & Gespräch mit Ursula März zu ihrem Debütroman „Tante Martl“ (Piper Verlag, August 2019)

Ein Frauenleben in Nachkriegszeit und Wirtschaftswunder

Eine Veranstaltung im Rahmen des Vereins „Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.“


Bild: © Buchcover Piper Verlag
Tante Martl ist scheinbar unscheinbar, in Wahrheit aber ganz besonders. Geboren als dritte Tochter eines Vaters, der nur Söhne wollte, ist Martl die ungeliebte Jüngste, die keinen Mann findet, dafür aber einen Beruf als Volksschullehrerin. Nie verlässt sie die westpfälzische Kleinstadt, in der sie geboren wurde, ja nicht einmal ihr Elternhaus. Und obwohl sie ihren Vater jahrelang pflegt, während ihre Schwestern Familien gründen, bewahrt sie ihre Selbstständigkeit. Wie Tante Martl das schafft und in hohem Alter noch einen großen Fernsehauftritt bekommt, erzählt Ursula März mit staunender Empathie und Humor.
„Sie war eine materiell unabhängige, interessierte und gebildete Frau, die schon in den Fünfzigerjahren ein eigenes Auto und immer ein eigenes Bankkonto besaß, die leidenschaftlich gern verreiste, mit kribbelnder Vorfreude ihre Touren in Mittelmeerländer, ins Gebirge und sogar ans Nordkap plante.“ Aus: „Tante Martl“ von Ursula März

Pressestimmen

»Tante Martl ist eine großartige Figur, über die man sehr sehr gerne liest und sehr mitgerissen wird von ihrem Leben.«
rbb Kultur

»einer der heitersten Beiträge zur Genderdebatte«
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

»Feinsinniges Porträt einer ungewöhnlichen Frau.«
Szenen Hamburg



 Ursula März
Bild: © ohne
Ursula März, geboren 1957 in Herzogenaurach, studierte Literaturwissenschaften und Philosophie in Köln und Berlin. Seit Anfang der 1990er Jahre arbeitete sie als Literaturkritikerin und Feuilletonistin unter anderem für die Kulturzeitschrift Kursbuch, für die Frankfurter Rundschau und für die Wochenzeitung DIE ZEIT. Sie erhielt 1991 den Preis der Casinos Austria für Publizistik und 2005 der Berliner Preis für Literaturkritik. Bei Hanser erschienen Fast schon kriminell: Geschichten aus dem Alltag (2011) und Für eine Nacht oder fürs ganze Leben: Fünf Dates (2015). Tante Martl ist ihr erster Roman.
Moderation: Britta Gansebohm
Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
Gelaufene Veranstaltung

Freitag, 27. September 2019 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

Lesung & Gespräch

Luo Lingyuan zu ihrem aktuellen Roman „Die chinesische Orchidee“ (Louisoder Verlag, 2019)

Eine Veranstaltung im Rahmen des Vereins „Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.“


Bild: © Cover: Louisoder Verlag
China 1990 bis 2010. Eine Nation im Umbruch. Es herrschen unvorstellbarer Reichtum, unbegrenzte Macht, Willkür und Korruption. Und dazwischen die mörderischen Versuche der Partei, die Kontrolle zu behalten. Denn machtbewusste Provinzfürsten drohen der Zentralgewalt in Peking zu entgleiten. Wie kleine Kaiser halten sie fern von Peking üppig Hof, Konkubinen inklusive. Eine dieser Nebenfrauen ist die junge Su Lifei. Nach dem Tod ihrer Eltern heiratet sie einen kleinen und loyalen Beamten, erfüllt ihre Pflichten als Ehefrau, Mutter, Angestellte. Doch dann tritt der charismatische Gouverneur Kang Yimiao in ihr Leben. Und es kommt, was kommen muss: Leidenschaft, Liebe, zunehmender Einfluss, mehr Leidenschaft, mehr Liebe ... Su Lifei entdeckt, was das Leben zu bieten hat im Schatten der Macht. Sie steigt an Kangs Seite von einer mittellosen kleinen Angestellten zur beneideten Unternehmerin auf. Bis sich eines Tages die gefürchtete Disziplinarkommission der Partei meldet. Kang Yimiao verschwindet von der Bildfläche. Su Lifei flüchtet nach Peking. Mächtigere Liebhaber, spektakulärere Geschäfte, höhere Falltiefe ... Ein dramatisches Sittengemälde aus einem noch immer fremden Land und die ergreifende Geschichte einer unbezähmbaren, mutigen und sehr weiblichen Frau.

Pressestimmen

»Die in der Volksrepublik China geborene Autorin, die beeindruckend kunstvoll, garniert mit einer Art asiatischer Sprachmelodie auf Deutsch schreibt, gewährt Einblicke in ihre Heimat.«
Münchner Merkur

»Der Roman spielt in einem Land, das uns trotz aller Globalisierung und Kenntnisse doch in seinem tiefsten Inneren noch verschlossen ist. Es gibt andere Denkmuster, Haltungen und Konventionen, andere Traditionen und Tabus. Die teils blumige Sprache und das lockere Leben, das Lifei führt, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es immer noch sehr darauf ankommt »das Gesicht zu wahren«, den Schein aufrechtzuerhalten und gegenüber anderen vorsichtig mit Äußerungen und Handlungen zu sein. Die Geschichte ist spannend erzählt und macht Lust auf mehr Stoff der Autorin.«
Lesart



 Luo Lingyuan
Bild: © privat
Luo Lingyuan wurde 1963 in China geboren. Sie studierte Computerwissenschaft und Journalismus in Shanghai und lebt seit 1990 in Berlin, wo sie auch anfing, ihre Texte in deutscher Sprache zu verfassen. Ihr erster Erzählband Du fliegst jetzt für meinen Sohn aus dem fünften Stock (2005) wurde mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis ausgezeichnet. Zahlreiche ihrer Romane beschäftigen sich mit deutsch-chinesischen Begegnungen und den Missverständnissen, die damit einhergehen, wie z.B. Die chinesische Delegation (2007), Wie eine Chinesin schwanger wird (2008) oder der Erzählband Nachtschwimmen im Rhein (2008). Ihr aktueller Roman Die chinesische Orchidee (2019) ist im zeitgenössischen China angesiedelt und erzählt von den Aufstiegsbestrebungen einer machtbewussten Frau. Luo Lingyuans Literaturschaffen wurde mit zahlreichen Stipendien gefördert, darunter dem Alfred-Döblin Stipendium, dem Arbeitsstipendium des Berliner Senats und dem Grenzgänger-Programm der Robert Bosch Stiftung.
Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
Der literarische Salon
auf facebook