Gelaufene Veranstaltung
Montag, 08. September 2014 um 20.30 Uhr
in der Z-BAR
Lesung mit anschl. Gespräch
KRÄHENDÄMMERUNG: Der erste Weltkrieg in den Texten der wiederentdeckten, großen Schriftstellerin Katarina Botsky
Dr. Martin A. Völker liest Novellen von Katarina Botsky aus dem von ihm herausgegebenen Buch "Krähendämmerung"
Bild: © Archiv M. Völker
Die menschliche Existenz jenseits des gewöhnlichen und wohlgeordneten Lebens ist das große Thema der heute kaum bekannten Schriftstellerin Katarina Botsky (1880–1945). In ihren Texten, die zumeist in der Zeitschrift Simplicissimus erschienen sind, entpuppt sie sich als Meisterin der Kurzgeschichte. Kleine, grotesk verformte Perlen bietet Botsky dar, in denen sich das Elend der Randexistenzen, der vermeintlichen Freaks, und der Wahnsinn der Welt auf schauerliche und doch mitfühlende Weise widerspiegelt.
Der Erste Weltkrieg ist das alles überragende Thema der im Band Krähendämmerung zusammengestellten Texte. Auf unvergleichliche Weise überführt Katarina Botsky die lebensweltliche Trias des Falschen, Bösen und Hässlichen in den Bereich der Literatur. Über Völkers Buch schreibt der Schriftsteller und Expressionismus-Forscher Hartmut Geerken in seinem Geleitwort: „Die hier vorliegende Sammlung von Novellen sollte endgültig das Vergessensein von Katarina Botsky beenden. Noch deutlicher als im ersten Buch In den Finsternissen (2012) zeigt sich hier ihre grandiose Beherrschung der Sprache, mit der sie die dunklen Seiten des Daseins literarisch souverän in den Griff bekommt und den Leser in ihren Bann zieht.“
Katarina Botsky wurde als „schreibende Käthe Kollwitz“ bezeichnet. Ihre Kurzgeschichten gehören zu den eindrucksvollsten literarischen Auseinandersetzungen mit dem Ersten Weltkrieg.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Vereins "Freunde und Förderer des Literarischen Salons e.V."