Gelaufene Veranstaltung
Donnerstag, 10. Oktober 2019 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR
Lesung & Gespräch
Tom Müller in Lesung & Gespräch zu seinem Debütroman „Die jüngsten Tage“ (Rowohlt Verlag, August 2019)
Eine Veranstaltung im Rahmen des Vereins „Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V.“
Jonathan Buck steht am Bahnsteig nach Berlin, er wartet auf den Zug. Die Mutter seines Jugendfreundes Strippe will ihn dringend sprechen, und es gibt keine Ausflucht mehr. Denn Strippe ist tot, und seine Mutter will von Jonathan hören, was war und was jetzt werden soll. Das Einzige, was Jonathan will, ist neben Elena im Bett liegen, d’Annunzio lesen, rauchen. Kalte Tomatensuppe löffeln, sich an früher erinnern, an die Berliner Nachwende-Jugend, als alles möglich schien. An Strippes Seite. Vor dreißig Jahren, im Vakuum der Wendejahre, haben sie Sinnlichkeit gesucht und neue Idole. Sie wollten Helden sein im Aufstand der Gefühle. Strippes Tod zwingt Jonathan Gericht zu halten, über sich, die Zeit und seine Träume.
Tom Müller erzählt die Geschichte einer Freundschaft, die immer an die Grenzen ging, erzählt von Aufbruch und Übermut, die kein Maß kannten. ”Die jüngsten Tage”: eine Reise zwischen Hamburg und Berlin, Kindheitsabenteuern und Gegenwartseskapade, italienischen Dichtern und deutschen Zügen.
Noch einmal das wilde Leben: Freundschaft, Liebe und Tod. Erwachsenwerden ist jedenfalls keine Option, ganz egal, wie lange die Jugend vorbei ist. Tom Müllers Roman ist maßlos und verzweifelt, poetisch und komisch, und er erzählt vom unstillbaren Verlangen nach mehr als Allem - im Leben und in der Literatur. Ein wunderbares Buch.
Christoph Peters
Pressestimmen
»Wie mühelos Tom Müller von der Lektoren- und Verlegerrolle in die des Autors wechselt, ist schon besonders.«
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
»Ein Buch für Leser "die zu würdigen wissen, dass Literatur mehr ist als nur ein Vehikel für den geradlinigen Thesentransfer, nämlich die Kunst, Entlegenes zu verknüpfen."«
Stuttgarter Zeitung
»Jonathan läuft wie ein offenes Messer durch die Welt, weil er das Gefühl braucht, noch nicht stumpf und verrostet zu sein ... Es ist die große Stärke dieses Debüts, dass seine desillusionierende Botschaft von seiner erzählerischen Kraft in der Waage gehalten wird, man könnte auch sagen: das Erwachsene und Reife des Buches von seiner Jugendlichkeit.«
Die Welt
»Tom Müller erzählt von einem Propheten, der im dunklen Bauch einer dürftigen Wendezeit für den italienischen Dichter und protofaschistischen Verführer Gabriele D’Annunzio zu brennen beginnt. Und es sind ihm Leser zu wünschen, denen die sublime Überblendung der ästhetizistischen Flugmanöver von D’Annunzio mit den Attentätern von 9/11 nicht entgeht.«
Stuttgarter Nachrichten