Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Gelaufene Veranstaltung

Freitag, 07. August 2020 um 19.30 Uhr
im Künstlerhof Schreyahn

Sommer-Veranstaltungsreihe an frischer Luft zum Thema „Herkunft“ in Lüchow-Dannenberg: Lesung & Gespräch

Carmen-Francesca Banciu zu ihrem aktuellen Roman „Lebt wohl, ihr Genossen und Geliebten!“ (PalmArt Press)

Freitag, 7. August  2020 um 19:30 Uhr im Künstlerhof Schreyahn, Rundling 19, 29462 Wustrow (Wendland)

Britta Gansebohm
Britta Gansebohm
© Arash Marandi

Förderprogramm für Literaturveranstaltungen im ländlichen Raum
"Im Rahmen von „Und seitab liegt die Stadt“ ein Projekt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (Förderprogramm „Kultur in ländlichen Räumen“) und des Literarischen Colloquiums Berlin."

Über die Veranstaltungsreihe


Die Kindheit endet tatsächlich erst dort, wo die Geschichte unserer Eltern zur eigenen Geschichte wird und wir vor ihren wie vor den eigenen Abgründen die Augen nicht mehr verschließen können. Maria-Maria reist nach Rumänien, um ihren verunglückten Vater zu besuchen und ihn, trotz seiner besitzergreifenden Geliebten, zu betreuen. In seinen Augen hat sie, die Tochter, die reale Utopie der kommunistischen Gesellschaft verraten. Sie wiederum erkennt in ihm ausschließlich den festgefahrenen Parteirhetoriker, der sich als moralische Instanz aufspielte, anderen Opfer abverlangte, aber selbst ein bigottes Leben führte.
Der neue Roman von Carmen-Francesca Banciu handelt vom Tod eines vermeintlichen Patrioten, für den Vaterland, Partei und der Aufbau einer neuen Gesellschaft stets den wichtigsten Platz in seinem Leben einnahmen und von der Liebe, die man sich von den Eltern erhofft, die einem versagt bleibt, und die man selbst zu geben vielleicht nicht imstande ist. Sie spürt der Frage nach, wie man Abschied von den Eltern nehmen, wie man mit ihren Lebenslügen umgehen kann, und welche persönliche Veränderung man dabei erfährt.
Die versartige Sprache des Romans überträgt die Dramatik der zwischenmenschlichen Beziehungen direkt auf die Leser, die dadurch Teil des Erzählten werden. Ihr Abgesang auf die ideologische Überhöhung der Familie, der Partei und des Vaterlandes steckt voller Mut und Aktualität.

„Carmen Francesca-Banciu gelingt mit diesem Buch, dem Abschluss ihrer Trilogie, etwas ganz Wunderbares: Eine Geschichte von verratenen Hoffnungen, staatlicher Repression und familiären Lebenslügen auf eine solche Weise neu zu erzählen, dass danach sogar eine Art Hoffnung aufscheint. Nicht epische Schwere, sondern die ebenso ernsthafte wie elegante Leichtigkeit des freien Versmaßes schaffen hier einen Erinnerungsraum, in dem sich wieder atmen lässt.“ Marko Martin

„Der erste auf Deutsch geschriebene Roman „Vaterflucht“ (1998) war der Beginn einer autobiographisch verdichteten Auseinandersetzung mit den Eltern und ihren ideologischen Überzeugungen – es ging in „Das Lied der traurigen Mutter“ (2007) weiter und findet nun im neuen Roman „Lebt wohl, Ihr Genossen und Geliebten!“ eine Ergänzung und Vollendung. Es ist jenseits der dramatischen Handlung ein witziger Roman: psychologisch realistisch und sprachlich subtil.“ Stefana Sabin, FaustKultur

Die Autor*innen dieser Reihe beschäftigen sich mit den Wurzeln der Herkunft sowie mit gesellschaftlichen Umbrüchen.


