Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Veranstaltungen 2013
Gelaufene Veranstaltung

Donnerstag, 13. Juni 2013 um 20.00 Uhr
im TAK - Theater Aufbau Kreuzberg

Hymne an das Leben: 3 Lesungen aus 3 aktuellen Büchern von 3 Verlagen aus dem Aufbau Haus

Der Schauspieler Matthias Scherwenikas liest aus dem druckfrischen Gedichtband von Mario Wirz "Jetzt ist ein ganzes Leben" (Aufbau Verlag, erscheint im Juni 2013) Ursula Dorothea Bauer liest aus ihrem lebensprallen Buch "O.T." (Die andere Bibliothek, erschienen im März 2013)

Die Schauspielerin Anne Lebinsky liest aus ihrem lebensprallen Buch von Ursula Dorothea Bauer "O.T." (Die andere Bibliothek, erschienen im März 2013) Die Schauspielerin Verena Peter liest aus dem Handbuch für das leichtfertige Leben von Sandy Fawkes "Ernährungsgrundlagen für den leidenschaftlichen Trinker" (Metrolit Verlag, erschienen im April 2013)

1) Der Schauspieler Matthias Scherwenikas liest aus dem druckfrischen Gedichtband von Mario Wirz "Jetzt ist ein ganzes Leben" (Aufbau Verlag, erscheint im Juni 2013)
Im Angesicht des Todes: Gedichte voller Sehnsucht nach Leben

Diese Gedichte, mit trotziger Zuversicht geschrieben, künden ebenso von Lebensmut und Übermut wie von Verzagtheit, sie spüren dem Werden und Vergehen im Erleben der Jahreszeiten nach und feiern das Jetzt, gerade wo es um Vergänglichkeit geht.
„Der dem Tod mehr als einmal vom Spaten Gesprungene konzentriert sich auf den roten Faden, der sein seidener ist. Keine Hoffnung ist ihm zu klein, gehofft zu werden, keine Freude zu gering, sie zu erfüllen.“ Was Richard Pietraß einmal über Mario Wirz schrieb, gilt auch für seinen neuen Lyrikband: knappe melancholische, verspielte, sehnsüchtige Gedichte, von großem Ernst grundiert, die dem Leben zugewandt sind und Mut machen, obwohl sie oft vom Letzten handeln.


2) Die Schauspielerin Anne Lebinsky liest aus dem originellen Buch "O.T." von Ursula Dorothea Bauer (Die andere Bibliothek, erschienen im März 2013) Im Anschluß: Gespräch mit U.D. Bauer
O. T. zitiert, was uns im Museum begegnet: Werke »Ohne Titel« in die Welt zu entlassen. U. D. Bauer kennen wir als Bildende Künstlerin. Ihr erstes literarisches Werk erzählt, was zunächst nicht der Rede wert scheint; die Geschichte eines Schriftstellers, der seinen Roman schreibt. Aber wie das U. D. Bauer gelingt, das haben wir bisher in der Literatur noch nicht gelesen – kein einziges Wort stammt von der Autorin selbst. »Mich gibt es gar nicht.« O. T. ist wie ein Mosaik, ein Cut-up aus 3000 Zitaten der Welt- und Trivialliteratur und der Poesie. Die Liste der Zitierten reicht wortgewaltig von Dante bis Joyce, von Shakespeare bis Tolstoi – und wir erkennen alle klassischen Romanthemen einer Familiengeschichte: Dreiecksbeziehungen, Betrug, Totschlag, Inzest, romantische Sonnenaufgänge und einsames Verzweifeln am Schreibtisch. Das System »Zettel’s Traum« begegnet uns wieder, ein vielstimmig erzähltes Universum aus Fundstücken und Aufgespürtem.
Sieht so der virtuos wie originell gefügte Endpunkt der Literatur aus? O. T. fügt der Diskussion um copy-and-paste, um Originalität und Autorschaft eine neue Facette hinzu. Und en passant wird O. T. zum Manifest für die Freiheit und Grenzenlosigkeit der Kunst.

