Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Gelaufene Veranstaltung

Donnerstag, 12. Mai 2016 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

Lesung mit Gespräch

Ulrike Schäfer liest Erzählungen aus ihrem Buch „Nachts, weit von hier“ (Verlag Klöpfer & Meyer 2015)

Geschichten, die den ganz besonderen Moment bergen, in dem sich das Leben von einer unerwarteten Seite zeigt.

Ein Mensch stellt sich sein Ende in einer Zukunft vor, in der der Regen nicht aufhört. Ein Freund wird erst als solcher
erkannt, nachdem er verloren ist. Die Liebe findet sich in jahrzehntealten Briefen, in den Wäldern Finnlands oder auf
einem dörflichen Fußballplatz. Ein Vorfall während einer Geschäftsreise zieht eine Frau in die Tiefe der Vergangenheit:
Ulrike Schäfers Erzählungen, mehrere davon preisgekrönt, handeln von dem, was unter der Oberfläche geschieht
und zu seiner Stunde, zu gegebener Zeit in Schlüsselmomente des Lebens mündet.

Geschichten, die »aufhorchen« und »auflesen« lassen, die nachklingen: poetisch, dicht, tief. Lauter kleine Erzählwunder.

PRESSESTIMMEN

»Ihr klarer Schreibstil braucht keine Spezialeffekte, um leise und eindringlich von der Sehnsucht und dem Suchen, von dir und mir zu erzählen. Ein großartiger Erzählband!«
Stuttgarter Zeitung, 11.11.2015

»Ins Kammerspiel des Alltags brechen die Erinnerungen ein. Erinnerungen an traurige, traumatische, aber auch an schöne, in jedem Fall prägende Erlebnisse. Klar, kraftvoll, leise, präzise und abgründig schreibt Ulrike Schäfer von der Heimsuchung: sowohl von der Heimsuchung durch das Vergangene, als auch von der nimmermüden Suche des Menschen nach einem Heim als Sehnsuchtsort, einem Zuhause im Äußeren und im Inneren. Unbedingt lesenswert!«
Markus Orths

»Eine wahre Sternstunde, Ulrike Schäfer lesen zu hören. Und richtige Sternstunden auch, ihre Geschichten selber zu lesen. Schwarz auf weiß: welch ein Erzähldebüt!«
Oswald Burger

»Ulrike Schäfers erstes Buch verrät anhand 18 gleichwertiger Kurzgeschichten eine bemerkenswerte Erzählbegabung. Schäfer schreibt eine eindringlich-subtile, kammermusikalisch anmutende Prosa. Ein überzeugendes Debüt.«
Manfred Bosch, ekz bibliotheksservice

»In jedem Leben gibt es irgendwann Begebenheiten von solcher Außerordentlichkeit, dass mit ihnen und in ihrer Folge eine neue Zeitrechnung beginnt. Manchmal sind es, von außen betrachtet, vernachlässigenswerte Kleinigkeiten, manchmal einschneidende Schicksalsschläge, nach denen nichts mehr ist, wie es einmal war. Ulrike Schäfer spürt in ihren zarten Erzählungen diesen Bruchstellen nach. Ein tolles und lohnenswertes Erzähldebüt abseits aller Bestsellerlisten!«
Sophie Weigand, literatourismus.net

»Eine herausragende Diagnose unserer Gesellschaft erstellt Ulrike Schäfer in ihrem Siegertext ‚Pralinenmann‘. [...] Letztendlich geht es in Ulrike Schäfers Text, einem dichten Bedeutungsgewebe, ums Überleben, darum, der Realität eins auszuwischen, an Dingen, Umständen und Menschen festzuhalten, wissend – trotz Schäfers versöhnlichem Schluss, ihren rettenden Worten – dass wir alles verlieren werden.«
Aus der Jurybegründung zum erostepost-Literaturpreis 2013


Eine Veranstaltung im Rahmen des gemeinnützigen Vereins "Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.".
 Ulrike Schäfer
Bild: © Katrin Heyer
Ulrike Schäfer, 1965 in München geboren, lebt in Würzburg. Studium der Germanistik, Philosophie und Informatik, zuerst Dozentin, danach Softwareberaterin, heute Autorin und Webdesignerin. Stipendiatin des Stuttgarter Schriftstellerhauses. Ausgezeichnet u. a. mit dem Leonhard-Frank-Preis für Dramatik, dem Würth-Literaturpreis, dem Preis des IrseerPegasus. Im Juni 2015 Uraufführung ihres Stücks »Die Jünger Jesu« nach Leonhard Frank.
www.ulrike-schaefer.de
Moderation: Britta Gansebohm
Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
Gelaufene Veranstaltung

