Gelaufene Veranstaltung
Freitag, 03. Mai 2013 um 20.00 Uhr
im TAK - Theater Aufbau Kreuzberg
Jubiläumsfest
Endlich volljährig! 18 Jahre - "Der Literarische Salon"
Kurzlesungen von Alexa Hennig von Lange, Jan Peter Bremer, Kathrin Röggla, Norbert Zähringer, Barbara Sichtermann, Luo Lingyuan, David Wagner, Maxim Leo, Claudius Hagemeister und Torsten Schulz sowie Chansons von Sven Bünger, Boris Steinberg, Corinne Douarre und Renee Van Bavel
m Mai 1995 wurde "Der Literarische Salon" von Britta Gansebohm im Maleratelier Niepel in der ehemaligen Schultheißbrauerei auf dem Kreuzberg gegründet, zog 1996 in die Danziger Straße um, wanderte 1997 weiter nach Wilmersdorf ins Theater WindSpiel und war von 1998 bis 2004 im Podewil / Berlin-Mitte beheimatet. Von 2005 bis 2012 gastierte Britta Gansebohm im BKA-Theater in Kreuzberg. Nun zieht "Der Literarische Salon" in das neu gegründete Theater TAK (Theater Aufbau Kreuzberg) an den Moritzplatz. Das 18-jährige Salonjubiläum ist zugleich auch Einweihungsfeier des neuen Salon-Ortes.
Viele junge Autorinnen und Autoren, die heute allesamt namhafte Schriftsteller sind, lasen in den vergangenen 18 Jahren aus Ihren Manuskripten und Ihren Erstlingswerken oder feierten die Buchpremiere ihres Debütromans im Literarischen Salon. So hatten sie bei Britta Gansebohm ihre ersten öffentlichen Auftritte vor einem größeren Publikum in Berlin. Beispielsweise: 1995 Kathrin Röggla und Jan Peter Bremer, 1996 Ulrich Peltzer, 1997 Felicitas Hoppe, Alexa Hennig von Lange, und Tanja Dückers, 1998 Ulrike Draesner, Rainer Merkel und David Wagner, 1999 Michael Lentz, Julia Franck und Judith Hermann, 2000 Björn Kuhligk, Jan Wagner, Karen Duve, Thea Dorn, Norman Ohler, Terézia Mora und Selim Özdogan, 2001 Norbert Zähringer, Anna Katharina Hahn, Thor Kunkel und Marko Martin u.s.w.
Beim großen Jubiläumsfest treten Schriftstellerinnen und Schriftsteller auf, die von Mitte der 90-er Jahre an aus ihrem Erstlingswerk oder Manuskript gelesen haben und Autoren, die häufig mit ihrem jeweils neuen Buch im Literarischen Salon präsentiert wurden. Außerdem singen Boris Steinberg und Corinne Douarre, die aus der Berliner Chansonszene nicht mehr wegzudenken sind sowie die junge Niederländerin Renee Van Bavel, die neu in Berlin zu entdecken ist.
Sven Bünger, Mitbegründer der Band "Soulounge", bringt sein brandneues Album "Besser Scheitern" mit und singt Lieder davon.
Es erwartet uns also ein vielversprechender und abwechslungsreicher literarisch-musikalischer Abend.
„Der Literarische Salon" ist unabhängig und wird nicht von öffentlichen Geldern finanziert. Seit 2005 gibt es den Verein "Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.", in dessen Satzung die Förderung sowohl der Gegenwartsliteratur als auch der Völkerverständigung verankert ist.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Vereins "Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.".
Bild: © Andreas Oetker Kast
Sven Bünger ist Songwriter, Sänger,Gitarrist und Produzent. Die Bandbreite seiner Produktionen reicht vom Singer/Songwriter Johannes Oerding über die Indie-Rock-Bands Madsen und Auletta bis hin zu den gestandenen Künstlerinnen und Künstlern Ulrich Tukur, Angela Winkler, Yvonne Catterfeld, Mary Roos, Anna Depenbusch und Pascal Finkenauer.
