Salonkultur - Der Literarische Salon - Berlin

Litrarische Salonkultur

Gelaufene Veranstaltung

Mittwoch, 19. November 2014 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

BUCHPRÄSENTATION: Lesung mit anschl. Gespräch

Constantin Göttfert liest aus seinem neuen Roman „Steiners Geschichte“ (C.H.Beck, 2014)

In Kooperation mit dem Verlag C.H.Beck


Bild: © Buchcover: C.H.Beck Verlag
Ina Steiner ist schwanger, aber kurz vor der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter bittet sie Martin, den Erzähler in Constantin Göttferts neuem Roman, um eine Auszeit. Ihr Großvater Steiner ist gestorben und hat sie mit zu vielen offenen Fragen zurückgelassen.

Ina ist an der March, im österreichischen Grenzgebiet zur Slowakei, aufgewachsen, aber ihre Familie sind Karpatendeutsche, Vertriebene, die in Österreich nie heimisch geworden sind und nicht heimisch werden wollten. Die Vergangenheit liegt wie ein großer, alles erdrückender Schatten über dem Leben von Jahrzehnten, über der Familie, die daran zerbricht. Ina macht sich auf die Suche nach der Herkunft ihrer Familie in der heutigen Slowakei und Martin folgt ihr nach, auf eine Reise in die Vergangenheit und die Gegenwart von Ost und West, Tätern und Opfern, Verlierern und Gewinnern nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. In diesem großen Roman erzählt Constantin Göttfert präzis und dicht, atmosphärisch und spannend, mit einem Sinn für das groteske Detail von Schuld und Vertreibung, von Leid und Verrat, von ungesühnten Verbrechen und dem Überleben und davon, wie eine Gegenwart erst möglich ist, wenn der Schatten der Vergangenheit verfliegt.
zehnseiten.de-Lesung mit Constantin Göttfert @ YouTube Video: CHBeckLiteratur
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PRESSESTIMMEN

»Der Österreicher Constantin Göttfert hat mit 'Steiners Geschichte' einen bewegenden Roman über Schuld. Vertreibung, Leid und Verrat geschrieben.«
Stern, 31. Juli 2014


 Constantin Göttfert
Bild: © Christoph Mukherjee
Constantin Göttfert, geboren 1979, lebt als freier Autor in Wien. Er studierte u. a. Germanistik in Wien und besuchte das Deutsche Literaturinstitut in Leipzig. Er veröffentlichte u. a. mehrere Prosabände, den Roman „Satus Katze“ (C.H.Beck 2011) und die Erzählung „Detroit“ (2012). Er erhielt eine Reihe von Preisen und Stipendien.
Moderation: Britta Gansebohm
Der Literarische Salon Britta Gansebohm
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
Gelaufene Veranstaltung

Donnerstag, 13. November 2014 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR

Lesung mit anschl. Gespräch

Marko Martin liest aus aus seinem neuen Buch "Treffpunkt ’89. Von der Gegenwart einer Epochenzäsur" (Wehrhahn Verlag, 2014)

Eine Veranstaltung im Rahmen des Vereins "Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V."


Bild: © Cover: Wehrhahn Verlag
Schnurrt unsere Erinnerung an das Revolutionsjahr 1989 tatsächlich auf die bis zum Überdruss gezeigten Fernsehbilder zusammen? Für Marko Martin – Schriftsteller, Essayist und Reisender aus Passion – ist jenes Jahr ungleich mehr. Im Mai 1989 als Kriegsdienstverweigerer aus der DDR ausgereist, erinnert er nun ein Vierteljahrhundert später nicht etwa an das sattsam Bekannte, sondern an die Vorgeschichte der Umwälzung ebenso wie an ihre heutigen Spuren im Gesicht der Welt.

Sein Augenmerk liegt dabei auf den antitotalitären Vordenkern wie etwa Manès Sperber, Arthur Koestler, Vaclav Havel und Albert Camus. Wichtige intellektuelle Protagonisten lernte er noch persönlich kennen: Jürgen Fuchs, Reiner Kunze, Melvin Lasky, Ralph Giordano, Czeslaw Milosz, Tomas Venclova, André Glucksmann, Milo Dor oder Francois Fejtö, dazu emigrierte Dissidenten zwischen Toronto, Lissabon und Hongkong.