Mittwoch, 20. April 2016 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

Deutsch-Arabische Konzertlesung

„Fremd bin ich eingezogen. Fremd zieh ich wieder aus?“

mit dem Schriftsteller Gernot Wolfram und dem syrischen Musiker Ramadan Ali

Deutsch-Arabische Konzertlesung Bild: © Roman Stöppler
Seit Monaten sind tausende Menschen als Flüchtlinge in Europa unterwegs. Eine Reise, auf der sie häufig als Fremde oder Menschen aus einer fremden Kultur betrachtet werden. Wenn sie dann Länder wie Deutschland erreichen, müssen sie zunächst Formulare ausfüllen, in denen ihr Leben kurzgefasst hineinpassen soll. Da heißt es: Familienstand? Manche ziehen als Familie los und kommen allein an. Oder es wird nach dem Geburtsort der Mutter gefragt: wo war das nochmal? Es gibt viele kuriose Momente in diesen Fragebögen, die zum Lachen, Aufbegehren oder Wütendsein reizen. Der Schriftsteller Gernot Wolfram und der aus Syrien geflüchtete Schauspieler und Musiker Ramadan Ali haben eine Konzertlesung einstudiert, mit der sie als Künstler die Fragen dieser Formulare anders beantworten. Sie suchen nach wirklichen Antworten. Begegnen den sachlichen Fragen mit Musik und Poesie aus Syrien, Deutschland, dem Libanon, mischen Gedanken und Klänge. Sie zeigen, dass das Fremde nicht existiert, wenn Menschen ihre kulturellen Erfahrungen miteinander teilen. So wird dieser Abend zu einer anderen Winterreise, bei dem neben Texten von Gernot Wolfram, arabischen Liedern auch Lieder von Franz Schubert zu hören sein werden, jedoch mit gänzlich anderen Rhythmen, Bildern und Spuren.

Gernot Wolfram, der in den achtziger Jahren aus der DDR kam und in mehreren Lagern mit Flüchtlingen gelebt hat, und Ramadan Ali, der Grenzen und Checkpoints überqueren konnte, weil er seine Schauspielkunst einsetzte, um überhaupt durchgelassen zu werden, wollen ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz setzen. Jedoch nicht mit moralischen Belehrungen, sondern mit der Kraft einer interkulturellen künstlerischen Begegnung.

Der Literarische Salon Britta Gansebohm versteht sich als Begegnungsort für Fragen der Gegenwartsliteratur, der Völkerverständigung und aktueller Gesellschaftsdebatten. Daher versteht sich dieser Abend als Einladung, herauszufinden, welche spannenden Bezüge sich ergeben, wenn deutsche und arabische Kultur aufeinandertreffen.

Eine Veranstaltung im Rahmen des gemeinnützigen Vereins „Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.“ in Kooperation mit dem „Board of Participation e.V.“

Ramadan Ali, Schauspieler, lebt seit 2011 in Deutschland. Er war bereits in Syrien Schauspieler und Comedian. Nach wiederholter Haft und Folter floh er nach Deutschland und spielt hier Theater – in deutscher Sprache. Gemeinsam mit Gernot Wolfram und der Mezzosopranistin Cornelia Lanz tritt er regelmäßig bei deutsch-arabischen Konzertlesungen auf.
Dr. phil. Gernot Wolfram
Bild: © privat
Gernot Wolfram, geboren 08.08.1975 in Zittau/Sachsen. Er schreibt Essays, Romane, Erzählungen, Theaterstücke und publizierte eine Vielzahl von Artikeln und Essays in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, WELT, der Süddeutschen Zeitung, taz und Jüdischen Allgemeinen.

Gernot Wolfram schreibt vor allem über Grenzerfahrungen von Menschen, die zwischen verschiedenen Kulturen unterwegs sind oder sein müssen, und beschäftigt sich mit den „nomadischen Erfahrungen“ von Menschen in großen Metropolen. Sein Blick ist dabei auf die transkulturellen Dimensionen ausgerichtet.
Moderation: Britta Gansebohm
Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
Der literarische Salon
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