Im Jahr 2001 hat Sven die Soulounge ((www.soulounge.de)) ins Leben gerufen – die Band entwickelte sich zu einer der renommiertesten Soulbands in Deutschland, bevor sie sich Ende 2010 auflöste. Junge Sängerinnen und Sänger wie Ayo, Miss Platnum, Roger Cicero oder Roachford konnten ihre Auftritte bei der Soulounge als Karriereplattform nutzen.
Mit dem Musiklabel Soulounge Records ((www.soulounge-records.de)), das Sven Bünger gemeinsam mit dem Berliner Produzenten und Bandmitglied Bela Brauckmann betreibt, wurden die drei Soulounge-Alben komplett selbst produziert.
Seit 2008 inszeniert Sven Bünger alle paar Monate „Svens Feierabend“, eine kleine, gediegene Musikveranstaltung, bei der unter anderem Bosse, Gisbert zu Knyphausen, Niels Koppruch und Nils Frevert zu Gast waren.
www.buengermusik.de
Bild: © Marcus Witte
10 Jahre war
Boris Steinberg als Veranstalter des Chansonfestes Berlin tätig, als Sänger veröffentlichte er sechs CDs- zuletzt sein BEST OF im Mai 2007. Seine Lieder "Fallschirmspringer" und "Unter meiner Haut" fanden den Weg ins Radio und wurden heimliche Hits. Zuletzt erschien sein Buch "Alles Chanson" (Geistkirch Verlag 2008).
Bild: © 28IF Musikpromotion
Renee Van Bavel (1981) stammt, wie der Name schon vermuten lässt, aus den Niederlanden, wo sie seit langem ein bekanntes Gesicht der Live-Szene ist. Seit 2012 lebt sie auch ihre Liebe für die deutsche Sprache auf der Bühne aus. „Das Deutsche ist runder und weicher und lässt so mehr Raum für den Ton. Diese zärtlichere Art etwas ausdrücken zu können passt sehr gut zu meinen Texten und meiner Musik.“ Um sich der Sprache zu nähern, kaufte sie sich “Die schönsten Gedichte der Deutschen”, suchte kulturelle Nähe durch Rilke, Ringelnatz und Heinz Erhardt, tauchte wie ein Schatzsucher durch das deutsche Liedgut von Marlene Dietrich bis Philipp Poisel.
Ihr aktuelles Album D: Wenn Traum ist (Demo) - VÖ: Dezember 2012
Ihr Landsmann Herman van Veen traf im Dezember während seiner Gastspiele in Berlin mit Renee zusammen und zeigte sich von ihrem brandneuen Demo begeistert. Er sieht in ihr „eine junge, niederländische Version von Joni Mitchell“. Auch Liedermacher-Urgestein Manfred Maurenbrecher wurde sogleich auf die Qualitäten von Renee aufmerksam und engagierte sie für die Backing-Vocals seines neuen Albums „no go“.
Bild: © Jürgen Bauer
Kathrin Röggla, geboren 1971 in Salzburg, lebt in Berlin. Sie arbeitet als Prosa- und Theaterautorin und entwickelt Radiostücke. Für ihre Bücher erhielt sie zahlreiche Preise, darunter den Italo-Svevo-Preis, den Anton-Wildgans-Preis und den Arthur-Schnitzler-Preis; ›wir schlafen nicht‹ wurde mit dem Preis der SWR-Bestenliste und dem Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch ausgezeichnet. Im Fischer Taschenbuch Verlag sind lieferbar: ›Niemand lacht rückwärts‹, ›Abrauschen‹, ›Irres Wetter‹, ›really ground zero‹, ›wir schlafen nicht‹ und das Prosabuch ›die alarmbereiten‹, das mit dem Franz-Hessel-Preis geehrt wurde. Im Frühjahr 2013 erscheinen gesammelte Essays und Theaterstücke unter dem Titel: ›besser wäre: keine‹.
