Gelaufene Veranstaltung
Mittwoch, 12. Mai 2010 um 20.00 Uhr
im BKA-Theater
Großes JUBELFEST "15 Jahre - Der Literarische Salon"
Party mit dem DJ-Duo Spoddy Odyssey.
Bild: © Christoph Becker
"Der Literarische Salon" wurde im Mai 1995 im Maleratelier Manfred Niepel in der ehemaligen Schultheißbrauerei auf dem Kreuzberg gegründet, zog 1996 ins neue Maleratelier in die Danziger Straße um, wanderte weiter nach Wilmersdorf ins Theater WindSpiel und war von 1998 bis 2004 im Podewil beheimatet. Seit 2005 gastiert Britta Gansebohm mit ihrem Salon im BKA-Theater.
Viele Autorinnen und Autoren hatten im Salon ihre ersten öffentlichen Auftritte vor einem größeren Publikum in Berlin. So z.B. 1995 Jan-Peter Bremer und Kathrin Röggla, 1996 Ulrich Peltzer, 1997 Alexa Hennig von Lange und Felicitas Hoppe, 1998 Ulrike Draesner, Rainer Merkel, David Wagner und Martina Wimmer, 1999 Michael Lentz, Julia Franck und Judith Hermann, 2000 Björn Kuhligk, Jan Wagner, Karen Duve, Thea Dorn, Norman Ohler, Terézia Mora und Selim Özdogan, 2001 Norbert Zähringer, Anna Katharina Hahn, Thor Kunkel und Marko Martin u.s.w.
„Der Literarische Salon" ist unabhängig und wird nicht von öffentlichen Geldern finanziert. Seit 2005 gibt es deswegen den Verein "Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.", in dessen Satzung die Förderung sowohl der Gegenwartsliteratur als auch der Völkerverständigung verankert ist.
Es singen: Corinne Douarre & Boris Steinberg (Chanson), Moonsuk (Sopran), Das Trio "Broken Dishes"
Es spielen auf dem Steinway-Flügel: Elena Palmer & Marc Haussmann
Es tanzen: Norbert Staab & Christina Reif (Tango)
Beim großen Jubelfest wird gelesen, gesungen, getanzt, gelacht und gefeiert. Mit dabei sind viele Weggefährten der letzten 15 Jahre - Schriftstellerinnen und Autoren, Sängerinnen, Tänzer und Musiker -, die ein abwechslungsreiches literarisch-musikalisches Programm auf die Bühne bringen:
Harald Martenstein, Jan-Peter Bremer, Claudius Hagemeister, Katja Lange-Müller, Torsten Schulz, Barbara Sichtermann, Norman Ohler, Maxim Leo, Jochen Schmidt, Lorenz Schröter, Martina Wimmer, Gernot Wolfram
Bild: © Karsten Bartel
Moon Suk, geb. in Gyungnam/ Südkorea, ist Sopranistin, Schauspielerin, Performance-Künstlerin und Malerin. Sie studierte Gesang in Seoul und an der Musikhochschule in Karlsruhe. Meisterkurse belegte sie u.a. bei Anna Reynolds, Herman Winkler und Elisabeth Schwarzkopf. Moon Suk gab zahlreiche Konzerte und Liederabende und wirkte bei Oratorien, Opern und Performances mit.
Im letzten Jahr gastierte Moon Suk als Opernsängerin in London und anderen englischen Städten. In dieser Zeit schrieb sie 44 Gedichte. Im Z-Salon stellt sie nun erstmalig eine Auswahl ihrer Gedichte vor.
Bild: © Marc Haussmann
Corinne Douarre, geboren in Paris, lebt seit 1997 in Berlin. Ihre dritte CD, Ciel XXL (Februar 2008) wurde u.a. in DLF, SR, MDR, RFI, France Inter und RTL (GZSZ) gespielt. Sie ist fester Bestandteil der Berliner Chansonszene, tourt in Deutschland und Frankreich und spielt auf zahlreichen Festivals. Sie ist seit vielen Jahren eine der wichtigsten Vertreterinnen des Nouvelle Chansons in Deutschland. In ihrem Programm Ciel XXL lässt sie ihre eigenen Lieder auf französische und deutsche Klassiker treffen. Als Pariserin in Berlin und Berlinerin in Paris reist sie durch Wortschöpfungen und Landschaften von zwei Kulturen, die, auch wenn sie nicht extrem verschieden sind, unerwartete Besonderheiten bieten. Ihre Liebe zur Stadt und zum Meer besingt die Chansonpoetin und Interpretin, mal träumerisch, mal wütend. In ihren Chansons erzählt sie von ihrem Leben in Berlin, z.B. von dem kleinen Prinzen in Prenzlauer Berg oder den roten und grünen Ampelmännchen, von der Sehnsucht, ein Star zu sein und von der Schönheit des Ozeans, von der Zerstörung der Natur und der Angst vor dem Vergessen und von der Frage des Kellners im Café, die ihr immer noch auffällt, trotz ihrer vielen Jahre in Deutschland: „Zusammen oder getrennt?”.
