Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Gelaufene Veranstaltung

Donnerstag, 12. Januar um 09.00 Uhr - Sonntag, 15. Januar 2017 um 21.00 Uhr
im Sony Center am Potsdamer Platz

100 Lesungen I 35 Autor*innen I 5 Genres

16. Berliner Wintersalon – Geschichten in Jurten

Donnerstag, 12. Januar bis Sonntag, 15. Januar 2017 im Sony Center am Potsdamer Platz


Bild: © Flyer
Das neue Jahr beginnt in Berlin mit einem bekannten und sehr außergewöhnlichen Literaturfestival. Vom 12. bis 15.01.2017 werden zum 16. Mal zwei gemütlich-warme, original mongolische Jurten aus Holz und Filz zu einer besonderen Lesebühne: An vier Tagen lesen 35 Autor*innen aus fünf Genres jeweils zur vollen Stunde für 30 Minuten aus ihren aktuellen Büchern zum Motto: „Achtung Leben!“ Die Autor*innen setzen sich intensiv mit unserer Gesellschaft auseinander. Im Fokus stehen die Achtung vor dem Leben und die Achtung vor dem Anderen.
Downloads zum Thema
16. Berliner Wintersalon - Autorenliste (pdf 2.28 MB)
Flyer 16. Berliner Wintersalon - Geschichten in Jurten (pdf 430.45 KB)

Literaturkonzept und Autorenprogramm wurden von Britta Gansebohm erarbeitet.