Bild: © Susanne Schleyer
David Wagner, 1971 geboren, debütierte im Jahr 2000 mit dem Roman «Meine nachtblaue Hose» und veröffentlichte in der Folge den Erzählungsband «Was alles fehlt», das Prosabuch «Spricht das Kind», die Essaysammlung «Welche Farbe hat Berlin» sowie den Roman «Vier Äpfel», der auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stand. Für sein Buch «Leben» wurde ihm 2013 der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen. David Wagner lebt in Berlin.
Bild: © Thomas Koy
Alexa Hennig von Lange wurde 1973 in Hannover geboren und begann bereits mit acht Jahren zu schreiben. 1997 erschien ihr Debütroman Relax, mit dem sie über Nacht zu einer der erfolgreichsten Autorinnen ihrer Generation wurde. Für Ich habe einfach Glück, ihren ersten Roman über ihre jugendliche Protagonistin Lelle, bekam sie 2002 den Deutschen Jugendliteraturpreis. Es folgten zahlreiche Romane für Erwachsene wie Kinder, außerdem Erzählungen und Theaterstücke. Im März 2013 erscheint im cbt Verlag ihr neues Buch "Der Atem der Angst". Alexa Hennig von Lange lebt mit ihren Kindern in Berlin.
Bild: © Isabella Scheel
Norbert Zähringer wurde 1967 in Stuttgart geboren. Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann studiert er Literatur- und Theaterwissenschaften. Er arbeitet als freier Autor u.a. für das Deutschlandradio Berlin. Mit seiner Familie lebt er in Berlin.
Bild: © Annette Hauschild
Torsten Schulz geboren 1959, ist Autor preisgekrönter Spielfilme, Regisseur von Dokumentarfilmen und Professor für Dramaturgie an der Filmhochschule Babelsberg. Sein Debütroman »Boxhagener Platz« wurde in mehrere Sprachen übersetzt und fürs Kino verfilmt. Die Hörspieladaption erhielt diverse Preise. Torsten Schulz lebt in Berlin.
Bild: © Simon Brückner
Barbara Sichtermann, Jahrgang 1943, ist Journalistin und Schriftstellerin. Sie studierte Volkswirtschaft in Berlin und arbeitet seit 1978 als freie Autorin. Sie schrieb dreißig Bücher und erhielt verschiedene Preise, u. a. den Jean-Améry-Preis für Essayistik. Ihre Themen: Leben mit Kindern, Frauenpolitik und -bewegung, Medien, die Rebellion von 1968. Bekannt wurde sie als Fernsehkritikerin der »Zeit«. Zuletzt erschien von ihr: »Das ist unser Haus. Eine Geschichte der Hausbesetzung«, zusammen mit Kai Sichtermann.
Bild: © Andreas Hornoff
Jan Peter Bremer, 1965 in Berlin geboren, aufgewachsen in Lüchow-Dannenberg, erhielt für einen Auszug aus seinem Roman „Der Fürst spricht“ 1996 den Ingeborg- Bachmann-Preis. Er nahm Aufenthaltsstipendien im In- und Ausland wahr, unterrichtete am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und veröffentlichte zahlreiche weitere ausgezeichnete Romane, Hörspiele und ein Kinderbuch. Für seinen Roman „Der amerikanische Investor“ (2011) wurde Bremer zuletzt mit dem Alfred-Döblin- Preis, dem Mörike-Preis und dem Nicolas-Born-Preis ausgezeichnet. Sein neuer Roman „Der junge Doktorand“ war für den Deutschen Buchpreis 2019 nominiert. Jan Peter Bremer ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Er lebt in Berlin.
Bild: © privat
Luo Lingyuan wurde 1963 in China geboren. Sie studierte Computerwissenschaft und Journalismus in Shanghai und lebt seit 1990 in Berlin, wo sie auch anfing, ihre Texte in deutscher Sprache zu verfassen. Ihr erster Erzählband Du fliegst jetzt für meinen Sohn aus dem fünften Stock (2005) wurde mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis ausgezeichnet. Zahlreiche ihrer Romane beschäftigen sich mit deutsch-chinesischen Begegnungen und den Missverständnissen, die damit einhergehen, wie z.B. Die chinesische Delegation (2007), Wie eine Chinesin schwanger wird (2008) oder der Erzählband Nachtschwimmen im Rhein (2008). Ihr aktueller Roman Die chinesische Orchidee (2019) ist im zeitgenössischen China angesiedelt und erzählt von den Aufstiegsbestrebungen einer machtbewussten Frau. Luo Lingyuans Literaturschaffen wurde mit zahlreichen Stipendien gefördert, darunter dem Alfred-Döblin Stipendium, dem Arbeitsstipendium des Berliner Senats und dem Grenzgänger-Programm der Robert Bosch Stiftung.