www.corinnedouarre.com
Bild: © privat
Gernot Wolfram, geboren 08.08.1975 in Zittau/Sachsen. Er schreibt Essays, Romane, Erzählungen, Theaterstücke und publizierte eine Vielzahl von Artikeln und Essays in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, WELT, der Süddeutschen Zeitung, taz und Jüdischen Allgemeinen.
Gernot Wolfram schreibt vor allem über Grenzerfahrungen von Menschen, die zwischen verschiedenen Kulturen unterwegs sind oder sein müssen, und beschäftigt sich mit den „nomadischen Erfahrungen“ von Menschen in großen Metropolen. Sein Blick ist dabei auf die transkulturellen Dimensionen ausgerichtet.
Bild: © Urban Zintel
Norman Ohler wurde 1970 im pfälzischen Zweibrücken geboren. Nach dem Abitur schrieb er 1990 seine erste Novelle »Der Reporter«. Mit 22 Jahren besuchte er die renommierte Hamburger Journalistenschule, es folgten Arbeiten für die Zeitschriften »Spiegel«, »Stern« und »Geo«.
1993 zog Norman Ohler nach New York und war dort 1994 Mitbegründer der Tribes Gallery in Manhattan. In New York arbeitete er an seinem ersten Roman »Die Quotenmaschine« – der Geschichte des stummen Detektivs Rutenberg. 1995 erschien der Roman, mit Hyperlinks versehen, im Netz. »Die Quotenmaschine« gilt als weltweit erster Online-Roman und wurde 1996 in Deutschland und Spanien als Hardcover veröffentlicht. Ohlers nächste Wohnung in Berlin-Mitte, in einem kurz vor der Entkernung stehenden Altbau direkt am Hackeschen Markt, wurde Ausgangspunkt für seinen zweiten Roman: »Mitte« (2001), eine Geistergeschichte über die zunehmende Kommerzialisierung von Berlin.
1999 begann Ohler mit der Arbeit an seinem dritten Roman »Stadt des Goldes« (2002), der den Abschluss seiner Metropolentrilogie bildet. Er erzählt von dem jungen deutschen Journalisten Kraner, der in Johannesburg die schwarze Südafrikanerin Lucy wiedertrifft, die gegen Ende der Apartheid als Drogenkurierin in den USA verhaftet worden ist. »Stadt des Goldes« ist ein urbaner Abenteuerroman und zugleich das spannende Porträt einer Stadt am Rande des sozialen Abgrunds. 2004 hatte Ohler als Stadtschreiber in Ramallah, Palästina, als letzter Europäer die Gelegenheit, ein Interview mit Jassir Arafat kurz vor dessen Tod zu führen. Im Winter 2006 veröffentlichte Ohler vom Iran aus einen Podcast über seine Reise.
Er ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschlands.
Im Bereich Film schrieb er zusammen mit Wim Wenders am Drehbuch des Spielfilms »Palermo Shooting« (Premiere in Cannes 2008) und führte zwei Jahre später Regie bei seinem ersten Kurzfilm »natural«, mit Henry Hopper in der Hauptrolle.
2015 ist nach fünfjähriger Recherche Ohlers erstes Sachbuch »Der totale Rausch« über die bisher kaum aufgearbeitete Rolle von Drogen im Dritten Reich erschienen. Für Der totale Rausch recherchierte er fünf Jahre lang in Archiven in Deutschland und den USA und wertete zahlreiche Originalmaterialien aus, die der Forschung entgangen waren. »Der totale Rausch. Drogen im Dritten Reich« (KiWi 1544) wurde von Presse und Wissenschaft gefeiert, in mehr als 25 Sprachen übersetzt und stand auf der New York Times-Bestsellerliste. Norman Ohler lebt in Berlin.