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STIMMEN ZUM ROMAN

»Carmen Francesca-Banciu gelingt mit diesem Buch, dem Abschluss ihrer Trilogie, etwas ganz Wunderbares: Eine Geschichte von verratenen Hoffnungen, staatlicher Repression und familiären Lebenslügen auf eine solche Weise neu zu erzählen, dass danach sogar eine Art Hoffnung aufscheint. Nicht epische Schwere, sondern die ebenso ernsthafte wie elegante Leichtigkeit des freien Versmaßes schaffen hier einen Erinnerungsraum, in dem sich wieder atmen lässt.«
Marko Martin

»Der erste auf Deutsch geschriebene Roman „Vaterflucht“ (1998) war der Beginn einer autobiographisch verdichteten Auseinandersetzung mit den Eltern und ihren ideologischen Überzeugungen – es ging in „Das Lied der traurigen Mutter“ (2007) weiter und findet nun im neuen Roman „Lebt wohl, Ihr Genossen und Geliebten!“ eine Ergänzung und Vollendung. Es ist jenseits der dramatischen Handlung ein witziger Roman: psychologisch realistisch und sprachlich subtil.«
Stefana Sabin, FaustKultur


 Carmen-Francesca Banciu
Bild: © Marijuana Gheorghiu
Carmen-Francesca Banciu, geboren 1955 in Lipova, Rumänien ist sowohl rumänische und als auch deutsche Schriftstellerin. Zwischen 1974 und 1980 studierte sie Kirchenmalerei in Arad und Außenhandel an der Fachhochschule in Bukarest. 1985 wurde ihr der Internationale Kurzgeschichtenpreis der Stadt Arnsberg verliehen, daraufhin erfolgte ein 5-jähriges Publikationsverbot in Rumänien. Nach ihrem Aufenthalt in Berlin als Stipendiatin des Künstlerprogramms des DAAD wählte sie im Jahr 1991 diese Stadt als ihren Hauptwohnsitz. Seit 1996 schreibt sie ihre Werke hauptsächlich auf Deutsch. Sie arbeitet ebenso als Übersetzerin, Lektorin und schreibt Beiträge für den Rundfunk und diverse Zeitungen. Zudem ist Carmen- Francesca Banciu Dozentin für Kreativitätstraining. Sie hat den Kurs „Touching Life – Das Leben Berühren“ kreiert, leitet Seminare für Kreatives Schreiben an Universitäten in den USA, UK, der Sommerakademie Venedig und eine Weiterbildungsliteraturwerkstatt für Autor*innen aus der Bundesrepublik.
Seit 2003 ist sie Contributing Editor für die Internetzeitschrift "LOGOS a Journal for Modern Culture and Society" und “The Brooklyn Rail” in New York. Seit 2013 ist Banciu Mitherausgeberin/Stellvertretende Direktorin des interdisziplinären, mehrsprachigen, transnationalen E-Magazin LEVURE LITTERAIRE.

Veröffentlichungen u.a.

  • 1998 „Vaterflucht“ (der erste Roman in deutscher Sprache), Volk und Welt, Berlin 2000 „Ein Land voller Helden“ (Roman), Ullstein, Berlin
  • 2002 „Berlin ist mein Paris, Geschichten aus der Hauptstadt“ (Erzählungen), Ullstein, 2007 „Das Lied der traurigen Mutter“ (Roman), Rotbuch, Berlin
  • 2015 „Leichter Wind im Paradies“ (Roman), PalmArtPress Berlin (Vorwort: Werner Fritsch)
  • 2018 „Lebt wohl, Ihr Genossen und Geliebten!“, PalmArtPress

Auszeichnungen

  • 1985 Internationaler Kurzgeschichtenpreis der Stadt Arnsberg für Das strahlende Ghetto
  • Stipendiatin des Künstlerprogramms des DAAD, Berlin 1991
  • 2007 GEDOK Literaturförderpreis
  • 2014 Dorfschreiber von Katzendorf (Siebenbürgen)
  • 2017 Zweiter Platz bei Play for Voices - Words without Borders Radio Drama Contest für It’s Cold and It’s Getting So Dark (Übersetzung: Elena Mancini)
  • 2018 Nominiert für den Deutschen Buchpreis (Longlist) für „Lebt wohl, Ihr Genossen und Geliebten!“

Moderation: Britta Gansebohm
Kulturverein Platenlaase e.V.
im Künstlerhof Schreyahn
Rundling 19, Wustrow (Wendland), 29462 Wustrow (Wendland)
Gelaufene Veranstaltung