Bild: © Tilo Eckardt
Maxim Leo, geboren 1970 in Ost-Berlin, studierte von 1990 bis 1995 Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin und am Institut d’études politiques de Paris. Von 1995 bis 1996 war Leo Nachrichtenredakteur beim Fernsehsender RTL. Seit 1997 ist er Redakteur bei der Berliner Zeitung. Dort war er zunächst in der Redaktion Außenpolitik zuständig für Frankreich und die Europäische Union, seit 2001 arbeitet er im Ressort »Seite Drei«. Maxim Leo wurde 2002 der Deutsch-Französische Journalistenpreis und 2006 der Theodor-Wolff-Preis verliehen. 2009 erschien sein autobiografisches Buch Haltet euer Herz bereit, wofür er im Dezember 2011 den Europäischen Buchpreis erhielt. Julian Barnes, der britische Schriftsteller und Booker-Preisträger, würdigte Leo als „einen ebenso unterhaltsamen wie klugen Erzähler deutscher Geschichte.“ Zuletzt erschien im Blessing Verlag sein Buch (zusammen mit Jochen-Martin Gutsch) "Sprechende Männer. Das ehrlichste Buch der Welt". Maxim Leo lebt mit Frau und zwei Kindern in Berlin.
Bild: © Kerstin Jasinszczak
Claudius Hagemeister, geboren 1968, aufgewachsen in Berlin, hat Kurz- und Kürzestprosa auf Papier und CD sowie im Internet veröffentlicht, unter anderem das Buch „Tanne & Quadrat“. Daneben arbeitete er zunächst als Erzieher mit kriminellen Jugendlichen, später als Drehbuchautor für Computerspiele und Fernsehen sowie als Aushilfs-Programmassistent für Verkehrsfunk. Zurzeit hat er eine Halbtagsstelle in einem Jugendkulturzentrum und schreibt Geschichten über Arbeit und ihre Vermeidung.
Bild: © Marc Haussmann
Corinne Douarre, geboren in Paris, lebt seit 1997 in Berlin. Ihre dritte CD, Ciel XXL (Februar 2008) wurde u.a. in DLF, SR, MDR, RFI, France Inter und RTL (GZSZ) gespielt. Sie ist fester Bestandteil der Berliner Chansonszene, tourt in Deutschland und Frankreich und spielt auf zahlreichen Festivals. Sie ist seit vielen Jahren eine der wichtigsten Vertreterinnen des Nouvelle Chansons in Deutschland. In ihrem Programm Ciel XXL lässt sie ihre eigenen Lieder auf französische und deutsche Klassiker treffen. Als Pariserin in Berlin und Berlinerin in Paris reist sie durch Wortschöpfungen und Landschaften von zwei Kulturen, die, auch wenn sie nicht extrem verschieden sind, unerwartete Besonderheiten bieten. Ihre Liebe zur Stadt und zum Meer besingt die Chansonpoetin und Interpretin, mal träumerisch, mal wütend. In ihren Chansons erzählt sie von ihrem Leben in Berlin, z.B. von dem kleinen Prinzen in Prenzlauer Berg oder den roten und grünen Ampelmännchen, von der Sehnsucht, ein Star zu sein und von der Schönheit des Ozeans, von der Zerstörung der Natur und der Angst vor dem Vergessen und von der Frage des Kellners im Café, die ihr immer noch auffällt, trotz ihrer vielen Jahre in Deutschland: „Zusammen oder getrennt?”.
www.corinnedouarre.com