ROMAN | ERZÄHLUNG | LYRIK | SACHBUCH | KINDER- und JUGENDBUCH

Firas Alshater *1991 ist ein erfolgreicher YouTuber. »Ich komm auf Deutschland zu: Ein Syrer über seine neue Heimat« erzählt offen und liebenswert frech von seinen Erlebnissen in Deutschland und Syrien. | Rolf Barth: Aus dem Vorlesebuch von Herrn Wolke sind sämtliche Buchstaben verschwunden: »Ein Fall fürs Alphabet«. Alle Spuren führen nach Zappendusterhausen! Dort hat König X-nix das Lesen und Schreiben verboten. | Klaus Baumgart *1951: »Laura und der andere Stern« ist eine poetische Geschichte, die zeigt, dass wahre Freunde zusammenhalten und es für jeden den richtigen Platz im Leben gibt. | Hannah Dübgen *1977 liest aus ihrem Roman »Über Land« , indem sich eine Ärztin aus Berlin und eine Studentin, die aus dem Irak ge ohen ist, durch einen Fahrradunfall kennenlernen und anfreunden. | Ulrich Grober *1949: Sein Buch »Der leise Atem der Zukunft. Vom Aufstieg nachhaltiger Werte« erzählt vom Hunger nach Entschleunigung, nach Gelassenheit und Empathie, nach Einfachheit und Sinn. | Wieland Freund *1969: »Wecke niemals einen Schrat!: Die Abenteuer von Jannis und Motte«. Wenn Jannis geahnt hätte, in welcher Gefahr die Elfen schweben, hätte er vielleicht das Buch von Amsel Salamander gelesen. Doch Jannis ist lieber nachts durch den Wald geturnt, so weiß Jannis auch nicht, was ihm blüht, als er Wendel, den Schrat, weckt ... | Jeannette Hagen *1967: In ihrem Buch »Die leblose Gesellschaft. Warum wir nicht mehr fühlen können« geht sie der Frage nach, weshalb sich viele Menschen in unserem Land nicht mehr von dem Leid der Fliehenden aus anderen Ländern berühren lassen und statt dessen mit Angst, Aggression und Abwehr reagieren. | Anna Katharina Hahn *1979 nimmt die Probleme der Gegenwart ins Visier: »Das Kleid meiner Mutter« ist ein Roman, in dem Gesellschaftsdiagnose und Generationenporträt miteinander verknüpft werden. | Carey Harrison *1944: »How To Push Through« – Egon verliebt sich in ein Mädchen, welches in einer Familie mit vielen Geheimnissen aufgewachsen ist. Ihre gewalttätigen Teenagerjahre, als Reaktion auf diese Geheimnisse, führen sie zum Psychoanalytiker und zu Egon. | Alexa Hennig von Lange *1973: »Wie eine Nuss mein Leben auf den Kopf stellte«. Über die Bedeutung von Familie und wie es ist, ohne Eltern aufzuwachsen. Als Lisa erfährt, dass aus dem verlassenen Herrenhaus ein Waisenhaus werden soll, ist sie fasziniert. Ein Haus ohne Eltern – das klingt nach Freiheit! | Stefanie Hö er *1978: »Mein Sommer mit Mucks« erzählt gleichermaßen humorvoll von Freundschaft sowie behutsam von einer familiären Katastrophe: Irgendetwas stimmt nicht mit Mucks, dem Zonja im Schwimmbad das Leben rettet. Es dauert Wochen, bis sie heraus ndet, was es mit den blauen Flecken auf sich hat. | Eva Jaeggi *1934: In »Liebe und andere Wagnisse« beantwortet die renommierte Psychologin Fragen zum Scheitern und Gelingen von Liebe, zu falschen Idealen sowie zu alten und neuen Beziehungsmodellen. Sie zeigt, in welchem Maß Beziehungen uns prägen und erst zu dem machen, was wir sind. | Fee Krämer *1984: Die Protagonistin in »Jette oder nie!« ndet es prima, dass Papa sich in Bara verliebt hat. Doch auf Baras Tochter Maja hat sie überhaupt keine Lust. Schließlich merkt Jette, dass es auch Vorteile hat, die eigene Familie mit jemanden zu teilen. | Erika Kronabitter *1959 erzählt in »La Laguna« die Geschichte einer jungen Familie im Wien der 60er Jahre und der Liebe zwischen Hanna und Beppo, die an der Realität des Alltags und den gesellschaftlichen Normen zerbricht. | Helmut Kuhn *1962: »Omi« ist ein Roman, in dessen Zentrum ein ungewöhnliches Gespann steht: Großmutter und Enkel, zwei Generationen, die aber liebevoll zusammenhalten wie Pech und Schwefel. Eine Familiengeschichte und Roadtrip zugleich. | Katja Lange-Müller *1951: »Drehtür« »Mit ihrer sehr eigenen Untersuchung, ob der Mensch dem Menschen hilft, hat Katja Lange-Müller unversehens ins Zentrum des Zeitgefühls getroffen.« Der Tagesspiegel | Ernst-Dieter Lantermann *1945: Der Sozialpsychologe erforscht seit Jahrzehnten, wie sich Menschen in unsicheren Situationen verhalten. In »Die radikalisierte Gesellschaft. Von der Logik des Fanatismus« fragt er nach den Wurzeln des allgegenwärtigen Fanatismus. | Harald Martenstein *1953 ist immer eigensinnig, geistreich und unterhaltsam. Er gilt vielen als Deutschlands wichtigster Kolumnist. »Nettsein ist auch keine Lösung. Einfache Geschichten aus einem schwierigen Land« heißt sein aktuelles Werk. | Kevin McAleer *1961 erzählt in »Berlin Tango« von einem Mann in der Krise. Nichts passt mehr: seine Arbeit, sein Umfeld, seine ganze Existenz. Nur beim Tangotanzen fühlt er sich lebendig ... | Jasmin Ramadan *1974 beschreibt in »Hotel Jasmin« die Selbst ndung einer Mutter in einer zunehmend rassistischen Gesellschaft: Die unscheinbare Grundschullehrerin Christiane wird beschuldigt, eine somalische Schülerin beleidigt zu haben. Als die Medien auf sie losgehen, reist sie nach Kairo ... | Kathrin Röggla *1971 entwirft in »Nachtsendung. Unheimliche Geschichten« politische, soziale und private Szenarien, die sich zu einem Bild unserer Gegenwart zusammensetzen. Das betrifft das politische Reden, den wutbürgerlichen Aktivismus ebenso wie den Absturz des Mittelstandes. | Sylvie Schenk *1944: »Schnell, dein Leben« ist eine Befreiungsgeschichte, ein neuer Blick auf die Nachkriegszeit, ein Lebensbuch. Es ist die Geschichte einer Französin, die sich während des Studiums in den 60er Jahren in einen Deutschen verliebt, ihn heiratet und in ein deutsches Dorf zieht. Doch Louises Mann ist dort ganz anders ... | Christoph Scheuermann *1977: Das Buch »Unter Briten. Begegnungen mit einem unbegrei ichen Volk« ist eine Sympathiebekundung an ein schräges, bisweilen melancholisches Volk, das man trotz – oder wegen – seiner Skurrilität einfach lieben muss. | Jörg Schindler *1968: »Panikmache. Wie wir vor lauter Angst unser Leben verpassen«. Ständig werden wir mit neuen Bedrohungsszenarien konfrontiert. In unserem Streben nach Sicherheit nehmen wir Einschränkungen unserer Freiheit hin. Der »Spiegel«-Redakteur spürt den Gründen unserer Angst nach. | Hermann Schulz *1938: »Die Reise nach Ägypten. Eine Geschichte für alle Jahreszeiten« – Vor der Türschwelle des Kinderkrankenhauses wird ein sechsjähriger Junge gefunden, er ist sehr krank. Groß sind die Sorgen, bis Filemón einen Wunsch vorträgt, der die Herzen aller öffnet und ein kleines Wunder bewirkt. | Susanna Simon *1968 liest aus dem Roman »The Girls« von Emma Cline: Kalifornien, 1969. Evie ist vierzehn und möchte unbedingt gesehen werden – aber die frisch geschiedenen Eltern beachten sie nicht. Dann begegnet sie den »Girls«. Evie merkt nicht, wie der Moment naht, der ihr Leben mit Gewalt für immer zerstören könnte. | Steven Uhly *1964: Sein neuer Roman »Marie« handelt von einer alleinerziehenden Mutter, die die Kontrolle über ihr Leben verliert als das Familiengeheimnis aufgedeckt zu werden droht. Sie reißt ihre drei Kinder mit in einen Strudel aus Ereignissen, die alles verändern werden ... | Anne Voorhoeve *1963: »Wir 7 vom Reuterkiez« Pia und Jonas nden die Idee mit der Kinderwohnung absolut super. Sollen ihre zerstrittenen Eltern sich doch jeder eine neue Wohnung suchen. Die Geschwister bleiben, wo sie sind. Kann das funktionieren? | Jan Wagner *1971 zeigt in dem Band »Selbstporträt mit Bienenschwarm. Ausgewählte Gedichte 2001–2015« das Beste aus anderthalb Jahrzehnten poetischen Schaffens. Was seine Gedichte auszeichnet sind Eleganz, Witz, Virtuosität, Neugier, Hingabe, Präzision und kühle Sinnlichkeit. | Vanessa Walder *1978: »Das wilde Määäh und die Irgendwo-Insel« behandelt die Themen Familie, Freundschaft und Anderssein. Erzählt wird von einem kleinen schwarzen Schaf und seinem besten Freund Rehbock Flöckchen, der verzweifelt auf der Suche nach seinen Eltern ist. | Marcia Zuckermann *1947: »Mischpoke!« ist eine turbulente Familiensaga, spannend und handlungsreich, voller Tragik und abgründiger Komik, vorbehaltloser Selbstironie und erfrischender Berliner Schnauze.


