Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Veranstaltungen 2012
Gelaufene Veranstaltung

Mittwoch, 14. März 2012 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

Vortrag & Gespräch

Marie-Luise Schwarz-Schilling über ihr Buch "Die Ehe – Seitensprung der Geschichte" sowie über "Die Rolle der Frau in der Geschichte"

Eine Veranstaltung im Rahmen des Vereins "Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V."

Marie-Luise Schwarz-Schilling verfasst Bücher und Fachartikel, hält weltweit ökonomische und soziologische Vorträge und forscht derzeit mit Studenten an der TU Berlin und der Universität Potsdam zu Themen rund um Partnerschaft, Gesellschaft und Ehe.
Marie-Luise Schwarz-Schillings Thema ist die historische und politische Dimension von Ehe und Partnerschaft, ein spannender Aspekt, der oft durch die Dominanz psychologischer Fragestellungen verdrängt wird. Als sie die Scheidungswelle in der eigenen Familie erreichte, wollte sie wissen: Seit wann gibt es Ehe, und seit wann sind Frauen das „andere“ Geschlecht? Wir war es früher? Gab es schon einmal freie Frauen - und wenn ja, warum wurden sie abhängig? Damit war das Thema zu ihrem Buch „Die Ehe – Seitensprung der Geschichte“ (axel dielmann verlag) angestoßen. Es führt uns von den steinzeitlichen Sippenordnungen, in denen es keine Herrschaft durch sexuelle Kontrolle gab, und in denen die Männer anderer Sippen die Frauen zum Paaren besuchten, zur Revolution der Patriarchen mit der gesetzlich verordneten Ehe als Resultat.
In ihren Studien an der Technischen Universität Berlin und an der Universität Potsdam forscht Marie-Luise Schwarz-Schilling auch zu dem Aspekt, ob Mann und Frau eigentlich auch heute noch zur Partnerschaft geschaffen sind. Die Neigung zu Eheschließungen geht zurück, wie die Zahlen zeigen, der Individualismus erhebt sich zum höchsten gesellschaftlichen Gut. Dennoch nennt Marie-Luise Schwarz-Schilling einige Bedingungen, unter denen eine glückliche und feste Lebensgemeinschaft Bestand haben kann, wie sich die meisten Menschen wünschen. Diese Themen diskutiert sie nicht nur mit den Studenten an der Universität, sondern auch in verschiedenen Zirkeln sowie in ihrem Internet-Blog unter www.mann-bleibt-mann.de. Aktuell beschäftigt sich die Autorin auch mit den Unterschieden zwischen dem Männlichen und dem Weiblichen und daraus resultierend mit der Frage, worin partnerschaftliche Schwierigkeiten begründet sind, jeweils aus soziologischer und psychologischer Sicht.

„Man wird nicht als Frau geboren – man wird dazu gemacht“, mit diesem Satz von Simone de Beauvoir, 1951 auf deutsch übersetzt, begann die öffentliche Debatte darüber, ob die Unterschiede der Geschlechter genetisch begründet oder von der Umwelt gemacht sind. Dass Erfahrungen auch Gene beeinflussen, ist eine neuere Erkenntnis.

Erst 1977 fielen die letzten rechtlichen Einschränkungen für Frauen in Deutschland und seitdem wachsen die weiblichen Erfolge in Bildung und Beruf rasant. Jahrtausendealte emotionale Leitbilder sind aber immer noch fest im männlichen und weiblichen Gemüt verankert. Eine Kanzlerin wird akzeptiert aber in Heim und Bett soll die Frau „sich anpassen“ und „keine Ansprüche“ stellen. Die heutige Unsicherheit über das, was Männlich oder Weiblich ist, zeigt der wachsende Unwille, sich zu binden, festzulegen oder sich gar für Nachwuchs zu entscheiden. Das Leben als Paar wurde zum Problemfeld. Neben psychologischen oder neurologischen Erklärungsansätzen wird fast nie danach gefragt, welche historischen Gründe es uns schwer machen, von „ererbten“ Verhaltensweisen loszukommen.

Mit diesen Fragen über die Rolle der Frau in der Geschichte beschäftigt sich die Autorin und Wissenschaftlerin Marie-Luise Schwarz-Schilling in ihrem erweiterten Vortrag zum Buch „Die Ehe – Seitensprung der Geschichte“. Gerade im Zuge aktueller Medienberichterstattung steht die Theorie um Ehe sowie um Männliches und Weibliches wieder stark in der öffentlichen Diskussion.
 Marie-Luise Schwarz-Schilling
Bild: © eckelpresse
Marie-Luise Schwarz-Schilling ist geboren und aufgewachsen in Berlin und hat in Göttingen und Paris Archäologie studiert, später Volkswirtschaft an der Universität München. 1957 machte sie das Examen zur Diplomvolkswirtin. Von 1958 bis 1992 leitete sie als eine der ersten Frauen Deutschlands in dieser Position die mittelständische Akkumulatorenfabrik „Sonnenschein“ mit etwa 1000 Beschäftigten in Büdingen (Hessen) und Berlin. Seit 1992 ist Marie-Luise Schwarz-Schilling freiberuflich in Berlin und im Raum Frankfurt tätig. In Hessen begann sie auch ihre langjährige ehrenamtliche politische Tätigkeit im kommunalen Bereich und wurde u.a. Ratsfrau der Stadt Büdingen und Vorsitzende des “Ronneburger Kreis”, einer Vereinigung von Führungskräften in der Wirtschaft, die sich mit Aspekten der Motivation und Führungsmethoden auseinandersetzen. Neben ihrem Buch „Die Ehe – Seitensprung der Geschichte“ hat Marie-Luise Schwarz-Schilling zahlreiche Bücher, Schriften und Artikel in den Bereichen Politik, Philosophie und Marktwirtschaft veröffentlicht, u .a. das Buch „Kaufmann und Schamane“ im Jahr 1984. Die Autorin und Unternehmerin ist verheiratet mit Dr. Christian Schwarz-Schilling und hat zwei Töchter sowie vier Enkel, mit denen sie ebenfalls in engem Kontakt steht. Sie lebt in Berlin, Frankreich und Büdingen.

Weitere Informationen zu Marie-Luise Schwarz-Schilling erhalten Sie unter www.marie-luise-schwarz-schilling.de, mitbloggen können Sie auf der Seite www.mann-bleibt-mann.de.
www.marie-luise-schwarz-schilling.de
Moderation: Britta Gansebohm
Der Literarische Salon Britta Gansebohm
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
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