Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Gelaufene Veranstaltung

Freitag, 27. Februar 2015 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

Lesung mit anschl. Gespräch

LORENZ S. BECKHARDT liest aus seiner Biographie "Der Jude mit dem Hakenkreuz" (Aufbau Verlag, 2014)

Die Geschichte einer ungewöhnlichen deutsch-jüdischen Familie – von aufstrebenden Kaufleuten im 19. Jahrhundert über den Großvater Fritz Beckhardt, den glühenden Patrioten und mutigen Piloten im Ersten Weltkrieg, bis zur Generation, die nach 1945 einen Neuanfang im Land der Täter wagt.

Lorenz S. Beckhardt, in einem katholischen Internat erzogen, erfährt erst als Achtzehnjähriger, dass er Jude ist. Allmählich erhellen sich ihm das Leben seiner Vorfahren, ihr Streben nach Anerkennung als vollwertige Bürger und nach wirtschaftlichem Aufstieg. Sein Großvater Fritz, gelernter Textilkaufmann, war aus dem Ersten Weltkrieg als der höchst dekorierte Jude auf deutscher Seite zurückgekehrt. Nach 1933 wurde er wegen Rassenschande inhaftiert, kam aber mit Hilfe seines ehemaligen Geschwaderkameraden Hermann Göring aus Buchenwald frei und konnte mit seiner Frau emigrieren. Sohn Kurt und Tochter Hilde gelangten mit Kindertransporten nach England. Andere Verwandte wurden deportiert und ermordet. Nach dem Krieg pochte er auf die Einlösung des Versprechens, das er dem Schwiegervater beim Abschied gegeben hatte: „Papa, Hitler wird den Krieg verlieren. … wir kommen zurück; auch nach diesen ‚tausend Jahren‘ wird es noch Juden am Rhein geben.“ Selbst die Nazis hatten seine Kämpfernatur nicht gebrochen. Das vermochte erst die Wiedergutmachungsbürokratie der frühen Bundesrepublik. Bewegend schildert Lorenz Beckhardt die Schicksale seiner Verwandten und die eigene Selbstfindung, die Folgen von Schweigen, Verdrängen, den schweren Neubeginn in der alten Heimat, die alltäglichen Demütigungen durch Nachbarn und den zermürbenden Streit um die Rückerstattung des Eigentums

PRESSESTIMMEN

» Ein hochspannendes und wichtiges Buch [...]. «
Claire Horst, Aviva Berlin

» Eine jüdische Familiengeschichte, facettenreich ausgeleuchtet. Mit Witz und Selbstironie. Bloß kein ausgestreckter Zeigefinger. Ein kluger Mann treibt Heimatkunde. «
Tilman Jens, Hessischer Rundfunk

» Man erlebt und begreift ein Stück deutsche Geschichte ganz intensiv [...]. «
Frankfurter Rundschau

» […] Lorenz hat die Geschichte seiner Familie aufgeschrieben, geradlinig, ohne Schnörkel und dadurch umso beeindruckender. «
Lutz Schulmann, Rhein Main Presse


 Lorenz S. Beckhardt
Bild: © Monika Sandel
Lorenz S. Beckhardt, geb. 1961, Diplom-Chemiker und Journalist. Autor, Redakteur und Reporter für die ARD, den WDR und 3sat, recherchierte für den WDR-Dokumentarfilm „Der Jude mit dem Hakenkreuz“ (WDR 2007) über seinen Großvater.
Moderation: Britta Gansebohm
Der Literarische Salon Britta Gansebohm
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
Gelaufene Veranstaltung

Mittwoch, 18. Februar 2015 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

Lesung mit anschl. Gespräch

Jörg Schindler liest aus seinem Buch "Stadt - Land - Überfluss. Warum wir weniger brauchen als wir haben" (S. Fischer, 2014)

Im Rahmen des Vereins "Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V."

IMMER MEHR, IMMMER BESSER, IMMER SCHNELLER?

Es geht auch anders: Da ist der ehemalige Bankdirektor, der jetzt Suchtkranke betreut und plötzlich wieder Zeit hat. Die Designerin, die keine Lust mehr hat auf Dinge, die die Welt nicht braucht und jetzt nicht normgerechtes Gemüse vor dem Abfall rettet. Da ist der Fußballverein, der sich nicht ausverkauft und trotzdem erfolgreich ist.

Jörg Schindler erzählt von Menschen, denen es nicht um Profit geht, deren Ziel nicht Wachstum um jeden Preis ist. Was sie verbindet, ist keineswegs purer Verzicht oder weltabgewandtes Aussteigertum. Durch ein bewusstes Weniger ergibt sich ein Gewinn an Lebensqualität, mehr Zeit und Zufriedenheit. Schindlers spannende Geschichten aus unserem Land des Überflusses sind Anstiftungen zum Umdenken.

PRESSESTIMMEN

»Ein Buch, das so erstaunlich viele Wege aus der Sackgasse zeigt, dass es jeder als Navi gut gebrauchen kann.«
Thomas Stillbauer, Frankfurter Rundschau, 12.12.2014

»überraschende Fakten zu den Folgen des Lebensstils auf Speed.«
Brigitte, 8.10.2014

»Besondere Empfehlung, denn Schindler versteht es auch, für ein breites Publikum Spannung zu erzeugen.«
Elke Günther, EKZ Bibliotheksservice, 29.9.2014


 Jörg Schindler
Bild: © Frankfurter Rundschau - honorarfrei
Jörg Schindler, geboren 1968 in Darmstadt, studierte Germanistik, Anglistik und Soziologie in Frankfurt am Main
und Edinburgh. Er war Nachrichtenredakteur und Reporter bei der »Frankfurter Rundschau«, seit 2012 arbeitet er beim Nachrichtenmagazin »Der Spiegel«. Jörg Schindler wurde 2009 zusammen mit seinem Kollegen Matthias Thieme mit dem Wächterpreis für investigativen Journalismus ausgezeichnet und erhielt 2014 mit mehreren SPIEGEL -Redakteuren den Henri-Nannen-Preis für die beste investigative Leistung für Artikel zur NSA -Affäre. 2012 erschien Schindlers Bestseller ›Die Rüpel-Republik. Warum sind wir so unsozial?‹.
Moderation: Britta Gansebohm
Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
Der literarische Salon
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