»Das originellste Buch, dem man auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse begegnen kann, ist aus dem konsequenten Verzicht auf Originalität hervorgegangen ... Dieses Buch betreibt Mimikry mit der bildenden Kunst, ist aber durch und durch Literatur... Und wie ein Roman – und dies ist einer, obwohl er es stolz verschmäht, sich so zu nennen...« Lothar Müller, Süddeutsche Zeitung vom 14.03.2013

"U. D. Bauer reiht in ihrem Romandebüt wie in einem komplexen Sudoku Zitat an Zitat und schneidet die Welt in über dreitausend Ebenen. O. T. begegnet der Willkür unserer digitalen Welt mit der robusten Verbindlichkeit der Literatur. Ein Glücksfall!« – Alexander Kluge

»Eine detektivische Polyphonie.« – Hans Ulrich Obrist


Die Schauspielerin Verena Peter liest zum Abschluß des Abends aus dem Buch von Sandy Fawkes "Ernährungsgrundlagen für den leidenschaftlichen Trinker" (Metrolit Verlag, erschienen im April 2013)
"Dies ist kein Buch für ernsthafte Gesundheitsapostel oder überhaupt für ernsthafte Menschen. Es ist ein Handbuch für das leichtfertige Leben. Wir Trinker spielen in der Welt eine so wichtige Rolle, dass wir auf uns selbst Acht geben sollten. Wir müssen fit bleiben, damit wir auch morgen noch fröhlich Unfug anrichten können." Sandy Fawkes
Das Buch enthält selbst erprobte Geheimnisse, wie man sich als moderater, regelmäßiger oder exzessiver Genießer alkoholischer Getränke über Wasser hält. Ein Buch ohne jede Bekehrungsabsicht. Mit Spezialtipps für Künstler, Manager, Lehrer, Stripper und Polizisten.
 Mario Wirz
Bild: © Privatfoto
Mario Wirz, geboren 1956 in Marburg an der Lahn, verbrachte seine Kindheit in Frankenberg. Nach dem Abitur absolvierte er eine Ausbildung zum Schauspieler in Berlin. Es folgten Engagements an verschiedenen Theatern als Schauspieler und Regisseur, u.a. am Stadttheater in Kiel. Seit 1988 lebt er als freier Schriftsteller in Berlin. Von ihm wurden zahlreiche Erzählbände, Theaterstücke und Lyrikbände veröffentlicht. Seine Prosa und Lyrik erscheint im Aufbau-Verlag. Die Werke von Mario Wirz sind in Frankreich, den USA, Griechenland, der Ukraine, Italien und Ungarn erschienen. Mario Wirz wurde mit folgenden Preisen und Stipendien ausgezeichnet:
Erster Preis des PEN-Club Liechtenstein 1991, Stipendium der Stiftung Kulturfonds 1994, Förderpreis des Landes Brandenburg 1997, Stipendium der Käthe Dorsch-Stiftung, 2002 und 2006
 Ursula Dorothea Bauer
Bild: © Max Dax Kleiner
Ursula Dorothea Bauer wurde in Allenstein geboren. Nach dem Studium an der Fachhochschule für Gestaltung in Kiel unterrichtete U. D. Bauer Deutsch und Bildende Kunst. Seit 1987 lebt sie in Berlin.
 Sandy Fawkes
Bild: © privatfoto
Sandy Fawkes (1929–2005), Journalistin, war über 30 Jahre lang ein leuchtender Stern in den Pubs und Bars von Soho/ London. Sie war Stilikone, Kettenraucherin, vertrug enorme Mengen Whiskey und war berüchtigt für ihre Launen.
 Verena Peter
Bild: © Bernd Brundert
Verena Peter, geb.1954 in Basel, erlernte den Schauspielberuf an der Hochschule der Künste Berlin und begann ihre Karriere am Theater, wo sie unter anderem mit Hans Neuenfels zusammenarbeitete. Verena Peter wirkte in vielen Film- und Fernsehproduktionen mit.