JURTEN-SPEZIAL-NACHT DER DEBÜTROMANE

Nele Pollatschek *1988 erzählt in »Das Unglück anderer Leute« eine turbulente, hochkomische und tieftraurige Familiengeschichte. Rabenmütter, Vaterwunden, Geschwisterliebe. In ihrem verblüffenden Debüt spielt die Autorin mit Statistik und Magie. | Roland Schimmelpfennig *1967: Die Bilder und Geschichten des Romans »An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts« erzählen von der sozialen Kälte unserer Zeit, vom Suchen, von der Sehnsucht nach einem anderen Leben sowie von der vorherrschenden Stimmung der Orientierungslosigkeit. | Lea Streisand *1979: Wo die strahlende Lea ist, da ist das Leben – bis sie plötzlich schwer erkrankt. Als sie fast die Hoffnung verliert, muss Lea an ihre Großmutter denken. »Im Sommer wieder Fahrrad« erzählt mit Herz und Humor die Geschichte zweier unverwechselbarer, starker Frauen. | Senthuran Varatharajah *1984 schreibt in »Vor der Zunahme der Zeichen« hochre ektiert über Herkunft und Ankunft und über die Brüche in Biographien. Durch Zufall beginnen Senthil Vasuthevan und Valmira Surroi ein Gespräch auf Facebook. Er lebt in Berlin, sie studiert in Marburg. Sieben Tage lang erzählen sie sich von ihrem Leben, ohne sich zu begegnen.