»1989« wird in dieser Sammlung von Essays, Reportagen und Porträts als bis heute fortwirkende Zeit-Zäsur sichtbar, die sich nicht allein auf den Berliner Mauerfall reduzieren lässt. Denn selbst über Mitteleuropa geht diese Jahrhundertgeschichte hinaus, erinnert jenes Jahr doch auch an die blutige Niederschlagung der Pekinger Studentenproteste und an das erste Aufbegehren der Zivilgesellschaft in Birma.

Martin sucht und findet die Spuren des Vergangenen und kommt trotz allem zu einem optimistischen Resümee: Wer die Zeit um 1989 aktiv erlebt hat oder zumindest erinnert, besitzt gute Voraussetzungen, sich auch in der Gegenwart nicht einschüchtern zu lassen – weder von Diktaturen noch von medialer Vergesslichkeit.

 Marko Martin
Bild: © privat
Marko Martin wurde 1970 in Burgstädt/ Sachsen geboren. Mit Hochschulverbot aus politischen Gründen belegt, verließ er im Mai 1989 als Kriegsdienstverweigerer die DDR und siedelte in die Bundesrepublik über. Dem Abitur am Bodensee folgte ein Studium an der Technischen und der Freien Universität in Berlin, das er mit einem Magister-Abschluss in den Fächern Germanistik, Politikwissenschaft und Geschichte beendete. Zwischendurch lebte Marko Martin mehrere Jahre in Paris. 

In den neunziger Jahren beschäftigte er sich – als regelmäßiger Mitarbeiter der im Dezember 2012 eingestellten Zeitschrift KOMMUNE – besonders mit französischen Intellektuellen und der Exil- und Antitotalitarismus-Thematik. Inzwischen, auch als Resultat ausgedehnter Reisen in nahezu alle Weltgegenden, liegt sein publizistischer Fokus auf Israel, Lateinamerika und Südostasien sowie auf Fragen der Menschenrechte im Zeitalter der Globalisierung. Martins zahlreiche Essays, Reise-Reportagen und Literaturkritiken erscheinen vor allem in der Welt und der „Jüdischen Allgemeinen“, der Zeitschrift "Mare" und dem Zweimonatsperiodikum „Internationale Politik“. Regelmäßig ist er in den Literaturprogrammen von „Deutschlandfunk Kultur“ zu hören.

Im September 2007 war Martin unter Pseudonym Sonderkorrespondent der „Welt“, um im damals diktatorisch regierten Burma über die blutige Niederschlagung der friedlichen Mönchs-Proteste zu berichten.

Marko Martin ist Mitglied des „PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland“ und arbeitet seit Jahren in dessen Sektion „Writers in Prison“ mit. Er ist Jury-Mitglied des Karl-Wilhelm-Fricke-Preises, den die „Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur“ jährlich an Personen vergibt, die sich um die kritische Aufarbeitung von Diktaturen verdient gemacht haben. Von 2015 bis 2017 war er überdies Jury-Mitglied des Internationalen Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt.

In seinem literarischen Werk beschäftigt sich Marko Martin vor allem mit (Fremdheits-)Erfahrungen in Zeiten der Globalisierung.

In der Anderen Bibliothek erschienen seine Bücher »Schlafende Hunde« und »Die Nacht von San Salvador«, sowie 2019 der Essayband »Dissidentisches Denken«. Mit »Das Haus in Habana. Ein Rapport« stand er auf der Shortlist des Essayistikpreises der Leipziger Buchmesse.

Auszeichnungen

  • 1994 Arthur F. Burns Fellowship für San Francisco
  • 2003 Arbeitsstipendium der Stiftung Kulturfonds der neuen Bundesländer
  • 2004 Arbeitsstipendium des Else-Heiliger-Künstlerfonds
  • 2001, 2002 und 2005 Amsterdam-Aufenthaltsstipendium der Deutsch-Holländischen Kulturstiftung

Moderation: Britta Gansebohm
Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.
in der Z-BAR
Bergstr. 2, Mitte / Rosenthaler Platz, 10115 Berlin
www.z-bar.de
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