Samstag, 01. August 2020 um 11.00 Uhr bis 15.00 Uhr
Rasenfläche am Mehrgenerationenhaus „Allerlüd“ in Lüchow

Sommer-Veranstaltungsreihe an frischer Luft zum Thema „Herkunft“ in Lüchow-Dannenberg: Workshop

Workshop mit Jan Peter Bremer für Jugendliche und Erwachsene

Samstag, 1. August 2020 von 11:00 Uhr bis 15:00 Uhr auf der weitläufigen Rasenfläche am Mehrgenerationenhaus „Allerlüd“ in Lüchow, Berliner Str. 5, 29439 Lüchow

Jan Peter Bremer: „Das Besondere am Schreiben ist, habe ich mal irgendwo gelesen und kann es auch aus eigener Erfahrung bestätigen, wie schnell es sich verselbständigt und Neues in uns aufscheinen lässt, das in uns schlummerte, ohne dass wir davon wussten. In meinem Workshop möchte ich daher anhand von einer oder zwei Übungen zu zeigen versuchen, auf welch kurzen Wegen es dem Schreiben gelingen kann, eigene Bilder und Verbindungen zu schaffen und auch einen eigenen Ton zu finden. Eingeladen sind dazu sehr herzlich alle Menschen jeder Altersgruppe, die sich vorstellen können, Freude daran zu haben, mit einem Stift ein leeres Blatt Papier zu füllen.“

Bitte mitbringen: Stift (Bleistift, Füllfederhalter, Buntstift, Kugelschreiber je nach Belieben) und Papier / Heft sowie Getränke und Snack zur Selbstversorgung


 Jan Peter Bremer
Bild: © Andreas Hornoff
Jan Peter Bremer, 1965 in Berlin geboren, aufgewachsen in Lüchow-Dannenberg, erhielt für einen Auszug aus seinem Roman „Der Fürst spricht“ 1996 den Ingeborg- Bachmann-Preis. Er nahm Aufenthaltsstipendien im In- und Ausland wahr, unterrichtete am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und veröffentlichte zahlreiche weitere ausgezeichnete Romane, Hörspiele und ein Kinderbuch. Für seinen Roman „Der amerikanische Investor“ (2011) wurde Bremer zuletzt mit dem Alfred-Döblin- Preis, dem Mörike-Preis und dem Nicolas-Born-Preis ausgezeichnet. Sein neuer Roman „Der junge Doktorand“ war für den Deutschen Buchpreis 2019 nominiert. Jan Peter Bremer ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Er lebt in Berlin.

Veröffentlichungen u.a.

  • In die Weite. 17 Kurztexte. Edition Mariannenpresse, Berlin 1987
  • Einer, der einzog, das Leben zu ordnen. Roman. Gatza, Berlin 1991
  • Der Palast im Koffer. Roman. Gatza, Berlin 1992
  • Der Fürst spricht. Roman. Eichborn, Frankfurt am Main 1996 Feuersalamander. Roman. Berlin Verlag, Berlin 2000
  • Still Leben. Kurzroman. Berlin Verlag, Berlin 2006
  • Mit spitzen Ohren. Bloomsbury, Berlin 2010
  • Der amerikanische Investor. Roman. Berlin Verlag, Berlin 2011
  • Der junge Doktorand. Roman. Berlin Verlag, Berlin 2019

Auszeichnungen

  • 1993 Bertelsmannstipendium beim Ingeborg Bachmann Wettbewerb
  • 1996 Ingeborg Bachmann Preis
  • 2000 Aufenthaltsstipendium in der Villa Decius, Krakau
  • 2000 Förderpreis des Landes Niedersachsen2004 Berliner Senatsstipendium 2007 Inselschreiber des Sylt-Quelle Literaturstipendiums
  • 2010 Gastprofessur am Deutschen Literaturinstitut Leipzig
  • 2011 Alfred-Döblin-Preis
  • 2012 Mörike-Preis der Stadt Fellbach
  • 2012 Nicolas Born Preis des Landes Niedersachsen
  • 2019 Nominiert für den Deutschen Buchpreis Longlist (Der junge Doktorand)

Der Literarische Salon Britta Gansebohm
Rasenfläche am Mehrgenerationenhaus „Allerlüd“ in Lüchow
Berliner Str. 5, (Wendland), 29439 Lüchow
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