Werbegemeinschaft Sony Center GbR Cerry Reiche
im Sony Center am Potsdamer Platz
Potsdamer Straße 4, Tiergarten, 10785 Berlin
www.sonycenter.de
Gelaufene Veranstaltung

Mittwoch, 14. Dezember 2016 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

Lesung mit Gespräch

Helmut Kuhn liest aus seinem neuen Roman „Omi“ (Frankfurter Verlagsanstalt, 2016)

Eine Veranstaltung im Rahmen des gemeinnützigen Vereins „Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.“

Helmut Kuhn hat einen temporeichen Roman geschrieben, in dessen Zentrum ein ungewöhnliches Gespann steht: Großmutter und Enkel, zwei weit auseinanderliegende Generationen, die aber liebevoll zusammenhalten wie Pech und Schwefel. „Omi“ ist Familiengeschichte und Roadtrip zugleich – einfallsreich, warmherzig und unschlagbar charmant.

Alte, Schwestern und Pfleger stehen Spalier. In ihrer Mitte, eine zerbrechliche Frau im Rollstuhl. Die Reifen quietschen, der Transporter hält, Holli Umsiedler ist gekommen, um seine „Omi“ abzuholen. Entgeisterte Blicke treffen Holli, denn ein Altersheim ist ein Ort, den man normalerweise nicht lebend verlässt. Aber dies ist keine normale Geschichte.
Seit seine Großmutter im Heim ist, fährt Enkel Holli sooft er kann die 400 Kilometer zu ihr. Zwar fortschreitend dement, hält die zarte, willensstarke Frau im Heim alle auf Trab, irrt nachts umher, klaut Gebisse der Bewohner und Gummibärchen aus dem Schwesternzimmer. Sie lebt in ihrer eigenen Welt, umgeben von Erinnerungen an die im Zweiten Weltkrieg verlorene Heimat in Mähren und ihren ersten Ehemann Tias, dessen letzten Brief von der Front sie im Portemonnaie verwahrt, noch sechzig Jahre nach seinem Tod. Als sie immer tiefer in die Vergangenheit abtaucht, fasst Holli einen Entschluss: Er wird seine Großmutter auf ihrer Zeitreise begleiten. So stehen ein gemieteter Transporter, ein faltbarer Rollstuhl, der treue Sheltie Pit und die mysteriöse Marylong am Anfang einer abenteuerlichen Fahrt, die sie über mehrere Stationen seiner Familiengeschichte bis ins heutige Tschechien führen wird.

»Es sind die Sprachmelodien, mit denen Kuhn den Leser fesselt und hineinzieht in eine berührende Geschichte: Holli holt seine dement werdende Großmutter aus dem Heim und besucht mit ihr im Transporter Stationen ihres Lebens, die auch die deutsche Vergangenheit widerspiegeln. Fasziniert folgt man Omis mährischen Sprachklängen, der Familiengeschichte und einer engen Beziehung.«
Lesetipps der Redaktion Boersenblatt.net


 Helmut Kuhn
Bild: © Severin Wolleben
Helmut Kuhn wurde 1962 in München geboren. Nach einem Studium in Berlin und an der Pariser Sorbonne arbeitete er bei der deutsch-jüdischen Zeitschrift Aufbau in New York und war Reporter für „Die Zeit“, „Stern“, „Focus“ und „mare“. Er lebt als Autor und Dozent für Journalistik und kreatives Schreiben in Berlin. 2002 erschien sein Romandebüt „Nordstern“, 2006 folgte der Erzählband „Regen im 5/4 Takt“. Als Co-Autor verfasste er zusammen mit Murat Kurnaz „Fünf Jahre meines Lebens. Ein Bericht aus Guantanamo“ (2007) sowie mit Cem Gülay „Türkensam. Eine deutsche Gangsterkarriere“ (2009). Sein von der Kritik vielbeachteter Berlin-Roman „Gehwegschäden“ erschien 2012 in der FVA.
Helmut Kuhn erhielt den Hansel-Mieth-Reportagepreis und das Literaturstipendium Kunstraum Syltquelle.
Moderation: Britta Gansebohm
Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
Der literarische Salon
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