Theater- Auswahl: 1982 Schiller- Theater Berlin "Der Balkon" Rolle: Chantal, 1984 Staatstheater Hannover "Der Sturm" Rolle: Ariel, 1985 Komödie am Kurfürstendamm "Intimitäten" Rolle: Sybil, 1989 Theater der Stadt Heidelberg "Iphigenie" Rolle: Iphigenie, 1991 Theater in der Josefstadt "Gerüchte, Gerüchte"
TV/Film- Auswahl: "Schwarzwaldklinik", "Florida Lady", "Liebling Kreuzberg", "Derrick", "Männer und andere Katastrophen", "Wolffs Revier", "Schöne Witwen küssen besser", "Tatort- Mietsache", "Die Frau im roten Kleid", "Familie Dr. Kleist", "Eins zu Null für die Liebe", "Monogamie für Anfänger"
 Matthias Scherwenikas
Bild: © Christian Lappin, honorarfrei
Matthias Scherwenikas, geboren 1971, Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar Wien, Regiestudium an der Akademie der Darstellenden Kunst (GITTIS/RATI) Moskau. Erweiterete Schauspielausbildung am Sunbridge College New York. Engagements u.a. bei den Salzburger Festspielen, Fringe Festival New York, Hans-Otto-Theater Potsdam, Ernst Deutsch Theater Hamburg. Theater (Auswahl): (1993) Wie es Euch gefällt/ George Croucher, (1994) Antonius und Cleopatra/ Peter Stein, (1998) Trommeln in der Nacht/ Ted Schaffner, (2003) Einsamkeit der Baumwollfelder/ Pedro Kadivar, (2006) Die Frau vom Meer/ Matthias Stier, (2008) Emilia Galotti/ Kay Neumann. Film (Auswahl): (2003) Happy End/ Daniel Stieglitz, (2004) Alienne im Glück/ Sandra Ehlermann, (2007) Der Baader Meinhof Komplex/ Uli Edel. Fernsehen (Auswahl): (2001) Alphateam, Die Cleveren, SK Kölsch, (2002) Tatort - Rosenholz, (2003) Wolffs Revier, Die Stunde der Offiziere, (2006) SOKO Wismar, Notruf Hafenkante, Der letzte Zeuge, Die Gejagten.
 Anne Lebinsky
Bild: © Dirk Richard Heidinger, honorarfrei
Anne Lebinsky absolvierte ihr Schauspielstudium in Berlin und war zunächst Ensemblemitglied an der Neuen Bühne Senftenberg sowie am Maxim Gorki Theater Berlin. Anschließend war sie zehn Jahre am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin und am Hans Otto Theater Potsdam engagiert. In Schwerin spielte sie u.a. Margaret in „Die Katze auf dem heißen Blechdach“, in Potsdam u.a. Maria Stuart im gleichnamigen Stück, Frau Elvsted in „Hedda Gabler“ und die titelgebende Rolle in der Uraufführung „Julia Timoschenko“. Anne Lebinsky wirkte an verschiedenen Filmproduktionen mit, u.a. war sie in „Das Sichtbare und das Unsichtbare“ (Regie: Rudolf Thome) an der Seite von Hannelore Elsner zu sehen. Zudem war sie für diverse Hörspielproduktionen tätig. In den vergangenen zwei Jahren arbeitete Anne Lebinsky freischaffend u.a. an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, wo sie Wassilissa Karpowna in „Nachtasyl“ spielte, am Berliner Ensemble und am Neuen Theater Halle. Seit der Spielzeit 2011/2012 ist Anne Lebinsky Ensemblemitglied am Anhaltischen Theater.
Moderation: Britta Gansebohm
Der Literarische Salon Britta Gansebohm
im TAK - Theater Aufbau Kreuzberg
Prinzenstraße 85 F, im AUFBAU HAUS, 10969 Berlin
Der literarische Salon
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